01.12.2012 Aufrufe

Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Inwieweit kulturelle Aktivitäten in den WiN-Gebieten einen breiten Raum einnehmen, entscheiden<br />

die Akteure „vor Ort“ in Stadtteilgremien. Aufgabe der städtischen Kulturpolitik in<br />

beiden Städten ist es, Anknüpfungspunkte und Kooperationen mit weiteren kulturellen Aktivitäten<br />

zu ermöglichen.<br />

Ein positives Beispiel ist die Ansiedlung des Übungssaales der Deutschen Kammerphilharmonie<br />

in <strong>Bremen</strong>-Tenever in der Gesamtschule Ost. 282 Begonnen hat diese Zusammenarbeit<br />

mit der Gesamtschule Ost mit dem Projekt "Dance4Life". Dabei brachte das Orchester <strong>im</strong><br />

November 2006 zusammen mit den Schülern der Gesamtschule die Tanzproduktion "Das<br />

Treffen" in der Choreographie von Royston Maldoom zur Aufführung 283 . Ein verheißungsvoller<br />

Start für eine ganz neue Partnerschaft von Schule und Orchester. Musiker, Schüler und<br />

Lehrer sind sehr gespannt, wohin sie diese Verbindung führen wird und was für konkrete<br />

weitere Projekte sich gemeinsam entwickeln lassen.<br />

Um die kulturelle Teilhabe für alle auf der Grundlage von gesicherten Erfahrungen und empirisch<br />

validen Daten zu ermöglichen, haben die <strong>Bürgerschaft</strong>sfraktionen von SPD und Bündnis<br />

90 / Die Grünen am 8. Mai 2008 einen Antrag 284 an die <strong>Bremische</strong> <strong>Bürgerschaft</strong> gestellt,<br />

der von folgenden Grundannahmen ausgeht:<br />

"Finanziell schwächer gestellten gesellschaftlichen Gruppen ist die Teilnahme am Kulturleben<br />

zu ermöglichen. Mangelnde kulturelle Teilhabe ist sowohl Folge als auch Ausdruck von<br />

Armut und insbesondere in einer Großstadt ein fühlbares Zeichen von Ausgrenzung. Um<br />

dem nachhaltig entgegenwirken zu können, ist es notwendig, allen Bürgerinnen und Bürgern<br />

<strong>Bremen</strong>s – unabhängig vom Alter, Einkommen und Wohnort – Zugangsmöglichkeiten<br />

zu kulturellen Angeboten zu eröffnen. Insbesondere Kindern und Jugendlichen darf die Partizipation<br />

an altersgerechten kulturellen (Bildungs-)Angeboten nicht verwehrt bleiben. Um<br />

dieses Ziel zu verfolgen, bedarf es einer Gesamtstrategie, die die Erfahrungen mit bisherigen<br />

Vergünstigungen bei Eintrittspreisen in Bremer Theatern, Museen und sonstigen Veranstaltungsorten<br />

einbezieht, die bestandene Nachfrage bewertet und Verknüpfungen verschiedenster<br />

Angebote überprüft (z. B. mit der BSAG). Zu berücksichtigen sind dabei auch<br />

Erfahrungen anderer Bundesländer mit dem Kulturticket, das Empfängerinnen und Empfängern<br />

von Sozialleistungen mit entsprechendem Nachweis ermöglicht, in einem begrenzten<br />

Zeitraum vor Vorstellungsbeginn <strong>im</strong> Preis deutlich reduzierte Eintrittskarten zu erwerben."<br />

Die <strong>Bürgerschaft</strong> fordert dazu den Senat auf,<br />

• "zu prüfen, mit welchen Maßnahmen und Angeboten die kulturelle Teilhabe von sozial<br />

schwächer gestellten Personen – von jung bis alt – erreicht werden kann,<br />

• zu prüfen, wie mit den gegebenenfalls daraus entstehenden Mindereinnahmen der Kultureinrichtungen<br />

umgegangen werden kann,<br />

• mit öffentlich geförderten Kultureinrichtungen in Verhandlungen mit dem Ziel einzutreten,<br />

ein Kulturticket analog dem Berliner Modell des Restkartenverkaufs einzuführen. Dieses soll<br />

zunächst auf vier Jahre befristet werden und dann auf seine Akzeptanz und Auswirkungen<br />

auf die Einrichtungen überprüft werden,<br />

282 Vgl. http://www.kammerphilharmonie.com/Die_Kammer-Philharmonie.html und<br />

http://www.schule.bremen.de/schulen/gso/index1.html<br />

283 Maldoom ist zuletzt durch die Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern unter Sir S<strong>im</strong>on Rattle bekannt<br />

geworden, die in dem erfolgreichen Kinofilm ›Rhythm is it!‹ dokumentiert ist.<br />

284 <strong>Bremische</strong> <strong>Bürgerschaft</strong> 2008-DS 17/217 S.<br />

184<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!