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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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für Alleinerziehende sind aber flexiblere, ggfs. auch eigene Instrumente nötig, als die <strong>im</strong><br />

SGB II als Standard vorgegebenen. 547<br />

Tabelle 3.8.4: Ausbildung und Qualifizierung von Arbeitslosen insgesamt und alleinerziehenden<br />

Arbeitslosen <strong>im</strong> Mai 2008<br />

Instrumente alle (%) Alleinerziehende (%)<br />

Beratung und Unterstützung der Arbeitssuche 128.364 9,3 % 8.150 8,2 %<br />

Berufliche Weiterbildung 151.215 11,0 % 15.194 15,6 %<br />

Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen 78.732 5,7 % 6.156 6,3 %<br />

Berufsberatung und Förderung der Berufsausbildung 181.101 13,1 % 839 0,8 %<br />

Förderung abhängiger Beschäftigung 167.071 12,1 % 9.869 10,1 %<br />

Förderung der Selbständigkeit 186.790 13,6 % 10.156 10,4 %<br />

Arbeitsgelegenheiten (Ein-Euro-Jobs) 307.892 22,4 % 28.598 29,4 %<br />

Sonstige / Freie Förderung 176.345 12,8 % 18.276 18,8 %<br />

Insgesamt<br />

Quelle: DGB 2008-1, S. 4<br />

1.377.510 100 % 97.238 100 %<br />

Als grundsätzliche Schwierigkeit erweist sich in der Praxis, dass es für die Grundsicherungsträger<br />

keine Zielvorgaben zur Förderung Alleinerziehender, aber auch keine Steuerungsmöglichkeiten<br />

oder ex post- Datenauswertung über die zentrale Standardsoftware zur Teilhabe<br />

dieser Zielgruppe gibt. 548<br />

Bedenkt man, dass diese Zielgruppe bezüglich ihrer personenbedingten Arbeitsmarktressourcen<br />

und –hemmnisse (Qualifikation, Alter, gesundheitliche Einschränkungen, Arbeitsmotivation)<br />

zu denen gehört, die durchschnittlich deutlich bessere Vermittlungschancen und<br />

Potenziale hat als andere, ist sowohl die niedrige Förderquote als auch die Nicht-<br />

Steuerbarkeit besonders problematisch. 549 Geradezu inakzeptabel ist der Umstand, dass es<br />

offenbar nur bedingt personenbezogene Vermittlungshemmnisse, sondern sehr oft familiäre<br />

Betreuungsverpflichtungen sind, die die erfolgreiche Arbeitsmarktintegration <strong>im</strong> Sinne der<br />

Aufnahme einer existenzsichernden Beschäftigung massiv behindern.<br />

Die folgende Tabelle macht deutlich, dass Alleinerziehende seltener als alle Arbeitslosen die<br />

Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer existenzsichernden Beschäftigung überwinden können.<br />

Überdurchschnittlich ist aber auch der Anteil, der in die Nichterwerbstätigkeit wechselt.<br />

Die Ursachen sind nicht belegt, diskutiert wird jedoch, dass hier das Eingehen einer neuen<br />

Partnerschaft zum Statuswechsel von der alleinerziehenden Bedarfsgemeinschaft zur Lebensgemeinschaft<br />

mit Kindern führt, die wegen des Einkommens des neuen Partners nicht<br />

mehr hilfebedürftig ist.<br />

Tabelle 3.8.5: Abgänge aus Arbeitslosigkeit – allgemein und Alleinerziehende<br />

Abgänge aus Arbeitslosigkeit<br />

Sep. 2007 bis Aug. 2008<br />

Alleinerziehende alle Arbeitslose<br />

Erwerbstätigkeit 33,4 % 38,6 %<br />

Ausbildung/Qualifizierung 18,3 % 18,7 %<br />

Nichterwerbstätigkeit 37,2 % 33,7 %<br />

ohne Angaben<br />

Quelle: DGB 2008-1, S. 4, eigene Darstellung<br />

11,1 % 9,1 %<br />

547 Die Grundsicherungsträger <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> haben in den vergangenen Jahren in positiver Weise die bisherigen<br />

Gestaltungsspielräume für spezifische Angebote für Frauen und Alleinerziehende genutzt.<br />

548 Das gilt auch für die ARGEN <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong>; der Arbeitsaufwand für einzelne Grundsicherungsträger, entsprechende<br />

Daten zu erheben und auszuwerten, wäre unzumutbar groß.<br />

549 Siehe dazu auch: IAB 2009-2, S. 7, 9.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 317

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