01.12.2012 Aufrufe

Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

(38,5 %), Gera (35,7 %) und Offenbach (34,6 %) ein. Alle weiteren SGB II-Quoten dieser<br />

Altersgruppe liegen in anderen Städten etwas über 20 % oder darunter.<br />

2.2.6.2 <strong>Armuts</strong>risiken Alleinerziehender<br />

Der Komplex Kinder und Bedarfsgemeinschaften mit Kindern muss mit einer weiteren sozialen<br />

Zuspitzung, nämlich der Frage der allein erziehenden Elternschaft, verbunden werden.<br />

Unter erwerbsfähigen Hilfebedürftigen waren <strong>im</strong> Dezember 2007 in <strong>Bremen</strong> 14 % Alleinerziehende<br />

119 (7.405 Personen), in Bremerhaven waren es 13,2 % (2.167 Personen). Während<br />

die Zahl der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen zwischen Dezember 2006 und Dezember 2007<br />

in <strong>Bremen</strong> um 3,6 % und in Bremerhaven um 3,1 % abnahm 120 , erhöhte sich die Zahl der<br />

allein erziehenden Personen <strong>im</strong> Vergleichszeitraum in <strong>Bremen</strong> um 4,0 % und in Bremerhaven<br />

um 4,2 %. Damit wird deutlich, dass Alleinerziehende vom Aufschwung am Arbeitsmarkt<br />

nicht profitieren.<br />

Das Risiko alleinerziehender Elternschaft ist <strong>im</strong> SGB II weitgehend eines, das auf Frauen<br />

lastet und noch zun<strong>im</strong>mt. Der Anteil allein erziehender Frauen unter 25 Jahren beträgt nahezu<br />

100 % (<strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> ca. 1000 Fälle). Zwischen Dezember 2006 und Dezember 2007 ist<br />

die Zahl alleinerziehender Frauen unter 25 Jahren in <strong>Bremen</strong> um 14,6 % und in Bremerhaven<br />

um 10,8 % gestiegen. 121<br />

2.2.6.3 <strong>Armuts</strong>risiken Nicht-Deutscher<br />

Die SGB II-Quote von Personen ohne deutschen Pass 122 betrug <strong>im</strong> Dezember 2007 in <strong>Bremen</strong><br />

29,1 % (19.378 Personen) und in Bremerhaven 28,7 % (3.307 Personen). Der Vergleich<br />

mit der allgemeinen SGB II-Quote von 17,1 % in <strong>Bremen</strong> und 25,1 % in Bremerhaven zeigt,<br />

dass <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> für Nicht-Deutsche ein deutlich höheres <strong>Armuts</strong>risiko besteht.<br />

Bezogen auf alle Personen in Bedarfsgemeinschaften betrug die Quote von Ausländern in<br />

der Stadt <strong>Bremen</strong> 26,1 % und in Bremerhaven 14,5 %.<br />

Differenziert man den Anteil von Ausländern nach den beiden Gruppen der erwerbsfähigen<br />

und nicht erwerbsfähigen Personen, so zeigt sich folgendes Bild: In der Stadt <strong>Bremen</strong> beträgt<br />

der Anteil von Ausländern unter den Erwerbsfähigen <strong>im</strong> SGB II-Bezug 27,6 %, unter<br />

den nicht Erwerbsfähigen <strong>im</strong> SGB II-Bezug beträgt er 22,2 %. In Bremerhaven beträgt die<br />

Ausländerquote unter den Erwerbsfähigen <strong>im</strong> SGB II-Bezug 15,9 %, unter den nicht Erwerbsfähigen<br />

<strong>im</strong> SGB II-Bezug 10,7 %. Nicht-Deutsche haben ein erhöhtes Risiko der Erwerbslosigkeit<br />

und daher hohe Anteile <strong>im</strong> SGB II-Bezug.<br />

2.2.6.4 <strong>Armuts</strong>risiko Asyl<br />

Migranten u. Migrantinnen ohne festen Aufenthaltsstatus (i. d. R. Asylbewerber und Flüchtlinge)<br />

erhalten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG). 123 Diese Leistungen<br />

werden zum Teil als Sachleistungen gewährt. Die Höhe der Leistungen steht in Verbindung<br />

mit der Aufenthaltsdauer der betreffenden Person in der Bundesrepublik Deutschland.<br />

In den ersten 48 Monaten erfolgen Leistungen nach § 3 Asylbewerberleistungsgesetz,<br />

119 Mit Kind bzw. Kindern unter 18 Jahren.<br />

120 Quelle: SAFGJS 2008-1, Tabelle 3 sowie eigene Berechnungen.<br />

121 Vgl. zu alleinerziehenden Familien auch Teil 2.1 und 3.8.<br />

122 Die hier zugrunde liegende Statistik, die auf die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zurück geht, weist lediglich<br />

Ausländer in begrenzter Differenzierung aus. Weitere Merkmale, die unter Migranten zu fassen wären und<br />

den Kreis deutlich erweitern würden, liegen nicht vor. Vgl. SAFGJS 2008-1.<br />

123 Vgl. hierzu auch Teil 3.5.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 73

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!