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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Handlungsfeld Kinderbetreuung, Erziehung und Bildung (u. a. Kapitel 2.4 u. 3.1)<br />

Kurzfassung<br />

Bildung beginnt nach der Geburt. Deswegen setzt sich der Senat für eine qualitativ hochwertige<br />

Kinderbetreuung ein. Damit wird auch ein wesentlicher Beitrag für die Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf geleistet. 2008/2009 wurden wichtige Schritte zur Verbesserung der Personalausstattung<br />

und zur Ausweitung der Betreuungszeiten eingeleitet. Dabei lag ein<br />

Schwerpunkt auf der Verbesserung des Angebots für Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen.<br />

Das kostenlose Mittagessen für gering Verdienende ist dabei ein Meilenstein. Als<br />

nächster Schritt soll die Betreuungsquote der unter Dreijährigen bis 2013 auf 35 % ausgeweitet<br />

werden, um den Rechtsanspruch auf Betreuung für alle Kinder ab dem 1. Geburtstag<br />

zu gewährleisten. Darüber hinaus stehen die schrittweise Erhöhung wie auch<br />

Flexibilisierung der Betreuungszeiten in der Kindertagesbetreuung, die Ausweitung der<br />

Sprachförderung und die bedarfsbezogene Aufstockung des Betreuungspersonals <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />

der Bemühungen, die auch weiterhin besonders an Kinder aus sozial benachteiligten<br />

Verhältnissen gerichtet sein werden.<br />

Die Verbesserung der Qualität von Schule und Unterricht sowie die Entkoppelung von<br />

sozialer Herkunft und Schulerfolg sind bereits von der <strong>Bürgerschaft</strong> formulierte Ziele für<br />

die Weiterentwicklung des stark zersplitterten bremischen Schulsystems. Mit den <strong>im</strong> Schulentwicklungsplan<br />

2008 geplanten Veränderungen <strong>im</strong> Schulwesen soll erreicht werden, dass<br />

ausreichende schulische Bildung als wesentliche Schlüsselgröße für den Zugang zu Erwerbseinkommen<br />

und damit einer wesentlichen D<strong>im</strong>ension von Chancengleichheit von jedem<br />

Kind unabhängig von sozialer Herkunft und Wohnortsteil erreicht werden kann. Dazu<br />

gehören auch der Ausbau von Ganztagsschulen und Werkschulen, die Errichtung von<br />

Quartiersbildungszentren / Familienzentren und spezifische Fördermaßnahmen für<br />

Kinder und Jugendliche aus eher bildungsfernen Familien. Soziales Lernen in Quartieren<br />

soll durch eine verstärkte Zusammenarbeit aller an Bildung beteiligten, darunter Schulen,<br />

weiter entwickelt werden. Die Quote derjenigen, die allgemeinbildende Schulen ohne<br />

Hauptschulabschluss verlassen (9 %), soll bis 2012 möglichst halbiert werden.<br />

Handlungsfeld Wohnen und Stadt(teil)entwicklung (u. a. Kapitel 2.5 und 4)<br />

Wohnen ist ein Grundbedürfnis aller Menschen. Kostengünstiger Wohnraum muss in ausreichendem<br />

Umfang zur Verfügung stehen. Im geförderten Wohnungsbau steht dieses Ziel an<br />

erster Stelle. Außerdem legt der Senat Wert auf generationsgerechtes und gemeinschaftliches<br />

Wohnen. Bauliche Barrieren <strong>im</strong> öffentlichen Raum sollen schrittweise abgebaut werden.<br />

Bei der Planung und Entwicklung neuer Wohngebiete muss von vornherein auf die soziale<br />

Mischung geachtet werden. Gemeinschaftseinrichtungen sind vorzusehen.<br />

Die Lebensqualität einer Stadt wird maßgeblich von den Sozialstrukturen, dem baulichen<br />

Zustand aber auch der Lebendigkeit der Stadtteile als konkretem Lebensumfeld geprägt.<br />

Ortsteilen und Quartieren unserer Städte mit schwierigen sozialen Bedingungen gilt unsere<br />

besondere Aufmerksamkeit. Der Senat hat 2009 in <strong>Bremen</strong> das Programm „Wohnen in<br />

Nachbarschaften“ auf 11 Gebiete sowie 4 Gebiete mit flankierender Förderung ausgedehnt<br />

und stellt den erforderlichen Mitteleinsatz sicher. Die langjährigen Erfahrungen mit dem WiN-<br />

Programm belegen den Erfolg einer politischen Strategie, die die Aktivierung der Kräfte <strong>im</strong><br />

Stadtteil als wesentlichen Faktor zur Abmilderung von <strong>Armuts</strong>folgen begreift. Im Jahr 2010<br />

wird die jetzige WiN-Phase evaluiert werden. Aufbauend auf den dort gewonnenen Erkenntnissen<br />

soll dieses erfolgreiche Programm weiterentwickelt werden.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 27

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