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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Mehr Übergänge von der Schule in den Beruf 181<br />

Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft hat einerseits die dargestellte verstärkte Praxis-<br />

u. Berufsorientierung vor allem in den beiden Abschlussklassen der Sekundarstufe I mit dem<br />

Abschluss der (erweiterten) Berufsbildungsreife beschlossen, andererseits werden auch in<br />

diversen schulischen Maßnahmen der Ausbildungs- u. Berufsvorbereitung in beruflichen<br />

Schulen Betriebspraktika durchgeführt. Ausgangspunkt dieser Überlegungen ist die hohe<br />

Zahl von Jugendlichen, die ohne Bildungsabschluss die Schule verlassen und/oder sich in<br />

berufsvorbereitenden Maßnahmen befinden und denen trotzdem der Übergang in Beraufsausbildung<br />

nicht gelingen will. Statt nach der Schule in Ausbildung überzugehen, befinden<br />

sie sich weiterhin in sog. Übergangsmaßnahmen. Dazu kommen Jugendliche, die wegen<br />

mangelnder Ausbildungsfähigkeit oder falscher Berufswahl die Ausbildung abbrechen.<br />

Im Fokus der Verbesserung der Situation hinsichtlich Ausbildungs- u. Berufsbildungsreife<br />

bzw. realistischer Berufswahlentscheidung dieser Zielgruppe steht das sogenannte Praxislernen<br />

in betrieblichen Praktika und/oder Werkstattphasen. Diese Maßnahmen der Berufsorientierung<br />

in Werkstätten wie auch Schülerbetriebspraktika sind auch jetzt gängige<br />

Bildungspraxis und sollen einen noch höheren Stellenwert erhalten und kontinuierlich weiter<br />

entwickelt werden.<br />

Allein mit einer Opt<strong>im</strong>ierung der Übergangsprozesse und mit passgenauen Vermittlungen in<br />

Ausbildungsplätze ist es nicht getan. Viele benachteiligte Jugendliche benötigen auch während<br />

der Ausbildung eine Begleitung, damit sie den Anforderungen in der Ausbildung gewachsen<br />

sind. <strong>Bremen</strong> hat deshalb <strong>im</strong> Jahr 2007 das Modellprojekt „Perspektive Ausbildung“<br />

initiiert, mit dem zunächst 40 Hauptschüler, beginnend ab Klasse 9, zu einem Berufsabschluss<br />

geführt werden sollen. Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg des Vorhabens ist<br />

die Bereitschaft von Unternehmen <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong>, sich für Hauptschülerinnen und Hauptschüler<br />

zu engagieren, indem sie die interessierten Schüler begleiten sowie Betriebspraktikums-<br />

und Ausbildungsplätze für Hauptschüler zur Verfügung stellen. Im Rahmen der Bremer<br />

Vereinbarungen 2008 - 2010 beinhalten die "Zweite Verabredung (Initiativen für besondere<br />

Zielgruppen des Ausbildungsmarktes)" und die "Dritte Verabredung (Verbesserung der<br />

Ausbildungsreife und Berufsorientierung)" konkrete Vorhaben, bildungsbenachteiligte Jugendliche<br />

mehr und besser in Ausbildung und Arbeit zu vermitteln.<br />

Hochschulen<br />

Niemand darf wegen der Erhebung von Studiengebühren vom Studium abgehalten werden.<br />

Deshalb werden für bremische Studierende an den öffentlichen Hochschulen auch weiterhin<br />

grundsätzlich keine Studiengebühren für ein Erststudium erhoben.<br />

Um den sozialen Aufstieg von Jugendlichen aus Migrantenfamilien zu erleichtern, soll der<br />

Zugang zu Hochschulen durch spezielle Angebote vor der Zulassung ermöglicht werden.<br />

Um mehr Frauen <strong>im</strong> Studium und in der Forschung vor allem in den Technik- und Naturwissenschaften<br />

zur erfolgreichen Karriere zu verhelfen, sind sie besonders in diesen Bereichen<br />

und auf allen Ebenen zu fördern. Dazu dienen auch gesetzliche Quotenregelungen für die<br />

Besetzung von Entscheidungsgremien.<br />

Wichtige Maßnahmen zur Anhebung des Bildungsniveaus <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> liegen in der<br />

Steigerung der Qualität der Lehre. Es geht dabei in der Zielsetzung um eine Verbesserung<br />

181 Vgl. dazu auch Teil 3.2.2 dieses Berichts.<br />

120<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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