01.12.2012 Aufrufe

Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2.4.1.2 Detailbetrachtung der Abschlüsse einzelner Gruppen<br />

Für die mögliche Beeinflussung der dargestellten Schulabschlüsse und ihrer Entwicklung<br />

bedarf es<br />

• der Verringerung der Zahl junger Erwachsener ohne Abschluss <strong>im</strong> Sekundarbereich II<br />

(„Frühe Schulabgänger“),<br />

• der Senkung der Quote der Abgänger ohne Hauptschulabschluss aus Bremer Schulen<br />

(„Schulabbrecher“) 164 ,<br />

• der Erhöhung bzw. Beibehaltung einer hohen Studienberechtigtenquote unter den bremischen<br />

Schulabgängern.<br />

2.4.1.2.1 Junge Erwachsene ohne Abschluss der Sekundarstufe II („Frühe<br />

Schulabgänger“) 165<br />

Das Erreichen eines Abschlusses des Sekundarbereichs II (Erlangung einer Studienberechtigung<br />

oder berufliche Ausbildung) wird von der EU als notwendige Mindestqualifikation für<br />

eine erfolgreiche Teilhabe in modernen Wissensgesellschaften und ausreichende Chancen<br />

am Arbeitsmarkt gesehen. 166 Im Folgenden wird diese fehlende Mindestqualifikation <strong>im</strong> geschlechterbezogenen<br />

Vergleich in Bezug auf junge Menschen zwischen 18 und 24-Jahren<br />

dargestellt.<br />

Tabelle 2.4.3: Früher Schulabgang 2006 in v. H.<br />

Bevölkerung <strong>im</strong> Alter von 18-24 Jahren, die sich nicht in Bildung oder Ausbildung befindet und über keinen Abschluss<br />

des Sekundarbereichs II (keine Studienberechtigung und keine Berufsausbildung) verfügt<br />

<strong>Land</strong> insgesamt männlich weiblich<br />

<strong>Bremen</strong> 17,5 14,8 20,0<br />

Hamburg 16,7 17,7 15,9<br />

Berlin 18,2 19,7 16,7<br />

Niedersachsen 14,6 14,9 14,3<br />

Bayern 12,6 12,6 12,5<br />

Bund 14,1 14,4 13,8<br />

Quelle: Statistische Ämter 2008-1, S. 99, eigene Darstellung<br />

Der Anteil an frühen Schulabgängern ist in <strong>Bremen</strong> - wie in den anderen Stadtstaaten auch -<br />

überdurchschnittlich, was sicherlich auch auf soziale Ballungstendenzen in Großstädten zurückzuführen<br />

ist und nicht allein auf die Bildungspolitik. Auffällig ist der in <strong>Bremen</strong> <strong>im</strong> Ländervergleich<br />

deutlich höhere Anteil an Frauen ohne Abschluss des Sekundarbereichs II, die sich<br />

nicht in Bildung oder Ausbildung befinden, obwohl Frauen höhere Abiturquoten erreichen<br />

und seltener die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen. Das heißt, trotz besserer<br />

Schulabschlüsse gelingt vielen Frauen der Übergang in die berufliche Bildung nicht und sie<br />

erhalten bei ausreichender allgemeiner Bildung keine Berufsausbildung. So ist der Frauenanteil<br />

in der dualen Berufsausbildung <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2008 mit 42,8 % zu niedrig.<br />

Wenn das Ziel der EU - bis 2010 nur 10 % frühe Schulabgänger - erreicht werden soll, besteht<br />

trotz erkennbarer Fortschritte weiterer Handlungsbedarf <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong>. 167<br />

164<br />

Nach KMK-Definition: Abgänger ohne Hauptschulabschluss nach Vollendung der Vollzeit-Schulpflicht aus<br />

allgemein bildenden Schulen in Bezug auf einen Durchschnittsjahrgang der gleichaltrigen Bevölkerung.<br />

165<br />

Vgl. Statistische Ämter 2008-1, S. 98f.<br />

166<br />

Ebenda S. 98.<br />

167<br />

Ebenda S. 98.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 107

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!