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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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2.4 Chancen durch Bildung<br />

2.4.1 Bildungsstand der Bevölkerung<br />

Die Beschreibung der Lebenssituation <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> unter dem Gesichtspunkt des Bildungsniveaus<br />

basiert auf dem Leitgedanken, dass die Beteiligung an den gesellschaftlichen<br />

Angeboten <strong>im</strong> Bildungsbereich eine entscheidende Schlüsselgröße für den Zugang zu Erwerbseinkommen,<br />

aber auch zu vielen anderen Lebensbereichen darstellt und insofern eine<br />

wesentliche D<strong>im</strong>ension von Chancengleichheit abbildet.<br />

Die Autorengruppe Bildungsberichterstattung des von der Ständigen Konferenz der Kultusminister<br />

der Länder und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung beauftragten<br />

Konsortiums formuliert:<br />

„Bildung best<strong>im</strong>mt nicht nur die Entwicklungs- und Handlungschancen jedes und jeder Einzelnen<br />

in Beruf, Privatleben und als Bürger, sondern auch die Zukunftsfähigkeit unserer<br />

Gesellschaft. Dies hängt zum einen mit Veränderungen <strong>im</strong> Wirtschafts- und Beschäftigungssystem<br />

zusammen: Die Humanressourcen sind in hochentwickelten Volkswirtschaften<br />

für die Wirtschaftsdynamik wichtiger als das Sachkapital. Personenbezogene Dienstleistungen<br />

sowie Wissens- und Informationsberufe, die neue und hohe Qualifikationen erfordern,<br />

binden einen überproportional wachsenden Anteil der Erwerbstätigen, während die<br />

Nachfrage nach Arbeitskräften ohne abgeschlossene Ausbildung weiter zurückgeht.“ 157<br />

Bildung ist somit ein Schlüssel für kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe 158 und Entwicklungschancen.<br />

Die Betrachtung des Bildungsstandes der Bevölkerung stellt dabei einerseits<br />

das Ergebnis der langfristig rückwirkenden staatlichen und privaten Bildungsbemühungen,<br />

andererseits aber auch das grundsätzliche Potenzial <strong>im</strong> Blick auf Gestaltungsmöglichkeiten<br />

für zukünftiges bildungspolitisches Handeln dar.<br />

Der Bildungsstand der Bevölkerung drückt sich insbesondere <strong>im</strong> Grad der erreichten Kompetenzen<br />

und in den erworbenen Abschlüssen aus. Sie zeigen näherungsweise, über welche<br />

Humanressourcen die Gesellschaft verfügt. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei jungen<br />

Erwachsenen ohne beruflichen Abschluss, die hinsichtlich der Chancen auf dem Arbeitsmarkt<br />

eine Risikogruppe in einer wissensbasierten Gesellschaft darstellen. Außerdem wird<br />

der Zusammenhang zwischen Bildungsabschlüssen von Kindern und Eltern betrachtet, um<br />

entsprechend der Auftragstellung einer gesellschaftskritischen Analyse Informationen zur<br />

Bildungsmobilität und zur Realisierung von Chancengleichheit in der Gesellschaft zu geben.<br />

Das <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> wird zur Einordnung bzw. Heranziehung einer Vergleichsgröße jeweils mit<br />

anderen Ländern bzw. dem Länderdurchschnitt verglichen. Der kleinräumige regionale Vergleich<br />

des Datenmaterials innerhalb der Stadtgemeinde <strong>Bremen</strong> soll abschließend zeigen, in<br />

welchen Regionen zentrale Handlungsfelder zu mobilisieren sind, wenn aus der Analyse<br />

politisch zu gestaltende Maßnahmen entwickelt werden sollen.<br />

157 Vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2008-1, S. 6.<br />

158 Vgl. Bundesregierung 2008 – DS 16/9915, S. 58 f.<br />

104<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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