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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Kurzfassung<br />

Einkommenskategorien (von 25.001 € bis 33.381 € und von 33.382 bis 50.000 €) so zeigt<br />

sich, dass dieser Mitte rd. 67 % aller Einwohner angehören. In 12 von 89 Ortsteile lag das<br />

mittlere Einkommen über 40.000 und in 7 Ortsteilen bei über 50.000 €. Am unteren Einkommensrand<br />

mit bis zu 25.000 € Durchschnittseinkommen liegen insgesamt 16 Ortsteile.<br />

Zudem unterscheiden sich sozial benachteiligte Ortsteile gegenüber privilegierten Ortsteilen<br />

durch höhere Arbeitslosenquoten. Diese liegt in den weniger gut situierten Ortsteilen bei 20<br />

bis 25 %, einige dieser Orteile erreichen Spitzenwerte von 30 % (Gröpelingen, Ohlenhof,<br />

Tenever). Dementsprechend sind auch die Anteile von ALG II-Beziehern in benachteiligten<br />

Ortsteilen höher. In den sozial benachteiligten Ortsteilen Tenever, Gröpelingen, Neue Vahr<br />

Nord und Südwest, Kattenturm und Ohlenhof erhalten etwa die Hälfte der dort lebenden<br />

Kinder (45 bis 58 %) Leistungen nach dem SGB II. Dies betrifft lediglich ein Fünftel der in<br />

den besser situierten Ortsteilen lebenden Kinder.<br />

Weiterhin sind Menschen mit Migrationshintergrund und Einhe<strong>im</strong>ische unterschiedlich in der<br />

Stadt verteilt. In <strong>Bremen</strong> leben fast 147.000 Migranten (ca. 27 % der Gesamtbevölkerung).<br />

Insgesamt wohnen 70 % der Menschen mit Migrationshintergrund relativ gleichmäßig<br />

über die Bremer Ortsteile verteilt. Die übrigen 30 % leben jedoch konzentriert in einigen<br />

wenigen Orteilen. Das größte zusammenhängende Gebiet mit den höchsten Anteilen von<br />

Menschen mit Migrationshintergrund (40 bis 60 %) liegt <strong>im</strong> Bremer Südosten. Dazu tragen<br />

vor allem die Großsiedlungen der Neuen Vahr, Blockdiek und Tenever bei. Gleichzeitig sind<br />

in diesen Ortsteilen lediglich 15 bis 22 % der Bewohner mit Migrationshintergrund eingebürgert,<br />

während der Anteil von Eingebürgerten in Ortsteilen mit geringen Migrationsanteilen<br />

(15 %) bei 30 bis 40 % liegt.<br />

Nur in etwa jedem sechsten der ca. 300.000 Bremer Haushalte leben Kinder (17,5 %). Familien<br />

mit Kindern leben überwiegend in den Ortsteilen am Stadtrand. Dort gibt es vor<br />

allem in den weniger gut situierten Ortsteilen mehr Haushalte mit Kindern. Entscheidend ist,<br />

dass in diesen Ortsteilen ungefähr die Hälfte aller Kinder (40 bis 58 %) von materieller<br />

Armut betroffen ist. Dieser Zusammenhang zeigt sich besonders in den Ortsteilen Neue<br />

Vahr, Lindenhof, Kattenturm, Gröpelingen und Tenever, wo der Anteil der SGB II-Bezieher<br />

mit dem wachsenden Anteil von Familienhaushalten steigt. Hinzu kommt, dass es in diesen<br />

Stadtteilen gleichzeitig auch überdurchschnittlich viele allein Erziehende gibt. Darüber hinaus<br />

fällt auf, dass Familien mit drei oder mehr Kindern stark konzentriert in einigen Ortsteilen<br />

- vor allem in Ohlenhof, Grohn und Tenever - wohnen.<br />

Für die Stadt <strong>Bremen</strong> werden 13 Ortsteile mit privilegiertem und gesichertem Wohlstand<br />

(15 % der Einwohner <strong>Bremen</strong>s), 28 Ortsteile mit gesichertem und bescheidenen Wohlstand<br />

(33 %), 21 Ortsteile mit bescheidenem und gefährdetem Wohlstand (27 %) und 16 Ortsteile<br />

mit gefährdetem und prekärem Wohlstand (25 %) beschrieben. Für viele der Einwohner der<br />

gefährdeten Ortsteile besteht ein <strong>Armuts</strong>risiko oder sogar verfestigte Armut. Für die betroffenen<br />

Ortsteile besteht ein besonderer Handlungsbedarf. Maßnahmen sind auf eine verstärkte<br />

Quartiers- und Ortsteilorientierung der Infrastruktur auszurichten, auf die Aktivierung<br />

und Beschäftigung von Bewohnern sowie auf die Initiierung von quartiersübergreifenden<br />

Kontakten und Aktivitäten.<br />

22<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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