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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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men). Oder anders ausgedrückt: In mehr als jedem 4. Haushalt mit Kindern <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong><br />

ist der Haushaltsvorstand eine alleinerziehende Mutter. 535<br />

Mehr als jede zweite Einelternfamilie <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> ist abhängig von Transferleistungen<br />

nach dem SGB II (Frauenanteil 95,2 %). Dies macht deutlich: Bei der Analyse von Armut und<br />

gesellschaftlichen Ungleichheitsstrukturen verweist das hohe Niveau der Kinderarmut <strong>im</strong><br />

<strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> auf die prekären Lebenssituationen ihrer Mütter, also die Lebenssituation alleinerziehender<br />

Frauen.<br />

Exkurs: Alleinerziehende Mütter, alleinerziehende Väter<br />

Unabhängig von Definition und Betrachtungsweise sind Alleinerziehende ganz überwiegend<br />

Frauen – ihr Anteil liegt <strong>im</strong> Bundesdurchschnitt bei rund 90 %. Und anders als die familienpolitisch<br />

ausgerufene neue Väterlichkeit vielleicht vermuten ließe, sinkt dieser Anteil nicht etwa,<br />

sondern steigt ungebrochen und kontinuierlich weiter an.<br />

Selbstverständlich gibt es auch alleinerziehende Männer. Genau anders herum als bei Frauen<br />

wird bei ihnen der größere Teil durch den Tod der Partnerin, der kleinere durch Trennung<br />

alleinerziehend. Ihre Problemlagen sind in vielen Bereichen denen von alleinerziehenden<br />

Frauen ähnlich, unterscheiden sich aber in anderen deutlich. So liegt unter anderem die Erwerbstätigenquote<br />

alleinerziehender Männer weitaus höher als die der Frauen (siehe unter<br />

3.8.3), und sie gehen schneller neue Beziehungen ein und wechseln damit ihren Status wieder.<br />

Die spezifische Situation männlicher Alleinerziehender aufzuarbeiten ist nicht der Schwerpunkt<br />

dieses Kapitels. Der Fokus liegt wegen ihrer besonderen Betroffenheit auf Frauen,<br />

Männer kommen eher am Rande vor. Das soll die Anerkennung ihrer Leistungen nicht<br />

schmälern.<br />

3.8.1 Bildung und Ausbildung<br />

Im Bundesdurchschnitt unterscheidet sich der Bildungsstand von alleinerziehenden Müttern<br />

nicht wesentlich von Müttern aus Paarfamilien. Knapp 25 % haben das Abitur (etwas weniger<br />

als Mütter in Paarfamilien), 40 % einen Realschulabschluss (mehr als Mütter in Paarfamilien),<br />

30 % verfügen über einen Hauptschulabschluss und 5 % haben keinen Abschluss. 536<br />

Alleinerziehende Frauen verfügen jedoch durchschnittlich über eine etwas niedrigere berufliche<br />

Qualifikation und sind häufiger ohne Berufsabschluss als Mütter in Paarfamilien. Dies<br />

könnte ein Indikator dafür sein, dass es für Alleinerziehende schwieriger ist, eine Ausbildung<br />

zu beenden. 537 Ohne Ausbildung dürfte es wiederum für diesen Typus der Alleinerziehenden<br />

vergleichsweise sehr schwierig sein, sich erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt zu platzieren.<br />

535<br />

Vgl. StaLa 2008-4 S. 28; differenzierte Daten für die Kommunen <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven liegen nicht vor.<br />

536<br />

BMFSFJ-2008-1, Alleinerziehende in Deutschland; Monitor Familienforschung Ausgabe 15, 2008.<br />

537<br />

Zum <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> und zu den Kommunen <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven waren hierzu keine Daten unmittelbar<br />

zugänglich.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 311

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