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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Stadt Bremerhaven<br />

Von 11.654 Bedarfsgemeinschaften <strong>im</strong> Dezember 2007 lagen für 11.345 Angaben zur<br />

Wohnsituation vor. Von diesen hatten 339 bzw. 3 % Wohneigentum 109 , 10.994 bzw. 96,9 %<br />

wohnten zur Miete und 12 lebten in Unterkünften, deren Kosten nach Tagessätzen berechnet<br />

werden. Die Wohnungen waren in der Regel mit Küche und Bad ausgestattet und umfassten<br />

durchschnittlich 58,1 qm je Bedarfsgemeinschaft bzw. 62,2 qm je Wohnungsgemeinschaft.<br />

Im Durchschnitt entfielen 28,7 qm auf eine Person in Wohnungsgemeinschaften.<br />

Je Quadratmeter lagen die Durchschnittskosten für die Heizung Ende 2007 bei 6,55 €. Je<br />

Bedarfsgemeinschaft lagen die tatsächlichen KdU durchschnittlich bei 377,52 € (bzw.<br />

187,92 € je Person). Die anerkannten Kosten der Unterkunft lagen durchschnittlich bei<br />

354,44 € (176,50 € pro Person).<br />

2.2.5.3.2 Sozialtransfers <strong>im</strong> Rechtskreis SGB II<br />

Wird - wie oben dargestellt – der Umfang des Sozialtransferbezugs <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> zwischen<br />

Ende 2004 und Ende 2005 verglichen, so zeigt sich selbst unter Berücksichtigung der<br />

Ungenauigkeiten durch die weiter oben erwähnten Doppelzählungen (Arbeitslosenhilfe zuzüglich<br />

Hilfe zum Lebensunterhalt) ein deutlicher Anstieg der Zahl der erfassten Personen. In<br />

der politischen Diskussion spiegelte sich diese Entwicklung unter dem Stichwort „Aufdeckung<br />

versteckter Armut“, hierunter wurde das Sichtbarwerden von Armut durch neue Bedarfsfälle<br />

verstanden. Außerdem endete die Arbeitslosenhilfe, und Personen, die selbst oder<br />

deren Familienmitglieder hilfebedürftig waren, bezogen ab 1.1.2005 Leistungen nach dem<br />

SGB II. Daher war mit dem Übergang aus der Arbeitslosenhilfe in das SGB II auch deshalb<br />

eine Erhöhung der Personenzahlen verbunden, weil erstmals Mitglieder aus Bedarfsgemeinschaften<br />

vormals Arbeitslosenhilfe beziehender Personen statistisch erfasst wurden. Andererseits<br />

endeten für diejenigen Arbeitslosenhilfeempfänger Transferleistungen, in deren Bedarfsgemeinschaft<br />

andere Mitglieder ein Bedarf deckendes Einkommen erzielten.<br />

Bei der Betrachtung von Tab. 2.2.7 zeigt sich eine Erhöhung der Gesamtzahl der auf Transferleistungen<br />

<strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> angewiesenen Personen von 95.603 (Dezember 2004) auf<br />

112.778 (Dezember 2005). Aufgrund der oben dargestellten Entwicklung ist dies nicht<br />

gleichzusetzen mit einem tatsächlichen Zuwachs der Hilfeempfänger <strong>im</strong> Sinne zusätzlicher<br />

Hilfebedürftigkeit (s. o.). Ein geringer Anteil der zuvor der Hilfe zum Lebensunterhalt zugeordneten<br />

Personen wechselte aufgrund nicht vorliegender Erwerbsfähigkeit in das SGB XII<br />

(1.504 Personen/ Kapitel 3 SGB XII), hinzu kamen Personen mit Anspruch auf Grundsicherung<br />

<strong>im</strong> Alter und Erwerbsminderung (7.567 Personen / Kapitel 4 SGB XII). 99.640 Personen<br />

bezogen <strong>im</strong> Dezember 2005 <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> Leistungen nach dem SGB II, davon 71.715<br />

Personen Arbeitslosengeld II (72 %) und 27.925 Personen Sozialgeld (28 %). Von den Sozialgeldempfängern<br />

waren 96,5 % Kinder unter 15 Jahren (26.953 Personen).<br />

Zwischen 2005 und 2007 war hauptsächlich aufgrund der verbesserten konjunkturellen<br />

Lage eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Aktuelle Auswertungen der Bundesagentur<br />

für Arbeit zeigen zwar mehr Bewegung <strong>im</strong> Bereich des Arbeitslosengeld I-Bezugs<br />

(beitragsfinanzierte Leistung des Bundes nach dem SGB III), jedoch profitieren bei anhaltend<br />

verbesserter konjunktureller Lage zeitversetzt auch erwerbsfähige Hilfebedürftige <strong>im</strong> Bereich<br />

des SGB II. So sank der Arbeitslosengeld II-Bezug von 71.715 Personen <strong>im</strong> Dezember 2005<br />

109<br />

Vgl. http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000200/html/sgb2/bmas/index.shtml, SGB II Kennzahlen<br />

nach Kreisen.<br />

68<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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