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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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werden. In diesem Zusammenhang wird auch zu prüfen sein, inwieweit die Maßnahmen<br />

durch bremische Förderprogramme unterstützt werden können (vgl. 2.5 und 4).<br />

Service-Wohnen<br />

Ausgewiesene Altenwohnungen ohne zusätzlichen Service verlieren an Bedeutung. Zum<br />

einen entsprechen diese Wohnungen auf Grund ihres Baualters nicht mehr den heutigen<br />

Wohnstandards, und zum anderen bilden sie den zunehmenden Betreuungsbedarf älterer<br />

Menschen nicht ab. Im Gegensatz dazu streben allerdings die jüngeren älteren Menschen<br />

vielfach barrierearme oder barrierefreie Wohnungen an, die keine ausgewiesenen Altenwohnungen<br />

und auch nicht mit einem Servicevertrag verbunden sind. In der Regel wird erst <strong>im</strong><br />

höheren Alter dem dann eingetretenen Unterstützungsbedarf mit einer spezifischen Wohnform,<br />

dem Service-Wohnen, begegnet.<br />

Bei einer Servicewohnung (auch irreführend „Betreutes Wohnen“ genannt) schließt der Mieter<br />

außer einem Mietvertrag einen Vertrag über Service-Leistungen ab. Das Serviceangebot<br />

besteht aus einem obligatorischen Grundservice sowie zusätzlichen Wahlleistungen. Für<br />

Empfänger von Leistungen der Grundsicherung (gem. SGB XII) besteht die Möglichkeit der<br />

(Teil-)Erstattung. 399<br />

Service-Wohnen ist eine Wohnkonzeption, die dem höheren Autonomieanspruch der Seniorinnen<br />

und Senioren entspricht und den veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

Rechnung trägt. Wohnen mit Service schafft ein zusätzliches Angebot, das zwischen der<br />

familiären Unterstützung in der angestammten Privatwohnung und der stationären He<strong>im</strong>pflege<br />

angesiedelt ist.<br />

Wohn- und Pflegeangebote an Ältere Menschen in der Zusammenarbeit von<br />

Wohnungsunternehmen und Pflegedienstleistern<br />

Die Vermeidung unnötiger oder vorzeitiger Pflegehe<strong>im</strong>aufenthalte liegt gleichermaßen <strong>im</strong><br />

Interesse von Bewohnerinnen und Bewohnern, Vermietern, ambulanten Pflegedienstleistern<br />

und dem jeweiligen Sozialhilfeträger. 400<br />

In bisher sechs Projekten in <strong>Bremen</strong> werden Mieterinnen und Mietern Gemeinschaftsräume<br />

und -aktivitäten sowie Beratungsmöglichkeiten angeboten, um sie in Ihrer Wohnsituation zu<br />

stabilisieren und Selbsthilfe zu stärken. Wohnungsunternehmen und Anbieter ambulanter<br />

Pflege stellen Mitarbeiter und Räume für Beratung, Vermittlung von Dienstleistungen und<br />

Förderung der Nachbarschaftlichkeit zur Verfügung. 401<br />

Wohn- und Betreuungsangebote für einkommensstarke ältere Menschen<br />

Sowohl Wohnungsanbieter als auch He<strong>im</strong>träger bieten zunehmend Wohnungen und Wohnplätze<br />

in He<strong>im</strong>en mit gehobener Ausstattung in bevorzugter Lage an. Die Angebote sind in<br />

der Regel modular aufgebaut – zum reinen Wohnen können einzelne Leistungen von der<br />

Haushaltshilfe über Wellness-Angebote bis zur Pflege hinzugewählt werden, wobei jeweils<br />

von einem hohen Standard der Leistungen und Kosten ausgegangen werden kann.<br />

399 Einzelheiten vgl. SAFGJS 2007-2, S. 97 ff sowie Broschüre „Wohnen <strong>im</strong> Alter“; rostfrei 2008-1, S. 22.<br />

400 Stationäre Angebote sind i. d. R. teurer als ambulante Dienste.<br />

401 Begleitet werden diese Nachbarschaftstreffs von der Fachkommission Wohnen <strong>im</strong> Alter, in der neben Sozial-<br />

und Bausenator auch der Verband der Wohnungswirtschaft, große Unternehmen der Wohnwirtschaft sowie Pflegedienste<br />

und Wohlfahrtspflege vertreten sind.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 243

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