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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Im Jahrgang übergreifenden Unterricht wird nach den geistigen Fähigkeiten der Kinder differenziert<br />

und entsprechend gefördert, das bedeutet, dass der Heterogenität der Kinder mehr<br />

Raum gegeben wird. Die Kinder werden anders aufgefangen, da es eine schon bestehende<br />

Lerngruppe gibt, in die sie aufgenommen werden. Damit gibt es sowohl Struktur als auch<br />

Orientierung, dies ist für Kinder aus sozial schwachen Familien besonders wichtig. Die Unterschiede<br />

zwischen Kindern werden konstruktiv genutzt, indem das Lernen voneinander<br />

eine zentrale Bedeutung bekommt. In Ganztagsgrundschulen wird für Kinder aus Familien<br />

mit Transferleistungsbezug ein kostenloses Mittagessen vorgehalten.<br />

Verbesserte Ausstattung der Schulen in benachteiligten Quartieren<br />

Das Projekt „Schule macht sich stark“ (Laufzeit 2004 bis 2009) unterstützt Schulen, die sowohl<br />

bezüglich der äußeren Bedingungen in einer kritischen Lage sind (überproportionaler<br />

Anteil von Migrantinnen und Migranten, bildungsferne Elternhäuser, schwierige sozioökonomische<br />

Lage) als auch <strong>im</strong> Inneren Krisensymptome zeigen (schwache Lernergebnisse,<br />

eine hohe Zahl von Schülerinnen und Schülern, die die Schule ohne Abschluss verlassen,<br />

Gewaltvorfälle usw.). Das Programm verfolgt das Ziel, dass alle Schülerinnen und Schüler<br />

qualifizierte Schulabschlüsse erreichen und selbstbewusst und verantwortlich ihr Lernen und<br />

Leben gestalten. Den Schulen werden Untersuchungen der Lernausgangslage, systematische<br />

Fortbildungsprogramme, Coaching und regelmäßige Evaluation angeboten. Sie müssen<br />

ihrerseits ihre Bereitschaft zu grundsätzlichen Veränderungsmaßnahmen erklären und<br />

<strong>im</strong> Verlauf des Projekts praktisch nachweisen.<br />

Möglichst lange gemeinsame Beschulung (Leitbild „Schule für alle“)<br />

Die Regierungserklärung des Bremer Senats vom 10.07.2007 zur 17. Legislaturperiode kündigt<br />

an, dass ein Schulentwicklungsplan vorgelegt werden soll. In dieser Planung sollen Entwicklungsaufträge<br />

ausgeführt werden, die bildungs- und schulpolitische Reaktionen auf die<br />

bremischen Ergebnisse internationaler Vergleichsuntersuchungen, insbesondere der PISA-<br />

Studien, darstellen und mit denen vorrangig die kritische Kopplung von Sozial- und Migrationsstatus<br />

und Bildungserfolg verringert werden soll. Dazu wurde ein Fachausschuss „Schulentwicklung“<br />

eingerichtet, dessen Aufgabe es ist, „...eine Bestandsaufnahme des <strong>Bremische</strong>n<br />

Schulsystems vorzunehmen und Vorschläge zu entwickeln und zu beraten, wie die<br />

Qualität und die Leistungsfähigkeit der einzelnen Schulen und des Schulsystems weiter verbessert<br />

werden können.“ Der Bremer Schulentwicklungsplan liegt inzwischen vor 180 .<br />

Mit der Umsetzung des Schulentwicklungsplans ist beabsichtigt, langfristig das bestehende<br />

gegliederte Schulsystem zugunsten einer „Schule für alle Kinder“ abzuschaffen. Dies soll in<br />

der Form Flächen deckender Ganztagsschulen geschehen, in denen Kinder und Jugendliche<br />

gemeinsam lernen und leben, so dass soziale und andere Benachteiligungen durch Schulen<br />

zumindest vermindert werden können.<br />

Die Schule als sozialer Ort<br />

Die Grundschule ist eine Schule für alle Kinder mit Kindern aus "armen" Familien, Kindern<br />

aus bildungsfernen Haushalten, aber auch Kindern aus bildungsnahen Elternhäusern und<br />

hochbegabten Kindern. Um diese unterschiedlichen Voraussetzungen auffangen zu können,<br />

wird in der Grundschule stark differenziert. Die Grundschule schafft die Basis für gemeinsames<br />

Lernen und Leben.<br />

180 Vgl. SBW 2008-1.<br />

118<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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