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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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2.6. Gesundheit<br />

2.6.1 Gesundheit und soziale Lage<br />

Das Verständnis von Gesundheit hat sich in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt. Gesundheit<br />

ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Gesundheit wird als ein eigenständiger,<br />

lebenslanger psychosozialer Prozess begriffen, der die Fähigkeit zur Lebensgestaltung<br />

und Teilhabe an der Gesellschaft beinhaltet. Diese Begrifflichkeit korrespondiert mit dem<br />

erweiterten <strong>Armuts</strong>begriff, der Armut und Reichtum ebenso in einen Bezug zur gesellschaftlichen<br />

Teilhabe bzw. zu den Mitteln, diese Teilhabe zu erreichen, setzt (vgl. hierzu Teil 1.2).<br />

Ein wichtiger Indikator für den Zusammenhang von Armut, Reichtum und - benachteiligenden<br />

bzw. fördernden - <strong>Lebenslagen</strong> ist die gesundheitliche Situation der Bevölkerung. 207 Die<br />

verschiedenen Ansätze zur Erklärung des Zusammenhangs zwischen Gesundheit und sozialer<br />

Lage in der sozialmedizinischen Forschung basieren <strong>im</strong> wesentlichen auf den Annahmen,<br />

dass<br />

• materielle Gegebenheiten - insbesondere Arbeits- und Wohnbedingungen - Gesundheit<br />

positiv oder negativ beeinflussen können,<br />

• in Abhängigkeit vom Sozialstatus die Inanspruchnahme gesundheitlicher Dienste und Einrichtungen<br />

variiert,<br />

• gesundheitsbewusste Lebensweisen und Lebensstile schichtabhängig sind und je nach<br />

kulturellem, religiösem und ethnischem Hintergrund bzw. Herkunftsland variieren und<br />

• psychosoziale Ressourcen (z.B. Kompetenzen, Bewältigungsstrategien, genutzte soziale<br />

Unterstützung, Möglichkeiten und Zugänge zur Informationsverarbeitung etc.) Gesundheit<br />

positiv oder negativ beeinflussen können (s. dazu die Abbildung).<br />

Die folgende Abbildung stellt den Zusammenhang von sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit<br />

grafisch dar:<br />

207 Bereits <strong>im</strong> Jahr 1911 hat sich die Stadt <strong>Bremen</strong> mit diesem Thema befasst. Das „<strong>Bremische</strong> Statistische Amt“<br />

veröffentlichte eine Untersuchung über den Zusammenhang von (u. a. Kinder-)Sterblichkeit und Wohnsituation in<br />

reichen und armen Stadtteilen. Die Ergebnisse ähnelten sich in späteren Gesundheitsberichten (aus den Jahren<br />

1992, 1998 und 2006).<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 139

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