Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

3.5 Armut und Migration
3.5.1 Bevölkerung mit Migrationshintergrund
Umfassende Informationen zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund 409 wurden in Deutschland
erstmals mit dem Mikrozensus 2005 durch das statistische Bundesamt veröffentlicht. 410
Demnach lebten im Land Bremen 24,1 % Bremerinnen und Bremer mit Migrationshintergrund.
Für das Land Bremen liegen mittlerweile eigene Berechnungen des Statistischen
Landesamtes vor. 411 Danach wurde für das Jahr 2007 ein Migrationsanteil von ca. 26,8 % an
der Bevölkerung für die Stadt Bremen errechnet. Der Aussiedleranteil 412 liegt bei ca. 6,8 %
(Stadt Bremen), der Eingebürgertenanteil liegt bei ca. 7,2 % (Stadt Bremen). Bremerhaven
hat einen geringeren Migrationsanteil der Bevölkerung als die Stadt Bremen, und zwar ca.
20,2 % im Jahr 2007. 413 Für das Land Bremen ergibt sich 2007 ein Migrationsanteil von ca.
25,6 %. 414
In Bremen und Bremerhaven lebten zum Stichtag 31.12.2007 insgesamt 81.808 Ausländerinnen
und Ausländer. Damit liegt der Ausländeranteil bei 12,3 %. Die größte Gruppe ausländischer
Nationalität stellen mit 33,7 % türkische Staatsangehörige, 25,7 % gehören der
EU (EU-27 Staaten) an (davon mehr als die Hälfte aus EU-15).
Tabelle 3.5.1: Nicht deutsche Bevölkerung, Land Bremen 2007
Stichtag
31.12.2007
davon mit Staatsangehörigkeit
insgesamt
darunter
ehem. Jugos- ehem.GUS-
EU27-Staaten EU15-Staaten Türkei lawien Staaten 415
männlich 42.016 10.451 6.058 14.556 3.922 2.426
weiblich 39.792 10.585 5.066 12.980 3.537 3.534
Insgesamt 81.808 21.036 11.124 27.536 7.459 5.960
Quelle Statistisches Landesamt, eigene Berechnung
Gemäß dem „3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung“ haben Migrantinnen
und Migranten 2005 in Deutschland ein wesentlich höheres Armutsrisiko (250 %) als die
deutsche Bevölkerung. Im Vergleich der Migrant/innengruppen im Jahr 2005 untereinander
lebten ca. 34 % der ausländischen Bevölkerung, ca. 25 % der Eingebürgerten bzw. als Deutsche
Geborenen und ca. 21 % der (Spät-) Aussiedler in Armutsgefährdung. Das Armutsrisiko
von Migrantinnen und Migranten unter 15 Jahren war höher (ca. 33 %) als bei Kindern und
Jugendlichen ohne Migrationshintergrund (ca. 14 %). Auch bei älteren Personen (65+) mit
Migrationshintergrund ist das Armutsrisiko mit ca. 27 % höher als bei gleichaltrigen Personen
ohne Migrationshintergrund (ca. 10 %). 416
409 Vgl. Definition "Migrant/in" in Teil 2.1.2 (Fußnote).
410 Vgl. Statistisches Bundesamt 2005-2.
411 Vgl. Teil 2.1.3.
412 Aussiedler/Spätaussiedler: Zuwanderer mit deutscher Volkszugehörigkeit und deren Familienangehörige, die
vor allem aus der ehemaligen Sowjetunion, Polen und Rumänien nach Deutschland übergesiedelt sind.
413 Wg. zu geringer Stichprobengröße sind die Werte für Bremerhaven u. U. ungenau.
414 Vgl. Teil 2.1.2.
415 GUS-Staaten: Armenien, Aserbeidschan, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, Moldawien, Russland, Tadschikistan,
Ukraine, Usbekistan, Weißrussland; bis 1991 Sowjetunion.
416 Vgl. Bundesregierung 2008–DS 16/9915, S. 104 f.
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Lebenslagen im Land Bremen 2009