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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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ergibt sich, dass diesen Haushalten nur ein geringer Anteil ihres Einkommens und damit<br />

auch nur ein sehr geringer Betrag für ihren laufenden Lebensunterhalt bleibt.<br />

Über das Mietniveau gibt es für die Stadt <strong>Bremen</strong> keine verlässlichen Daten, weil hier anders<br />

als in Bremerhaven kein Mietspiegel existiert. Es kann daher nur annäherungsweise für die<br />

Stadt <strong>Bremen</strong> auf Angaben aus der Wohnungswirtschaft und der Bundesagentur für Arbeit<br />

zurückgegriffen werden.<br />

Danach stellt sich das Mietniveau <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> vergleichsweise niedrig dar. Im Einzelnen<br />

ist gemäß den Angaben der Wohnungswirtschaft für 2007 von folgenden durchschnittlichen<br />

Mieten auszugehen (je m² Wohnfläche ohne Neben- und Heizkosten, mittlerer Wohnwert):<br />

• <strong>Bremen</strong> 5,67 € und Bremerhaven 5,12 € netto/kalt<br />

• Vergleich andere Stadtstaaten: Berlin 5,75 € und Hamburg 7,72 € netto/kalt<br />

• Vergleich andere Großstädte: Hannover 5,32 €, Frankfurt/Main 7,73 € und München<br />

9,70 € netto/kalt 195 .<br />

Empfängerinnen und Empfänger von Hartz-IV Leistungen erhielten in <strong>Bremen</strong> Ende 2007<br />

durchschnittlich 6,82 €/m² als Kosten der Unterkunft inkl. Neben- und Heizkosten und 6,15 €<br />

in Bremerhaven anerkannt. Die tatsächlichen Wohnkosten der Leistungsempfänger lagen<br />

höher (bei 7,20 €/m²).<br />

Zu betonen ist, dass es sich bei den oben genannten Mieten der Wohnungswirtschaft um<br />

Kalt- und bei den Mieten gem. SGB II um Mieten mit Nebenkosten handelt. Ein Vergleich der<br />

Daten ist insofern nicht unmittelbar möglich.<br />

2.5.2.2 Haushaltsgröße, Wohnfläche und Eigentumsanteil<br />

Die durchschnittliche Haushaltsgröße <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> lag <strong>im</strong> Jahr 2007 bei 1,87 Personen.<br />

Dieser Wert wurde von Wohnungsgemeinschaften mit Leistungen (mindestens einer Person)<br />

nach dem SGB II überschritten. Hier belief sich die Haushaltsgröße auf 2,1 Personen (<strong>Bremen</strong><br />

und Bremerhaven). Es teilten sich also mehr Menschen den Wohnraum.<br />

Vergleicht man die oben dargestellten durchschnittlichen Daten zum Wohnflächenverbrauch,<br />

zur Eigentumsquote und Haushaltsgröße in <strong>Bremen</strong> mit denen von Transferleistungsempfängern<br />

(nach SGB II, Ende 2007), so zeigen sich deutliche Unterschiede:<br />

• Bedarfsgemeinschaften nach SGB II nutzten 56 m² in <strong>Bremen</strong> und 58 m² in Bremerhaven<br />

gegenüber 75 m² <strong>im</strong> Durchschnitt in <strong>Bremen</strong> und 83 m² in Bremerhaven,<br />

• die Wohnfläche je Person betrug in Wohnungsgemeinschaften mit mindestens einem Leistungsempfänger<br />

28 m² gegenüber durchschnittlich 41 m², und<br />

• die Eigentumsquote erreichte bei Hartz IV Empfängern nur knapp 4 % gegenüber 36 % <strong>im</strong><br />

Gesamtdurchschnitt 196 .<br />

Entsprechend ist festzustellen, dass<br />

• Bremer Transferleistungsempfängerinnen und –empfänger in größeren Haushalten leben,<br />

• ihnen erheblich weniger Wohnfläche als dem Durchschnitt zur Verfügung steht und<br />

• sie nur in wenigen Ausnahmefällen über Wohneigentum verfügen.<br />

195 Vgl. IVD 2008-1.<br />

196 Vgl. BA 2008-3.<br />

126<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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