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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Segmenten des Bremer Wohnungsmarktes gewisse Nachfrageüberhänge zu verzeichnen.<br />

Bedarf besteht z. B. an barrierearmen Wohnungen für ältere und mobilitätseingeschränkte<br />

Menschen, an bezahlbarem Wohnraum für einkommensschwache Haushalte 188 , insbesondere<br />

für Einzelpersonen, sowie an hochwertigen Wohnungen in bevorzugten Lagen.<br />

Im Zeitraum 2000 bis 2007 wurden <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> rd. 11.200 Wohnungen gebaut, davon<br />

knapp die Hälfte <strong>im</strong> Geschosswohnungsbau. Die durchschnittliche Wohnfläche der Wohnungen<br />

vergrößerte sich um rd. 21 m² auf durchschnittlich 112,6 m². Die durchschnittliche Wohnfläche<br />

der <strong>im</strong> genannten Zeitraum erbauten Geschosswohnungen beträgt 71,4 m², die Wohnungen<br />

in Gebäuden mit ein und zwei Wohneinheiten sind durchschnittlich 122,96 m²<br />

groß. 189<br />

Die Pro-Kopf-Wohnfläche erhöhte sich 2007 gegenüber 2000 von 39,28 m² auf 40,84 m², <strong>im</strong><br />

Bund lag sie (2006) bei 42 m². 190<br />

Im Ländervergleich erreicht die Eigentumsquote des <strong>Land</strong>es <strong>Bremen</strong> mit 34 % einen niedrigeren<br />

Wert als <strong>im</strong> Bund (42 %). Hier ist jedoch zu berücksichtigen, dass Flächenländer generell<br />

höhere Quoten aufweisen als Städte bzw. Stadtstaaten. In Relation zu anderen Kommunen<br />

zeigt sich ein umgekehrtes Bild: Die Eigentumsquoten der beiden Stadtgemeinden<br />

<strong>Bremen</strong> (36 %) und Bremerhaven (29 %) lagen <strong>im</strong> Jahr 2006 <strong>im</strong> Vergleich zu den anderen<br />

Stadtstaaten Berlin (13 %) und Hamburg (22 %) sowie auch zu anderen Großstädten wie<br />

Hannover (23 %), Frankfurt/Main (16 %) und München (23 %) auf einem sehr hohen Niveau.<br />

Das ist darauf zurückzuführen, dass Wohneigentum in <strong>Bremen</strong> anders als in anderen Großstädten<br />

traditionell überwiegend Reihenhauscharakter in eher dichter Bauweise hat (= Bremer<br />

Haus). 191<br />

2.5.2 Haushalte mit geringem Einkommen<br />

2.5.2.1 Mietbelastung<br />

Rund 18 % aller Bremer Haushalte verfügten 2007 über ein Nettoeinkommen von unter<br />

900 € pro Monat 192 . In dieser Einkommensgruppe dominiert mit 86 % das Wohnen zur Miete.<br />

Im Bundesgebiet fallen in diese Einkommensgruppe rund 13 % der Haushalte, die zu 83 %<br />

zur Miete wohnen. Die betroffenen Haushalte gaben <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> rund 49 % und <strong>im</strong><br />

Bundesgebiet rund 43 % ihres Einkommens für die Bezahlung der Bruttokaltmiete aus. 193<br />

Hinzu kommen die stark gestiegenen Ausgaben für Heizung und Warmwasser, die insbesondere<br />

einkommensschwache Mieterhaushalte überproportional stark belasten. 194 Daraus<br />

187<br />

Im Jahr 2000: 1.239 Wohneinheiten, <strong>im</strong> Jahr 2007: 388 Wohneinheiten.<br />

188<br />

Vgl. hierzu GEWOS 2007.<br />

189<br />

Statistisches <strong>Land</strong>esamt, „<strong>Bremen</strong> Kleinräumig“ Infosystem - Abfrage-Resultat.<br />

190<br />

Ebd. sowie GESIS-2009, S. 1; in Westdeutschland standen 1960 lediglich 19 m² zur Verfügung.<br />

191<br />

Vgl. StaLa 2006-1; die Eigentümerquote in anderen nord- und westeuropäischen Ländern erreicht mehr als<br />

2/3 der Haushalte (2006: 68 %), und die der osteuropäischen EU-Staaten liegt noch darüber (69 %). Deutschland<br />

verfügt mit einem Mieteranteil von über 50 % über den größten Mietwohnungssektor Europas, vgl. GESIS-2009,<br />

S. 3. Es bietet mit seinem breiten Mietwohnungsangebot eine attraktive Alternative zum Erwerb von Wohneigentum.<br />

192<br />

Vgl. StaLa 2008-3, S. 6.<br />

193<br />

Bundes- und europäischer Vergleich bezogen auf alle Einkommensgruppen: „Mit einem Anteil von 29 % des<br />

Haushaltsnettoeinkommens gehört Deutschland zusammen mit den Niederlanden und Dänemark zu den Ländern<br />

mit den höchsten Wohnkosten in Europa.“ (GESIS-2009, S. 6). Dies gilt trotz des überdurchschnittlich großen<br />

Mietwohnungssektors.<br />

194<br />

Vgl. StaLa 2006-2.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 125

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