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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Gleichzeitig sind Frauen häufiger Solo-Selbstständige und Teilzeitgründerinnen. Bei beiden<br />

Formen ist das Einkommen oft nicht existenzsichernd. Sie gelten zudem als besondere Risikofaktoren<br />

für spätere Altersarmut.<br />

Tabelle 3.7.3: Existenzgründungen und Liquidationen nach Geschlecht 2005-2007<br />

Existenzgründungen und Liquidationen von Einzelunternehmen in <strong>Bremen</strong> und in Deutschland nach Geschlecht<br />

der Einzelunternehmerinnen und -unternehmer<br />

2005 2006 2007<br />

Deutschld. <strong>Bremen</strong> Deutschld. <strong>Bremen</strong> Deutschld. <strong>Bremen</strong><br />

Existenzgründungen 420.233 2.764 397.584 3.003 353.075 2.896<br />

davon Männer 282.451 1.928 267.936 2.120 237.188 2.034<br />

davon Frauen 137.782 837 129.648 883 115.887 863<br />

Frauenanteil % 32,8 % 30,3 % 32,6 % 29,4 % 32,8 % 29,8 %<br />

Liquidationen 377.180 3.536 369.561 3.350 357.170 3.117<br />

davon Männer 253.320 2.340 245.885 2.278 237.032 2.172<br />

davon Frauen 123.860 1.196 123.676 1.072 120.138 946<br />

Frauenanteil % 32,8 % 33,8 % 33,5 % 32 % 33,6 % 30,3 %<br />

Quelle: Institut für Mittelstandsförderung, Bonn 2008<br />

Die Anzahl der Liquidationen bei Einzelunternehmen von Frauen übersteigt die der Neugründungen,<br />

so dass die Selbstständigenquote von Frauen nicht steigt, sondern tendenziell<br />

sinkt.<br />

3.7.3.4 Erwerbslosigkeit als <strong>Armuts</strong>risiko - die Situation von<br />

erwerbslosen Frauen<br />

Arbeitslosigkeit und insbesondere Langzeitarbeitslosigkeit stellt für Frauen wie für Männer<br />

ein hohes <strong>Armuts</strong>risiko dar.<br />

Seit der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zum Jahresbeginn 2005, durch<br />

die auch die statistische Erfassung der registrierten Arbeitslosigkeit grundlegend verändert<br />

wurde, ist ein Teil der bis dahin verdeckten Frauenarbeitslosigkeit erstmals sichtbar. Sie<br />

stieg quasi über Nacht zur Jahreswende 2004 / 2005 sprunghaft an. Denn bei den „neuen“<br />

statistisch erfassten Arbeitslosen, die zuvor Sozialhilfe bezogen oder Angehörige ehemaliger<br />

Arbeitslosenhilfeempfänger waren, handelte es sich überwiegend um Frauen. 491<br />

Nach dem sprunghaften Anstieg insbesondere der Frauenarbeitslosigkeit <strong>im</strong> Zuge der Arbeitsmarktreform<br />

auch <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> von 37,1 % in 2004 auf 44,0 % in 2005 492 ist die<br />

Zahl der als arbeitslos registrierten Personen zwar insgesamt zurückgegangen. Frauen<br />

konnten jedoch von der positiven konjunkturellen Entwicklung deutlich weniger profitieren als<br />

Männer. Der Frauenanteil an allen Arbeitslosen ist inzwischen auf 45,9 % gestiegen.<br />

491<br />

Nach einer Veröffentlichung der Bundesagentur für Arbeit entfielen etwa 70 % des so genannten Hartz IV-<br />

Effektes auf Frauen. Vgl. BA 2007.<br />

492<br />

Im März 2004 waren <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 15.985 Frauen arbeitslos registriert. <strong>Bremen</strong> hatte <strong>im</strong> Bundesvergleich<br />

mit 37,1 % den kleinsten Anteil arbeitsloser Frauen. Im Vergleichsmonat März 2005 nach der SGB II - Reform<br />

waren es 25.069 Frauen und der Frauenanteil stieg mit der bundesweit höchsten Steigerungsrate auf 44,0 %; vgl.<br />

Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ), <strong>Bremen</strong> 2005.<br />

286<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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