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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Kurzfassung<br />

6<br />

Bevölkerung <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 1<br />

Die Bevölkerungsentwicklung verlief <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> in den letzten 40 Jahren nicht kontinuierlich,<br />

aber insgesamt rückläufig. Im Jahr 1971 hatte das <strong>Land</strong> mit 739.094 Bewohnerinnen<br />

bzw. Bewohnern den höchsten Bevölkerungsstand. Im Jahr 2007 waren es nur noch<br />

663.082 Einwohner bzw. Einwohnerinnen. Bevölkerungsprognosen für das <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong><br />

sagen voraus, dass sich der Bevölkerungsstand der Stadt <strong>Bremen</strong> bis 2020 kaum verändern<br />

wird. In Bremerhaven dagegen wird es geringe kontinuierliche Einwohnerverluste geben, die<br />

dazu führen, dass der Stand der Gesamtbevölkerung <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> bis 2020 geringfügig<br />

abnehmen wird.<br />

Im Zuge des demographischen Wandels n<strong>im</strong>mt die Bevölkerung Deutschlands jedoch nicht<br />

nur ab, sondern verändert sich auch in ihrer Zusammensetzung. Dieser Prozess ist auch<br />

<strong>im</strong> Bundesland <strong>Bremen</strong> festzustellen und stellt die Stadt- und Sozialpolitik vor neue Herausforderungen.<br />

Vor dem Hintergrund der <strong>Armuts</strong>risiken best<strong>im</strong>mter Bevölkerungsgruppen ist<br />

die Entwicklung der Bevölkerungszusammensetzung von besonderer Bedeutung.<br />

Der Anteil von Migrantinnen und Migranten lag <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> <strong>im</strong> Jahr 2007 bei fast 26 %<br />

(Stadt <strong>Bremen</strong> ca. 27 %; Bremerhaven ca. 20 %). Dabei ist die Bevölkerung mit Migrationshintergrund<br />

deutlich jünger als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Bei<br />

Kindern bis zu sechs Jahren ist die Gruppe der Kinder mit Migrationshintergrund in <strong>Bremen</strong><br />

bereits größer als die Gruppe der Kinder ohne Migrationshintergrund. Das bedeutet, dass<br />

zukünftig mehr Kinder mit Migrationshintergrund erzogen, gebildet und ausgebildet werden<br />

müssen, um gesellschaftlichen Wohlstand zu sichern. Darüber hinaus erfordert eine zunehmende<br />

Vielfalt der Bevölkerung auch bei Produzenten öffentlicher Dienstleistungen Diversity<br />

Management in Bereichen, wie Bildung, Qualifizierung, Arbeitsförderung, Wohn- und Quartiersmanagement,<br />

Gesundheit, Sicherheit usw.<br />

Durch den Geburtenrückgang und die Verlängerung der Lebenserwartung ist die Bevölkerung<br />

<strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> deutlich älter geworden. Das Durchschnittsalter der Stadt <strong>Bremen</strong><br />

stieg von 39,3 Jahren <strong>im</strong> Jahr 1971 auf 43,5 Jahre <strong>im</strong> Jahr 2007. Das Durchschnittsalter der<br />

Stadt Bremerhaven stieg von 38,2 Jahren <strong>im</strong> Jahr 1971 auf 43,6 Jahre <strong>im</strong> Jahr 2007. In beiden<br />

Gemeinden wird zukünftig vor allem die Gruppe der über 80-Jährigen zunehmen. Diese<br />

Zunahme an Hochbetagten wird eine Anpassung öffentlicher Dienstleistungen in Bereichen ,<br />

wie Gesundheit, Pflege, Wohnen, Mobilität und Bildung, erfordern.<br />

Die erwerbsfähige Bevölkerung <strong>im</strong> Alter zwischen 18 und 65 Jahren wird langfristig relativ<br />

abnehmen. Dadurch muss ein sinkender Bevölkerungsanteil Wohlstand, öffentliche<br />

Haushalte und Sozialversicherungssysteme erwirtschaften. Steigende Beschäftigungsquoten<br />

würden diesem Prozess entgegen wirken. Dafür müssten zunehmend Migranten u. Migrantinnen,<br />

ältere Arbeitnehmerinnen u. Arbeitnehmer, Alleinerziehende und Frauen besser in<br />

den Arbeitsmarkt integriert werden, da diese Gruppen besonders von Erwerbslosigkeit betroffen<br />

sind. Hier sind alle Beteiligten am Arbeitsmarkt (Arbeitsnachfrage, Arbeitsangebot,<br />

Arbeitsförderung) gefordert, Lösungen zu entwickeln und Vielfalt zu integrieren.<br />

1 Die Gliederung dieser Kurzfassung entspricht den Kapiteln des Gesamtberichts.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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