Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

3.3.2.2.1 Geplante Maßnahmen im schulischen Bereich
Die Integration von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf der
Bereiche Lernen, Sprache und Verhalten soll in der Sekundarstufe I weiter ausgebaut werden.
Dazu ist ein Gutachten zur sonderpädagogischen Förderung in Auftrag gegeben worden.
Die Ergebnisse sind in den Schulentwicklungsplan eingeflossen.
Im Bildungsgang Berufseingangsstufe / Berufsfachschule der beruflichen Schulen wurden
und werden Schülerinnen und Schüler der Förderzentren Lernen, Sprache und Verhalten
(LSV) auf Antrag aufgenommen. Sie haben dort die Möglichkeit, einen allgemeinbildenden
Abschluss mit starkem Bezug zur Arbeits- und Berufsorientierung zu erlangen.
Das in der Planung befindliche Konzept einer Werkschule ab Jahrgang 9 der allgemeinbildenden
Schule bezieht ausdrücklich die Schülerinnen und Schüler der Förderzentren LSV
mit ein.
3.3.3 Einkommenssituation und Teilhabe behinderter Menschen
am Arbeitsleben
Bundesweit liegt die Erwerbsquote 360 behinderter Menschen mit 50 % (Land Bremen 52 %)
in den Erwerbsaltersgruppen 15-65 Jahre um rund ein Drittel niedriger als diejenige nicht
behinderter Menschen, die 76 % (Land Bremen 72 %) beträgt. 361 Schon in der Gruppe der
25 – 45-jährigen bestreiten aus diesem Grunde sehr viel mehr schwerbehinderte Menschen
ihren Lebensunterhalt aus Einkommen, die nicht direkt am eigenen Erwerbsstatus ansetzen:
für 17 % sind Renten/Pensionen, für 6 % Sozialhilfe / Grundsicherung und für 9 % der Unterhalt
durch Ehepartner / Angehörige die überwiegende Einkommensquelle. Unter den Erwerbspersonen
gleichen Alters lässt sich das höhere Arbeitsmarktrisiko behinderter Menschen
indirekt am unterschiedlichen Ausmaß des Bezugs von Arbeitslosengeld I oder II ablesen.
2005 war dies für 12 % der behinderten gegenüber 9 % der nicht behinderten Menschen
die Haupteinkunftsquelle. 362
Bezieht man den überwiegenden Lebensunterhalt auf alle schwerbehinderten Menschen,
berücksichtigt also die große Gruppe alter schwerbehinderter Menschen, dominieren die
Einkommen aus Renten und Pensionen mit 63,3 %. Bei Betrachtung dieser Gesamtgruppe
behinderter Menschen ergibt eine Gegenüberstellung der Ergebnisse für das Land Bremen
und für die Bundeswerte, dass Renten und Pensionen als überwiegende Quelle des Lebensunterhalts
im Land Bremen mit 69,1 % noch etwas häufiger sind (Erwerbstätigkeit Land
Bremen 17,5 %, Bund 19,1 %; Arbeitslosengeld I / II Land Bremen 4 %, Bund 4,6 %; Unterhalt
durch Eltern, Ehepartner, Angehörige Land Bremen 5,2 %, Bund 9,2 %), Sozialhilfe,
Grundsicherung, Pflegeversicherung Land Bremen 3,8 %, Bund 2,8 %). 363
3.3.3.1 Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen
Trotz vielschichtiger Bemühungen staatlicher und privater Institutionen, einer negativen Entwicklung
der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen entgegenzuwirken, sind ihre
Chancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt schlechter als die nicht behinderter Menschen.
360
Anteil der Erwerbstätigen und Erwerbslosen an der jeweiligen Bevölkerungsgruppe in %.
361
Pfaff 2006-1, S. 1271, Tab. 4, Daten für das Land Bremen: Mitteilung des Statistischen Landesamtes.
362
Vgl. Pfaff 2006-1, S. 1275, Tab. 9.
363
Vgl. Pfaff 2006-1, a. a. O., Daten für das Land Bremen: Mitteilung des Statistischen Landesamtes.
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Lebenslagen im Land Bremen 2009