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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Die Stadt <strong>Bremen</strong> hat 1998 das Programm „Wohnen in Nachbarschaften (WiN)“ zur Verbesserung<br />

der Wohn- und Lebenssituation in benachteiligten Stadtquartieren aufgelegt Diese<br />

Mittel können sowohl für investive als auch konsumtive Projekte bewilligt werden.<br />

Beide Programme kommen in <strong>Bremen</strong> Stadt komplementär zum Einsatz, um den Gebieten<br />

durch eigenständiges Handeln eine Verbesserung der Situation <strong>im</strong> Bereich vielfältiger Handlungsfelder<br />

zu ermöglichen und um dadurch den inneren Zusammenhalt der Stadt zu stärken<br />

(s. dazu Teil 4).<br />

Die Programme WiN und Soziale Stadt sind Interventionsprogramme, deren Zielsetzung die<br />

Stabilisierung und Annäherung von Wohn- und Lebensverhältnissen an andere Stadtgebiete<br />

ist. Das Programm WiN ist bis zum Jahr 2010 beschlossen. Es ist <strong>im</strong> Jahr 2004 eine Evaluation<br />

durchgeführt worden. Die nächste Evaluation ist für 2010 geplant. Das Programm Soziale<br />

Stadt ist abhängig von der Bereitstellung der Finanzhilfen durch den Bund.<br />

Beide interdisziplinären Programme tragen ganz wesentlich zu einer Stabilisierung der benachteiligten<br />

Gebiete bei. Im Rahmen einer integrativen Strategie, die die Programme inhaltlich<br />

und räumlich bündelt, werden bis heute eine Vielzahl von Projekten mit den Schwerpunkten<br />

soziale Infrastruktur, Bildungsinfrastruktur, Kultur, Kr<strong>im</strong>inalprävention, Integration für<br />

Migrantinnen und Migranten, Wohnumfeld und Quartiersentwicklung durchgeführt.<br />

In der Stadt <strong>Bremen</strong> sind <strong>im</strong> Jahr 2008 folgende Gebiete in die aktive Programmförderung<br />

WiN / Soziale Stadt aufgenommen:<br />

Grohner Düne, Gröpelingen, Hemelingen, Kattenturm, Lüssum-Bockhorn, Osterholz-<br />

Tenever, Sodenmatt / Kirchhuchting, Neue Vahr.<br />

Aufgrund der positiven Veränderungen wurden die seit 1999 geförderten Gebiete Blockdiek<br />

und Marßel auf Basis eines umfassenden Verstetigungskonzeptes Ende 2007 aus der Förderung<br />

entlassen. Ein wichtiger Eckpunkt des Konzeptes ist es, das Bewohnerengagement<br />

weiterhin zu stärken. Hierzu wurden Freiwillige aus den Quartieren geworben und entsprechend<br />

geschult. Außerdem sieht das Konzept vor, eine Beratung für die Akteure der neu<br />

eingerichteten Quartiersräte einzuführen. Darüber hinaus sollen wichtige Schlüsselprojekte<br />

außerhalb der WiN-Förderung abgesichert werden. Zur Absicherung solcher stabilitätsfördernden<br />

„Schlüsselprojekte“ dient ein Stabilisierungsfonds. Zusätzlich wurde ein Quartiersfonds,<br />

aus dem weiterhin kleinere bewohnerinitiierte Projekte finanziert werden können, installiert.<br />

Beide Fonds werden aus den WiN flankierenden Mitteln gespeist.<br />

Die zukünftige Entwicklung Blockdieks und Marßels wird durch das Monitoring Soziale Stadt<br />

<strong>Bremen</strong> weiterhin aufmerksam verfolgt.Eine Empfehlung aus der 2004 stattgefundenen Evaluation<br />

der Programme war die Einführung eines Monitoringsystems, das für die Förderprogramme<br />

eine möglichst frühzeitige Erkennung von prekären sozialräumlichen Prozessen<br />

gewährleisten soll (Frühwarnsystem). Damit können sozialräumlich ausgeprägte Problemlagen<br />

identifiziert und ohne zusätzliche Bereitstellung von Ressourcen aktualisiert und überprüft<br />

werden. Basierend auf drei Leitindikatoren (Transfereinkommen, Migrationshintergrund,<br />

Sprachkompetenz) sind sogenannte „Vermutungsgebiete sozialer Problemlagen“ identifizierbar.<br />

(Das Monitoring wird in Kapitel 4 erläutert.)<br />

Erste Ergebnisse des „Monitoring Soziale Stadt“ sind Ende 2008 getroffene Aussagen zur<br />

Anzahl von WiN / Soziale Stadt- Gebieten (ab 2009 11 Gebiete) und weiteren zu stabiliserenden<br />

Gebieten ab 2009 (zwei Gebiete).<br />

136<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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