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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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2.4.4. Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

Die Beschreibung der Lebenssituation <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> unter dem Gesichtspunkt des Bildungsniveaus<br />

der Bevölkerung als Beitrag zum <strong>Armuts</strong>- und Reichtumsbericht lässt sich wie<br />

folgt zusammenfassen:<br />

• Der Bildungsstand der Bevölkerung in <strong>Bremen</strong> (gemessen in schulischen Abschlüssen) ist<br />

<strong>im</strong> Vergleich zu anderen Regionen geringer.<br />

• Der Anteil an frühen Schulabgängern entspricht anderen Stadtstaaten, liegt aber deutlich<br />

über dem EU-Benchmark. Besonders Auffällig ist der hohe Anteil an frühen Schulabgängern<br />

unter Frauen zwischen 18 und 24.<br />

• Der Anteil an Abgängern ohne Hauptschulabschluss („Schulabbrecher“) ist zwar unter<br />

dem Vergleichswert anderer Stadtstaaten, aber <strong>im</strong>mer noch hoch. Bei Männern ist diese<br />

Quote deutlich höher als bei Frauen.<br />

• Der Anteil an studienberechtigten Schulabsolventen ist in <strong>Bremen</strong> <strong>im</strong> Ländervergleich<br />

2006 überdurchschnittlich hoch. Deutlich mehr Frauen als Männer erwerben die Studienberechtigung.<br />

• Trotz hoher Quoten bei Studienanfängern und Hochschulabsolventen ist der Bevölkerungsanteil<br />

mit Hochschulabschluss gering, weil viele Akademiker nicht in <strong>Bremen</strong> verbleiben.<br />

• Aufgrund hoher sozialer Risikolagen relativ vieler Eltern <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> sind auch soziale<br />

Risiken vieler Kinder hoch. Untersuchungen ergeben eine starke Kopplung von Schulerfolg<br />

und sozialer Ausgangslage.<br />

• Innerhalb der Stadt <strong>Bremen</strong> ist ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Wohnort (als<br />

Ausdruck sozialer Rahmenbedingungen) und erreichten Schulabschlüssen statistisch nachweisbar.<br />

Insgesamt sind die den Bildungsweg beschreibenden Kennzahlen in der Stadt<br />

<strong>Bremen</strong> in Ortsteilen mit hohem Sozialindikator (mehr "Arme") deutlich negativer als in Ortsteilen<br />

mit geringem Sozialindikator (mehr "Wohlhabende").<br />

2.4.5 Bildungspolitische Maßnahmen<br />

2.4.5.1 Entkopplung von sozialer Herkunft und Schulerfolg<br />

Im Rahmen der Entwicklung des Schulentwicklungsplans 179 soll die Entkoppelung von sozialer<br />

Herkunft und Schulerfolg vorangetrieben werden. Mehr Bildungsbeteiligung soll Kindern<br />

aus bildungsfernen Haushalten möglich sein.<br />

Förderung der frühen Bildung<br />

Zurzeit wird bei fünfjährigen Kindern als Grundlage einer frühen Sprachförderung eine<br />

Sprachstandsüberprüfung durchgeführt. Kinder bekommen bei Bedarf schon <strong>im</strong> Kindergartenalter<br />

Sprachförderung, um ihre Bildungschancen zu erhöhen. In der Grundschule wird die<br />

Sprachförderung auf vielfältige Weise fortgeführt, insbesondere auch für Kinder mit Migrationshintergrund.<br />

Darüber hinaus gibt es zusätzliche Sprachförderangebote wie z. B. Feriencamps.<br />

Die Kinder lernen für drei Wochen in den Sommerferien in Deutschunterricht und<br />

Theaterprojekten, ihre Sprache zu verbessern.<br />

179 Vgl. SBW 2008-1.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 117

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