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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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schulischen Maßnahmen der Ausbildungs- u. Berufsvorbereitung. Ausgangspunkt dieser<br />

Überlegungen ist die hohe Zahl von Jugendlichen, die ohne Bildungsabschluss die Schule<br />

verlassen, die sich in berufsvorbereitenden Maßnahmen befinden und denen trotzdem der<br />

Übergang nicht gelingt. Dazu kommen Jugendliche, die wegen mangelnder Ausbildungsfähigkeit<br />

oder falscher Berufswahl die Ausbildung abbrechen. Im Fokus der Verbesserung der<br />

Situation hinsichtlich Ausbildungs- und Berufsbildungsreife bzw. realistischer Berufswahlentscheidungen<br />

dieser Zielgruppe steht das sogenannte Praxislernen in betrieblichen Praktika<br />

bzw. Werkstattphasen; Instrumente der Praxisphase sollen einen weit höheren Stellenwert<br />

erhalten und <strong>im</strong> Hinblick auf Verbesserungspotenziale überprüft werden.<br />

2) Um dem Ziel einer Verringerung der Quote der Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss<br />

des allgemeinbildenden Systems näher zu kommen, wird es ab dem Schuljahr 2010/2011<br />

einen Bildungsgang Werkschule an berufsbildenden Schulen geben. Der geplante neue<br />

Bildungsgang Werkschule ist ausgerichtet auf Schülerinnen und Schüler, bei denen ein<br />

handlungsorientierter Unterrichtsansatz unter besonderer Berücksichtigung der Arbeits- und<br />

Berufsorientierung geeigneter für das Erreichen der (Erweiterten) Berufsbildungsreife und für<br />

die Einmündung in das Erwerbsleben ist. Der Bildungsgang steht allen Schülerinnen und<br />

Schülern ab Klasse 9 offen.<br />

Die Sicherung der Berufswahlkompetenz, Festigung psychosozialer Stabilität, der Erwerb<br />

und die Verbesserung der Grundfertigkeiten, das Erlangen der Ausbildungsfähigkeit und die<br />

Vermittlung einer beruflichen Grundbildung sind das Ziel für diese Schülerinnen und Schüler.<br />

Den Kern der Werkschule bilden die Werkstätten in den beruflichen Schulen. In ihr sind die<br />

Herstellung von Waren und die Gestaltung von Dienstleistungen möglich. Produkte und<br />

Dienstleistungen der Werkschule erfüllen professionelle Qualitätsansprüche und sollen<br />

marktfähig sein. Der Schulalltag orientiert sich am gewerblichen Arbeitstag und entspricht<br />

damit einem Ganztagsschulbetrieb von 8 Uhr bis 16 Uhr.<br />

Ziel des Bildungsganges ist der Erwerb der Erweiterten Berufsbildungsreife. Die Absolventen<br />

sollen in der Lage sein, eine Ausbildung <strong>im</strong> dualen System zu absolvieren. Es ist in Planung,<br />

Schülerinnen und Schülern dieses Bildungsganges bei entsprechenden Leistungen einen<br />

Ausbildungsplatz über die Bremer Ausbildungsgesellschaft (ABiG) in Kombination mit Ausbildungsplätzen<br />

der privaten Wirtschaft anzubieten. Mit einem best<strong>im</strong>mten Notenbild wird am<br />

Ende der Klassenstufe 10 die (einfache) Berufsbildungsreife erreicht.<br />

3) Das Projekt „Schule macht sich stark“ (Laufzeit 2004 bis 2009) unterstützt Schulen, die<br />

sowohl bezüglich der äußeren Bedingungen in einer kritischen Lage sind (überproportionaler<br />

Anteil von Migrantinnen und Migranten, bildungsferne Elternhäuser, schwierige sozialökonomische<br />

Lage) als auch <strong>im</strong> Inneren Krisensymptome zeigen (schwache Lernergebnisse,<br />

eine hohe Zahl von Schülerinnen und Schülern, die die Schule ohne Abschluss verlassen,<br />

Gewalttaten u. v. m.). Das Programm verfolgt das Ziel, dass alle Schülerinnen und Schüler<br />

qualifizierte Schulabschlüsse erreichen und selbstbewusst und verantwortlich Lernen und<br />

Leben gestalten. Den Schulen werden Untersuchungen der Lernausgangslage, systematische<br />

Fortbildungsprogramme, Coaching und regelmäßige Evaluation angeboten. Sie müssen<br />

ihrerseits die Bereitschaft zu grundsätzlichen Veränderungsmaßnahmen erklären und <strong>im</strong><br />

Verlauf des Projekts praktisch nachweisen.<br />

4) Im Zentrum des geplanten Projektes „ABO für die Zukunft“ steht das „betriebliche Praktikum“,<br />

das quantitativ mit höheren Zeitanteilen und qualitativ mit anspruchsvollen Zielsetzungen<br />

der Beförderung der Ausbildungsreife und der „richtigen“ Berufswahlentscheidung in<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 211

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