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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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für behinderte Menschen bliebe, <strong>im</strong> Bereich „Beschäftigung“, „Ausbildung“ und „Unterstützung<br />

durch die Integrationsfachdienste“ Hilfe bieten soll.<br />

Das Integrationsamt <strong>Bremen</strong> hat entsprechende Vereinbarungen mit den Integrationsfachdiensten<br />

in <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven abgeschlossen, die ihrerseits gezielt Praktikums-,<br />

Ausbildungs- und Arbeitsplätze für die ihr anvertraute Klientel suchen. Gegebenfalls erfolgt<br />

auch eine ständige Begleitung während dieser Maßnahmen.<br />

3.3.4 Teilhabe am gesellschaftlichen Leben<br />

In den vergangenen Jahren sind auf Bundes- und <strong>Land</strong>esebene eine Reihe gesetzgeberischer<br />

Maßnahmen und weiterer Initiativen ergriffen worden, die die Chancengleichheit zur<br />

Teilhabe behinderter Menschen am gesellschaftlichen Leben verbessern sollen und – beschrieben<br />

als Paradigmenwechsel – damit den Aspekt der Bürgerrechte behinderter Menschen<br />

und präventiven Handelns <strong>im</strong> Sinne eines disability (differentially abled) mainstreaming<br />

in allen gesellschaftlichen Bereichen gegenüber der traditionellen Sichtweise von Fürsorge<br />

und Nachteilsausgleich in den Vordergrund stellen. Auf <strong>Land</strong>esebene zu nennen sind<br />

insbesondere die Ergänzung der <strong>Bremische</strong>n <strong>Land</strong>esverfassung um Absatz 3 in Artikel 1 <strong>im</strong><br />

Jahr 1997, das <strong>Bremische</strong> Behindertengleichstellungsgesetz (BremBGG) von 2003 mit seinen<br />

Verordnungen, die Novellierungen des Hochschul- und Prüfungsrechts, mit dem die Belange<br />

behinderter Studierender/Prüflinge aufgegriffen wurden sowie die Regelungen zur Barrierefreiheit<br />

in der <strong>Land</strong>eswahl- und <strong>Land</strong>esbauordnung. Zentrale Regelungstatbestände des<br />

BremBGG und der Verordnungen sind die Best<strong>im</strong>mungen zur Nichtdiskr<strong>im</strong>inierung und zur<br />

Herstellung der informations- und bescheidtechnischen Barrierefreiheit in der öffentlichen<br />

Verwaltung, die Verwendungsmöglichkeit der Deutschen Gebärdensprache <strong>im</strong> Kontakt mit<br />

Ämtern und Behörden und deren barrierefreie Zugänglichkeit.<br />

Zur Stärkung der Chancengleichheit behinderter Menschen trägt auch die Einrichtung des<br />

Amtes einer / eines <strong>Land</strong>esbehindertenbeauftragen bei, das mit Beschluss der <strong>Bremische</strong>n<br />

<strong>Bürgerschaft</strong> 2004 geschaffen und <strong>im</strong> Sommer 2008 zusätzlich gesetzlich <strong>im</strong> BremBGG verankert<br />

wurde.<br />

Die gesellschaftliche Teilhabe findet ihren Ausdruck auch in der Selbstorganisation und Interessenvertretung<br />

der behinderten Menschen selbst. So hat die Selbsthilfebewegung <strong>im</strong> Gesundheitsbereich<br />

eine langjährige Tradition – allein in der Stadt <strong>Bremen</strong> listet das Gesundheitsamt<br />

57 Selbsthilfegruppen <strong>im</strong> Themenkreis Behinderung auf, 71 <strong>im</strong> Themenkreis Psychische<br />

Erkrankungen, je 20 in den Themenkreisen Sucht und Drogen, 142 <strong>im</strong> Themenkreis<br />

Alkohol und 158 für Chronische Erkrankungen 367 - und die <strong>Land</strong>esarbeitsgemeinschaft<br />

Selbsthilfe behinderter Menschen <strong>Bremen</strong> e. V. verzeichnet 30 Selbsthilfeorganisationen/<br />

Leistungsanbieter als Mitglieder 368 , weitere sind z. B. in Wohlfahrtsverbänden organisiert.<br />

3.3.4.1 Mobilität und bauliche Zugänglichkeit <strong>im</strong> öffentlichen Raum<br />

Ein Beitrag zur Schaffung eines Lebensumfeldes, in dem es insbesondere behinderten Menschen<br />

möglich ist, ein weitestgehend selbstbest<strong>im</strong>mtes Leben zu führen, ist der Abbau bestehender<br />

Barrieren und Mobilitätshemmnisse <strong>im</strong> öffentlichen Raum und Planungsprozesse,<br />

367<br />

Gesundheitsamt <strong>Bremen</strong>: Selbsthilfewegweiserdaten, Stand Juni 2006, vgl. hierzu auch 2.6.2 (regionale u.<br />

soziale Verteilung der Selbsthilfegruppen).<br />

368<br />

Stand Juni 2008.<br />

230<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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