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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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2.3 Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt<br />

Armut wird nach dem Konzept des Wirtschaftswissenschaftlers Amartya Sen als Mangel an<br />

Verwirklichungschancen definiert – Reichtum entsprechend als ein hohes Maß. Die wirtschaftlichen<br />

Chancen steigern sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung und sich daraus ergebenden<br />

Möglichkeiten für die Teilnahme an einer Erwerbstätigkeit. Erwerbstätigkeit ist<br />

dabei ein Weg zur Erzielung von Einkommen und stellt gleichzeitig eine Form der Teilhabe<br />

an der Gesellschaft dar. Nachfolgend wird daher die Situation des Arbeitsmarktes <strong>im</strong> <strong>Land</strong><br />

<strong>Bremen</strong> - eingebettet in die wirtschaftliche Entwicklung - dargestellt.<br />

78<br />

2.3.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Das <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> hat mit seinen beiden Städten eine große Bedeutung für den regionalen<br />

Arbeitsmarkt und bildet zugleich das Wirtschafts-, Wissenschafts- und Ausbildungszentrum<br />

der Region. Dabei sind wirtschaftstrukturelle Unterschiede der Städte zu beachten.<br />

So ist die Stadt <strong>Bremen</strong> wesentlich geprägt durch ihre traditionelle Funktion als Hafen-,<br />

Handels- und Logistikstandort sowie als Industriestandort. Der Strukturwandel <strong>im</strong> Produktions-<br />

und Dienstleistungsbereich und der damit einhergehende Verlust einiger großer Unternehmen<br />

hat zu großen Problemen auf dem Arbeitsmarkt und damit auch zu erheblichen<br />

Strukturschwächen geführt, die sich <strong>im</strong> gesamten Stadtgebiet bemerkbar machen. In den<br />

vergangenen Jahren konnten jedoch die verbliebenen Wirtschaftszweige durch eine aktive<br />

Strukturpolitik stabilisiert und räumliche Spezialisierungen der Branchen Marit<strong>im</strong>e Technologie,<br />

Logistik, Luft- und Raumfahrt, Fahrzeugbau, Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

sowie Nahrungs- und Genussmittel herausgearbeitet und entwickelt werden.<br />

Bremerhaven hat aufgrund seiner Lage traditionell ein marit<strong>im</strong>es Profil, das sich in den ökonomischen<br />

Aktivitäten der Stadt widerspiegelt. Hierzu gehören der Wandel des traditionsreichen<br />

Fischereihafens vom Umschlags- und Verarbeitungsgebiet zum Zentrum einer modernen<br />

lebensmittel- und fischverarbeitenden Industrie. Nach krisengeprägten Phasen haben<br />

sich die Werften <strong>im</strong> Passagier- und Spezialschiffbau in einem Nischenmarkt etabliert. Hinter<br />

dem Hafenumschlag steht ein System von Logistikdienstleistungen, das zunehmend um die<br />

Bearbeitung und Veredelung der umgeschlagenen Investitions- und Verbrauchsgüter ergänzt<br />

wird. In enger Verbindung zu den ökonomischen Aktivitäten hat sich in Bremerhaven ein<br />

ebenfalls marit<strong>im</strong> geprägtes wissenschaftliches Umfeld entwickelt. Hinzu kommen wirtschaftliche<br />

Entwicklungsschwerpunkte in den Bereichen Blaue Biotechnologie und Lebensmitteltechnologie,<br />

Erneuerbare Energien, insbesondere Offshore-Windkraftanlagenbau und Meereswirtschaft.<br />

Im Jahr 2007 erzielte die bremische Wirtschaft <strong>im</strong> Zuge des bundesweiten Konjunkturaufschwungs<br />

mit 2,6 % das höchste reale Wirtschaftswachstum seit dem Jahr 2000. Der Anstieg<br />

des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts lag damit erstmals seit 2003 wieder leicht<br />

über dem Bundesdurchschnitt (2,5 %). Bei einer längerfristigen Betrachtung (<strong>im</strong> Zeitraum<br />

2000 bis 2007) entspricht <strong>Bremen</strong> mit einem realen BIP-Anstieg von 8,4 % dem durchschnittlichen<br />

bundesweiten Wachstum von 8,5 %. Das Niveau des BIP bezogen auf die Erwerbstätigenzahl<br />

stellt sich <strong>im</strong> Jahr 2007 mit 68.188 € <strong>im</strong> Ländervergleich und der 3. Position relativ<br />

gut dar. Die beiden Städte <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven liegen allerdings be<strong>im</strong> jeweiligen Ranking<br />

der zugehörigen Vergleichsstädte <strong>im</strong> Mittelfeld. Somit agiert der Zwei-Städte-Staat zwar<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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