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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Oft werden derartige Angebote hinter dem Begriff „Seniorenresidenz“ vermutet. Der Name<br />

„Seniorenresidenz“ ist jedoch kein geschützter Begriff und kann ohne Qualitätsnachweis genutzt<br />

werden. Hinter ihm verbergen sich oft auch Altenpflegehe<strong>im</strong>e mit Standardleistungen.<br />

Alternative Wohnformen - Selbstorganisierte Wohnprojekte<br />

Hinter den Begriffen Neue Wohnformen, Alternative Wohnformen, Wohnprojekte usw. verbirgt<br />

sich heute ein breites Spektrum verschiedener Wohnformen für ältere und auch jüngere<br />

Menschen. Gemeinsam ist ihnen der Wunsch nach guten nachbarschaftlichen Zusammenhängen,<br />

gegenseitiger Unterstützung und Vernetzung <strong>im</strong> Stadtteil. 402 Das Sozial- und das<br />

Bauressort werden prüfen, in welcher Weise man die Bildung solcher Wohnformen unterstützen<br />

kann.<br />

Fonds für Innovation und Strukturverbesserung<br />

Der Innovationsfonds unterstützt Wohnangebote für ältere Menschen und die qualitative<br />

Weiterentwicklung der ambulanten Pflege. Die <strong>im</strong>mer älter werdende Gesellschaft und die<br />

steigende Zahl von Demenzerkrankungen machen es nötig, weiter in die qualitative Weiterentwicklung<br />

in der ambulanten Altenpflege zu investieren. Die Senatorin für Arbeit, Frauen,<br />

Gesundheit, Jugend und Soziales hat dazu 2008 eine neue Förderung eingeführt. 403 Der<br />

neue „Fonds für Innovation und Strukturverbesserung“ setzt insbesondere an der Schnittstelle<br />

von Wohnen und Pflege an. Innovative Modelle in der ambulanten Versorgung und auf<br />

den Erhalt der Selbstständigkeit <strong>im</strong> Alter gerichtete neue Wohnformen sollen in der Entwicklung<br />

und Erprobung unterstützt werden.<br />

Der Innovationsfonds soll nicht nur - wie die bisherige Projektförderung - zeitlich befristete<br />

Projekte zur Verbesserung der ambulanten pflegerischen Versorgung unterstützen. Er macht<br />

daneben auch einmalige oder längerfristige Förderungen möglich. So können z. B. die Träger<br />

neuer, unkonventioneller Pflege- und Wohnformen Mittel für einmalige bauliche Anpassungen,<br />

Moderationsverfahren, Auswertungen oder für die Veröffentlichung ihrer Erfahrungsberichte<br />

erhalten. Leicht zugängliche Informations- und Beratungsangebote zur Unterstützung<br />

des Verbleibs in der eigenen Wohnung oder Beratung für die Angehörigen von demenziell<br />

Erkrankten werden gefördert.<br />

3.4.5. Migrationshintergrund als <strong>Armuts</strong>risiko <strong>im</strong> Alter<br />

3.4.5.1 Ältere Migrantinnen und Migranten<br />

Ausländer, die in den sechziger und siebziger Jahren vorwiegend als Arbeitsmigranten in die<br />

Bundesrepublik Deutschland gekommen sind, beziehen inzwischen Rente. Nur ein kleiner<br />

Teil der Arbeitsmigranten verwirklicht seine ursprüngliche Absicht, den Ruhestand <strong>im</strong> Herkunftsland<br />

zu verbringen.<br />

Bei dieser Bevölkerungsgruppe besteht ein überdurchschnittlich hoher Bedarf an Unterstützung<br />

und Versorgung, erkennbar an einem früheren Renteneintritt 404 gegenüber der allgemeinen<br />

Bevölkerung, u. a. infolge von krankheitsbedingter Erwerbsunfähigkeit. Tradierte,<br />

familiale Versorgungsstrukturen sind infolge von Anpassungen der jüngeren Generation an<br />

die Bedingungen der neuen Umgebung nicht mehr durchgängig wirksam.<br />

402 Vgl. hierzu den Teil 2.5. Wohnen.<br />

403 Vgl. http://www.soziales.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen69.c.5104.de<br />

404 Vgl. DIW 2006-RN18, S. 14, 22 f, 34; GAB 2005-2, S. 834; Bundesregierung 2000-DS 14/3457, S. 190, 195.<br />

244<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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