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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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ate von Migranten), der öffentlichen Wohnungspolitik und auch der Vorlieben von Migrantinnen<br />

und Migranten sind. Sie wollen - zumindest in zeitlicher Nähe zum Zuwanderungszeitpunkt<br />

- dort wohnen, wo schon andere <strong>Land</strong>sleute leben. Ethnische Segregation kann zudem<br />

nicht nur negative, sondern auch positive Effekte haben. Gebiete, in denen viele Zuwanderer<br />

wohnen, können für die dort lebenden Menschen und insbesondere für Neuzuwanderer<br />

positive Funktionen erfüllen. Häufig existieren unterstützende soziale Netze oder<br />

hilfreiche Infrastrukturen. Integration und Segregation müssen in diesem Sinne keine Gegensätze<br />

sein, denn Integration ist auch in segregierten Gebieten möglich und findet statt.<br />

Segregation gilt außerdem in der Stadtforschung nicht vorrangig als Zuwanderer-, sondern<br />

als <strong>Armuts</strong>problem. Die Konzentration von Einwandererinnen und Einwanderern in von Armut<br />

und Arbeitslosigkeit geprägten Stadtteilen sei - so das Difu - in erster Linie eine Folge<br />

der Segregation nach sozialen Lagen 601 . Insbesondere Zuwanderer, die sich erst wenige<br />

Jahre <strong>im</strong> <strong>Land</strong> befinden, sind in hohem Maße von Arbeitslosigkeit und Armut betroffen und<br />

leben entsprechend häufig in „benachteiligten“ Quartieren. Diese ethnische Konzentration ist<br />

häufig nicht selbst gewählt. Sie beruht vor allem auf materiellen Zwängen, zum Teil auch auf<br />

Diskr<strong>im</strong>inierungen auf dem Wohnungsmarkt und ist auch das Resultat von selektiven Wanderungen.<br />

Damit ist der Wegzug von besser situierten Bewohnern gemeint. Dazu gehören<br />

unter anderem auch Migranten, die sich beruflich und finanziell etabliert haben und bessere<br />

Wohnbedingungen suchen. Diese Entwicklungen unterstreichen Befunde zur Lebenssituation<br />

von einem Teil der Migranten, die bereits länger in Deutschland leben. Be<strong>im</strong> Bezug von<br />

öffentlichen Transfers befinden sie sich auf einem ähnlichen Niveau wie die deutsche Wohnbevölkerung<br />

602 .<br />

Lassen sich diese allgemeinen Trends und Entwicklungen auch für die Stadt <strong>Bremen</strong> feststellen?<br />

601 Vgl. Re<strong>im</strong>ann, Schuleri-Hartje, Difu 2006.<br />

602 Vgl. Hanesch 2001.<br />

356<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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