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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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In "ärmeren" Ortsteilen<br />

• werden weniger Kinder früher eingeschult, aber mehr verspätet,<br />

• müssen in der Grundschule (Klassen 1-4) deutlich mehr Schuljahre wiederholt werden,<br />

• gehen in Klasse 8 deutlich weniger Schüler auf das Gymnasium, aber deutlich mehr in ein<br />

Förderzentrum,<br />

• machen deutlich weniger Schüler das Abitur, dafür verlassen deutlich mehr Schüler die<br />

Schule mit einem Abschluss unterhalb des Realschulabschlusses.<br />

2.4.3.3 Zusammenhang zwischen Abschluss und sozialen Ausgangsbedingungen<br />

(Stadt <strong>Bremen</strong>)<br />

Der offensichtliche statistische Zusammenhang von Wohnort (als Ausdruck des sozialen<br />

Rahmens) und schulischer Entwicklung lässt sich nicht nur an den „Rändern“ belegen, sondern<br />

ist ein in sich statistisch nachweisbares Zusammenhangsystem. Ein starker Zusammenhang<br />

zwischen Leistung und sozialer Herkunft wurde auch durch eine relativ einfache<br />

Untersuchung der Abschlüsse in Korrelation mit sozialen Ausgangsbedingungen auf Ortsteilebene<br />

für die Stadt <strong>Bremen</strong> 2007 belegt. 178<br />

Die Untersuchung zeigt in Bezug auf die ausgewählten sozialen Rahmenfaktoren starke Korrelationen.<br />

Es wurden folgende starke statistisch valide Zusammenhänge ermittelt:<br />

• Je höher der Benachteiligungsindex eines Ortsteils desto weniger Schüler machen Abitur,<br />

dafür verlassen umso mehr die allgemeinbildenden Schulen mit einem Abschluss unterhalb<br />

des Realschulabschlusses.<br />

• Je höher der Anteil an Migranten unter 18 Jahren <strong>im</strong> Ortsteil desto weniger Schüler machen<br />

Abitur und umso mehr verlassen die allgemeinbildenden Schulen mit einem Abschluss<br />

unterhalb des Realschulabschlusses.<br />

• Je höher die Arbeitslosenquote <strong>im</strong> Ortsteil desto weniger Schüler machen Abitur und umso<br />

mehr verlassen die allgemeinbildenden Schulen mit einem Abschluss unterhalb des Realschulabschlusses.<br />

• Je höher der Anteil an erwerbsfähigen Sozialtransferempfängern <strong>im</strong> Ortsteil desto weniger<br />

Schüler machen Abitur und umso mehr verlassen die allgemeinbildenden Schulen mit einem<br />

Abschluss unterhalb des Realschulabschlusses.<br />

178 Dabei wurden zwei Gruppen von Absolvent/innen / Abgänger/innen gebildet: Absolvent/innen mit Abitur aus<br />

allgemein bildenden Schulen und Absolvent/innen / Abgänger/innen mit einem Abschluss unterhalb Realschulabschluss<br />

(inkl. Abgänger/innen ohne Abschluss). Auf Ortsteilebene wurde dann der Anteil dieser Absolventengruppen<br />

an einem Durchschnittsjahrgang der jeweils gleichaltrigen Bevölkerung gebildet. Zu den Ortsteilen wurden<br />

folgende Indikatoren für die sozialen Ausgangsbedingungen heraus gesucht / gebildet: Migrantionsanteil an Bevölkerung<br />

unter 18 Jahren, Anteil von erwerbsfähigen Hilfebedürftigen an der Bevölkerung zwischen 18 und 65<br />

Jahren, Anteil der Arbeitslosen in Bezug auf die Bevölkerung zwischen 18 und 65 Jahren sowie der Benachteiligungsindex<br />

der SAFGJS. Es wurden nur Ortsteile berücksichtigt, die in den für die Absolventengruppen relevanten<br />

Altersgruppen je Jahrgang durchschnittlich mehr als 50 Einwohner haben (einbezogen 52 Ortsteile). Zwischen<br />

den Absolventengruppen und den dargestellten Indikatoren der sozialen Ausgangsbedingungen wurde ein<br />

(linearer) Zusammenhang unterstellt und untersucht. Zunächst wurde der Korrelationskoeffizient (r) berechnet.<br />

Aus dem Korrelationskoeffizient wurde dann das Best<strong>im</strong>mtheitsmaß (r²) ermittelt. Da lineare Zusammenhänge<br />

<strong>im</strong>mer von der Größe der Untersuchungsmenge abhängig sind, wurde auch das dies korrigierende korrigierte<br />

Best<strong>im</strong>mtheitsmaß (r²korr) berechnet. Die unterstellte lineare Beziehung wurde schließlich anhand des F-Testes<br />

geprüft. Es wurden nur Zusammenhänge dargestellt, die nach dem F-Test eine Vertrauenswahrscheinlichkeit von<br />

99,5 % ergeben. Berechnung: SBW.<br />

116<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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