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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Die Wahrscheinlichkeit, von der Krankheit betroffen zu werden, n<strong>im</strong>mt mit steigendem Alter<br />

zu. Epidemiologische Untersuchungen gehen davon aus, dass in der Altersgruppe der 65-<br />

69-Jährigen 1,2 % an Demenz erkrankt sind, während es in der Gruppe der 90jährigen und<br />

älteren 34,6 % sind. 225<br />

Untersuchungen zur Häufigkeit von Demenzerkrankungen geben eine grobe Orientierung<br />

über die Anzahl der erkrankten Personen. Demnach sind in <strong>Bremen</strong> rund 7.200 und in Bremerhaven<br />

1.500 Personen <strong>im</strong> Alter über 60 Jahren an Demenz erkrankt. Heute ist etwa die<br />

Hälfte der Pflegehe<strong>im</strong>bewohner in Deutschland von der Altersverwirrtheit betroffen. Das sind<br />

in <strong>Bremen</strong> ca. 2.500 Personen.<br />

Angebote zur gesundheitlichen Prävention und zur Verbesserung des gesundheitlichen Zustandes<br />

älterer Menschen sollten <strong>im</strong> Lebensumfeld der Betroffenen angesiedelt werden. Hier<br />

ist der Zusammenhang mit der Tätigkeit der Gesundheitsämter in <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven<br />

und den gesundheitsfördernden Angeboten der Dienstleistungszentren, Begegnungsstätten,<br />

der Volkshochschule u. v. a. zu sehen.<br />

Die Gesundheitsämter in <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven informieren Betroffene und Angehörige.<br />

Sie unterstützen gesundheitsbezogene Selbsthilfegruppen. Die gesundheitsfördernden Angebote<br />

der Dienstleistungszentren, Begegnungsstätten, der Volkshochschulen, <strong>Land</strong>essportbund<br />

- z. B. Kurse über gesunde Ernährung, Fitness <strong>im</strong> Alter, Sturzprävention - werden<br />

von den beiden Kommunen gefördert.<br />

2.6.6.2 Gesundheit und Armut - die Zielgruppe der älteren Migrantinnen<br />

und Migranten<br />

Ein umfassend verstandener Gesundheitsbegriff berücksichtigt den Zusammenhang zwischen<br />

gesundheitlicher und sozialer Chancengleichheit. Die interkulturelle Öffnung der Altenhilfe<br />

ist eine weitere sowohl gesundheitspolitische als auch sozialpolitische Herausforderung.<br />

Dem sechsten Familienbericht der Bundesregierung zufolge „tragen Arbeitsmigranten als<br />

einkommensschwache und bildungsferne Gruppen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko“. 226 Das<br />

erhöhte Morbiditätsrisiko älterer Arbeitsmigranten ist zu einem wesentlichen Teil das Ergebnis<br />

langfristig wirksamer, die Gesundheit gefährdender Belastungen. Das ist neben anderen<br />

Faktoren die meist schwere körperliche und gesundheitsschädigende Arbeit. Die in der Lebensarbeitszeit<br />

angesammelten Gesundheitsbelastungen wirken sich <strong>im</strong> Alter stärker aus.<br />

In den kommenden Jahren wird in <strong>Bremen</strong> die Zahl der älteren Migrantinnen und Migranten<br />

erheblich zunehmen, insbesondere die Zahl der als Arbeitsmigranten oder "Gastarbeiter"<br />

nach <strong>Bremen</strong> gekommenen älteren Menschen. Ende 2007 waren von den ca. 72.000 in der<br />

Statistik als „Ausländer“ erfassten Menschen <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 12,1 % 60 Jahre oder älter. 227<br />

Zahlen liegen für Ausländerinnen und Ausländer vor, nicht aber für deutsche Staatsangehörige<br />

mit Migrationshintergrund. Für sie können jedoch grundsätzlich ähnliche Bedarfslagen<br />

und Entwicklungen angenommen werden wie für Migranten nichtdeutscher Staatsangehörigkeit.<br />

Der demografische Wandel der Gesellschaft erfasst mit Verzögerung auch die <strong>im</strong> <strong>Land</strong><br />

225 Vgl. Bickel 2008-1.<br />

226 BMFSFJ 2000-1, S. 195.<br />

227 Daten des Statistischen <strong>Land</strong>esamtes und Einwohnermeldeamtes, unveröffentlicht.<br />

154<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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