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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Ebenfalls nur geringe Unterschiede sind bei einer geschlechtsspezifischen Betrachtung feststellbar.<br />

Tabelle 2.7.3: Sportaktivität nach Geschlecht<br />

Sportaktivenquote (in %)<br />

sport- / bewegungsaktiv Nicht sport- bzw. bewegungsaktiv<br />

Geschlecht<br />

insgesamt mind. 1x pro Woche insgesamt mind. 1x pro Woche<br />

männlich 81,4 68,6 18,6 31,4<br />

weiblich 81,9 69,5 18,1 30,5<br />

Quelle: Grundlagen der Sportentwicklung in <strong>Bremen</strong> (Hübner / Wulf 2004)<br />

Rund 160.000 Bürgerinnen und Bürger in mehr als 440 Vereinen des <strong>Land</strong>essportbundes<br />

<strong>Bremen</strong> treiben vereinsgebundenen Sport. Sport wird aber nicht nur in Vereinen, sondern<br />

auch individuell oder in kommerziellen Sportstätten (z. B. Fitnessstudios) ausgeübt.<br />

In unserer multikulturellen Gesellschaft ist der Sport ein wichtiger Faktor bei der Zusammenführung<br />

und Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Sprache. Das Projekt<br />

„Integration durch Sport“ des Deutschen Olympischen Sportbundes, das in <strong>Bremen</strong> durch<br />

den <strong>Land</strong>essportbund erfolgreich umgesetzt wird, leistet einen wertvollen Beitrag. Die Vermittlung<br />

sozialer Ziele und Aspekte der Gewaltprävention sind wichtige Komponenten der<br />

Integrationsarbeit. Für eine langfristige Integration bietet der Sport mit seinen weitreichenden<br />

individuellen Chancen und sozialen Möglichkeiten ein wichtiges Handlungsfeld. Dabei richtet<br />

sich die Aufmerksamkeit in Sport und Bewegung auf das Erleben, Erfahren und Verstehen<br />

des Selbst und des Anderen. Integration ist ein wechselseitiger Prozess, der nur dann erfolgreich<br />

sein kann, wenn auf Seiten der einhe<strong>im</strong>ischen Bevölkerung die noch vorhandenen<br />

Vorurteile weiter abgebaut werden und sich Migrantinnen und Migranten in kultureller Hinsicht<br />

praktisch aufgeschlossen zeigen und ein interkulturelles Zusammenleben als Bereicherung<br />

verstehen.<br />

Aus den geschilderten Aspekten wird deutlich, dass einer Ausgrenzung von Armut bedrohter<br />

Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere von Kindern, an der Teilhabe am Sport aufgrund<br />

fehlender finanzieller Möglichkeiten entgegen gewirkt werden muss.<br />

Das Projekt „Kids in die Clubs“ der Bremer Sportjugend leistet in diesem Sinne einen<br />

wertvollen Beitrag. Für das <strong>im</strong> September 2005 gestartete Projekt konnten bisher mit Spendenmitteln<br />

mehr als 500 Kinder gefördert werden, denen in gut 50 Sportvereinen eine befristete<br />

Mitgliedschaft ermöglicht wurde. Die Förderung gilt für ein Jahr. Zwei Drittel der Kinder<br />

haben nach Darstellung der Sportjugend einen Migrationshintergrund und ungefähr gleich<br />

viele Kinder kommen aus Familien mit einem Elternteil. Diese Projekte gilt es zu verstetigen<br />

und nach Möglichkeit auszubauen.<br />

Integrationsarbeit bedarf der Unterstützung durch Politik und privates Engagement. Der Senator<br />

für Inneres und Sport beabsichtigt daher, zum Jahr 2010 einen Integrationsfond einzurichten,<br />

in dem Gelder von der EU, nationale und bremische Mittel gebündelt werden. Aus<br />

diesem Fond sollen Projekte finanziert werden, die die Zusammenarbeit von Sportvereinen<br />

mit Schulen, die Kooperation von Sportvereinen mit Bildungs- und sozialen Einrichtungen,<br />

ganz besonders aber die Integration junger Migrantinnen und Migranten fördern (z. B. durch<br />

zielgruppengerechte Angebote, Einbindung in verantwortliche Vereinsarbeit).<br />

186<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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