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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Die SAFGJS war 2001-2007 EU weit erfolgreichste Antragstellerin in dem EU-Programm<br />

Equal, und zwar mit fünf großen Netzwerken zur Erwerbsintegration zugewanderter Frauen<br />

und Männer mit einem Gesamtfördervolumen von ca. 26 Mio. €. 431 Von daher bestand in der<br />

neuen ESF-Förderperiode 2007-2013 ein erheblicher Druck hinsichtlich sog. Mainstreamings<br />

432 , was von der Koordination Equal <strong>Bremen</strong> & Bremerhaven zielstrebig in die Programmplanung<br />

der Phase ESF 2007-2013 eingebracht wurde. Im Rahmen des operationellen<br />

Programms des <strong>Land</strong>es <strong>Bremen</strong> zur Umsetzung der neuen ESF Förderperiode 2007 -<br />

2013 ist die Förderung der Erwerbsintegration von Menschen mit Migrationshintergrund als<br />

Querschnittsziel verankert. In allen Förderbereichen des operationellen Programms wurden -<br />

als wichtiger Baustein der Bremer Konzeption zur Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderern<br />

- konkrete Zielzahlen für Personen mit Migrationshintergrund aufgenommen. Über<br />

das gesamte Programm sollen ca. 30 % der geförderten Personen Migrationshintergrund<br />

haben und ca. 30 % der Fördermittel dafür eingesetzt werden. Im Bremer Rat für Integration<br />

wurde diskutiert, das Erreichen der ESF-Förderziele für Migrantinnen und Migranten zu überprüfen.<br />

Insgesamt gesehen ist die Teilhabe von Migrantinnen und Migranten an der Erwerbsarbeit<br />

quantitativ und qualitativ zu verbessern. Maßnahmen müssen Migrantinnen und Migranten<br />

erleichtern, an den sektoralen und beruflichen Strukturwandel in der bremischen Wirtschaft<br />

Anschluss zu finden. Hierzu gehören berufliche Bildung und Fortbildung, die Verzahnung von<br />

Instrumenten der Sprach- und Arbeitsmarktförderung sowie Fördermaßnahmen für nachhaltige<br />

Existenzgründungen. Die Bemühungen <strong>Bremen</strong>s um einen hohen Anteil von Auszubildenden<br />

mit Migrationshintergrund <strong>im</strong> Öffentlichen Dienst müssen fortgesetzt werden. 433<br />

Die BAgIS bietet bereits eine Vielzahl von Möglichkeiten meist in Kooperation mit der<br />

SAFGJS und als Nachfolge des ausgelaufenen EU-Programmes Equal <strong>Bremen</strong> & Bremerhaven<br />

an, wie zum Beispiel "DaZPort (Berufsvorbereitung für den Hafen- und Logistikbereich)",<br />

"Bremer IntegratiosNetz (BIN)", "Anerkennung ausländischer Krankenpflegeberufe",<br />

"MigraNet (Kaufmännische Qualifizierung für Migrantinnen und Migranten)", "Berufsorientierung<br />

und -Praxis für Bremerinnen aus aller Welt", "Altenpflegehelferkurse für MigrantInnen",<br />

"MigrantInnen in die Polizei", "Q-Net (Berufsvorbereitung für die Ausbildung für Kaufleute für<br />

Bürokommunikation <strong>im</strong> öffentlichen Dienst <strong>Bremen</strong>s)", "Start – Sprachstandserhebung und<br />

Profiling". Die BagIS hat Kooperationsvereinbarungen mit dem Jugendmigrationsdienst und<br />

dem Migrationserstberatungsdienst. Im Bremer Rat für Integration ist die BAgIS als Gast<br />

vertreten und arbeitet auch sonst in Netzwerken mit, z. B. be<strong>im</strong> Integrationsbeauftragten des<br />

<strong>Land</strong>es <strong>Bremen</strong>.<br />

Wohnen<br />

Migrantinnen und Migranten sind wegen ihrer geringeren Einkommen auf preiswerte Wohnungsbestände,<br />

z. B. in nicht sanierten Altbauquartieren oder Großwohnsiedlungen, angewiesen.<br />

Es ist davon auszugehen, dass auch in <strong>Bremen</strong> Personen mit Migrationshintergrund<br />

<strong>im</strong> Vergleich zur deutschen Bevölkerung beengter und deutlich seltener in selbst genutztem<br />

431 Vgl. Revel 2007-1, S. 7 ff.<br />

432 Vgl. Jansen 2007-1, S. 71 ff.<br />

433 1999 betrug der Migrant/innenanteil bei den Einstellungen Auszubildender in der Stadt <strong>Bremen</strong> noch 2,67 %.<br />

2006 waren es bereits 23,14 %. Von 2003-2006 lag der durchschnittliche prozentuale Anteil der Auszubildenden<br />

mit Migrationshintergrund bei den Bewerbungen bei 17,98 % und bei den Einstellungen bei 20,63 %. Vgl. Umsetzung<br />

der Konzeption zur Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderern 2003 – 2007, Abschlussbericht,<br />

SAFGJS, <strong>Bremen</strong> 2007.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 255

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