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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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3.6.9. Wohnungsnotfallhilfen in Bremerhaven<br />

Ausgangslage<br />

Unter dem Begriff der Wohnungsnotfallhilfe werden auch in Bremerhaven sämtliche Hilfen<br />

für Personen subsumiert, die von Wohnungslosigkeit betroffen oder bedroht sind.<br />

Dazu gehören:<br />

• Notunterkunft für Männer (max. 24 Plätze)<br />

• Notwohnung für wohnungslose Frauen (individuell über Schutzwohnungen Frauenhaus)<br />

• Stationäres Übergangswohnhe<strong>im</strong> für Männer und Frauen (§ 67 SGB XII) (20 Plätze)<br />

• Nachgehende Hilfe (ambulante Betreuung von Personen mit Hilfebedarf <strong>im</strong> Sinne von § 67<br />

SGB XII mit 34 Plätzen)<br />

• Tagesaufenthalt<br />

• Wohnprojekt für Langzeitwohnungslose (10 Plätze) sowie<br />

• Prävention für bedrohte Mietverhältnisse (zur Vermeidung des Wohnungsverlustes) und<br />

• Beratung in Wohnungsnotfällen.<br />

2001 wurden sämtliche Versorgungs-, Unterstützungs- und Beratungsangebote für alleinstehende<br />

Wohnungsnotfälle und Paare ohne Kinder der Gesellschaft für integrative soziale Beratung<br />

und Unterstützung mbH (GISBU) übertragen. 472<br />

Unterscheidungen zwischen (örtlichen) Obdachlosen und (überörtlichen) so genannten<br />

Nichtsesshaften werden in Bremerhaven nicht getroffen.<br />

Eine offene Szene aus dem Bereich der Wohnungslosen, die auf der Strasse leben, existiert<br />

kaum. Probleme <strong>im</strong> öffentlichen Bereich bestehen allerdings besonders <strong>im</strong> Bereich des<br />

Stadtteils Lehe, wo zumindest zeitweise Personen mit Drogenproblemen in Parkanlagen<br />

sehr präsent sind. Diese scheinen in dem Stadtteil auch Wohnmöglichkeiten zu finden.<br />

Der Wohnungsmarkt in Bremerhaven ist durch den Bevölkerungsrückgang und damit einhergehende<br />

hohe Leerstände gekennzeichnet, was auch die Chancen von sozialen Randgruppen<br />

auf dem Wohnungsmarkt beeinflusst. Trotz der Leerstände gibt es einen Mangel an<br />

kleinen Wohneinheiten innerhalb der anerkannten Mietobergrenzen der ARGE bzw. des Sozialamtes.<br />

Wohnungslose Frauen gehörten in den vergangenen Jahren trotz der formalen Zuständigkeit<br />

kaum zur Klientel. Sofern diese als Hilfe suchende Wohnungslose auftraten, wurden sie über<br />

das Frauenhaus des Diakonischen Werkes versorgt. 2006 wurde das Frauenhaus ebenfalls<br />

von der GISBU übernommen. Seit 2008 ist sowohl die Unterbringung von Opfern häuslicher<br />

Gewalt als auch die Unterbringung von wohnungslosen Frauen über dezentrale Wohnungen<br />

organisiert worden. Parallel dazu gibt es eine Frauenberatungsstelle. Dies hat die Akzeptanz<br />

und die Verweildauer bei wohnungslosen Frauen deutlich erhöht, weil dadurch ein integrationsgeeignetes<br />

Angebot geschaffen werden konnte. 2007 wurden 94 Frauen <strong>im</strong> Frauenhaus<br />

aufgenommen. 21 % der Aufnahmen hatten Wohnungslosigkeit als Ursache.<br />

472 Die GISBU ist eine gemeinnützige GmbH. Gesellschafter sind das Diakonische Werk Bremerhaven und der<br />

Ev. luth. Kirchenkreis Bremerhaven. Unter dem Dach der GISBU sind in Bremerhaven neben den Angeboten der<br />

Wohnungsnotfallhilfen auch sämtliche Angebote der freiverbandlichen Straffälligenhilfe einschließlich des Sozialdienstes<br />

in der Vollzugsabteilung 26 der JVA <strong>Bremen</strong>, die Arbeit <strong>im</strong> Rahmen häuslicher Gewalt sowie Angebote<br />

<strong>im</strong> Bereich der Jugendhilfe gebündelt. Zur Wohnungsnotfallhilfe durch die GISBU vgl. auch: Gabriela von Glahn:<br />

Möglichkeiten und Grenzen der organisierten Zusammenarbeit von Fachstelle, ARGE und freien Trägern in:<br />

Schröder 2008, S. 205 f.<br />

274<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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