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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Von den nicht erwerbstätigen Müttern gaben bei einer aktuellen Studie des Allensbach Instituts<br />

etwa die Hälfte an, derzeit aktiv nach einem Arbeitsplatz zu suchen, insgesamt zwei Drittel<br />

wären gerne erwerbstätig. 562<br />

3.8.4 Trotz Arbeit arm - Einkommen und Einkommensentwicklung<br />

von Alleinerziehenden<br />

Die Erwerbstätigenquote allein sagt jedoch nichts über die tatsächliche wirtschaftliche Situation<br />

von Einelternhaushalten und ihr <strong>Armuts</strong>risiko aus. Nach der o. g. Allensbach-Studie sehen<br />

Alleinerziehende die größten Probleme nicht in ihren allgemeinen Lebensumständen,<br />

sondern in ihrer finanziellen Situation und sozialen Absicherung. Die Hälfte gibt an, sich wirtschaftlich<br />

einschränken zu müssen. 38 % der nicht erwerbstätigen, aber auch 22 % der erwerbstätigen<br />

alleinerziehenden Mütter konkretisieren dies mit der Aussage, sich nur das<br />

Notwendigste leisten zu können. 563<br />

Statistisch drückt sich dieser Befund in den durchschnittlichen monatlichen Haushaltseinkommen<br />

aus. Die Haushalte von Alleinerziehenden weisen mit rund 880 € <strong>im</strong> Monat (2006)<br />

die mit Abstand niedrigsten Nettoäquivalenzeinkommen aller Haushaltstypen auf. 564<br />

Grafik 3.8.6: Nettoäquivalenzeinkommen nach Haushaltstyp<br />

Quelle: BMFSJ 2009-1, S. 47<br />

Damit gehören sie überdurchschnittlich zu den einkommensschwachen (= Nettoeinkommen<br />

unter 70 Prozent des Median) und armen Haushalten (= Nettoeinkommen unter 60 Prozent<br />

des Median), während sie bei den Einkommensstarken nur selten anzutreffen sind.<br />

Betrachtet man die Entwicklung, so hat sich die Einkommenssituation der Haushalte von<br />

Einelternfamilien anders als bei allen anderen Haushaltstypen seit 1986 kontinuierlich ver-<br />

562<br />

Vfl. Institut für Demoskopie Allensbach, Alleinerziehende: Lebenssituation und Arbeitsverhältnisse, Allensbach<br />

2008 nach BMFSFJ 2008-1, S.15.<br />

563<br />

Vgl. BMFSFJ 2008-1, S. 9.<br />

564<br />

Vgl. BMFSFJ 2009-1, S. 47; das monatliche Nettoäquivalenzeinkommen bezeichnet das nach Haushaltsgröße<br />

und Zusammensetzung (Erwachsene und Kinder nach Alter) gewichtete Einkommen pro Kopf in einem pro Monat<br />

verfügbaren Geldbetrag.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 323

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