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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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den Durchführungsbest<strong>im</strong>mungen der Schulbehörde für die beiden Abschlussklassen der<br />

Sekundarstufe I, aber auch in Bildungsgängen der berufsbildenden Schulen (Sek. IIb) beschrieben<br />

wird. Der Anspruch besteht darin, ein nach Arbeitsschritten/ Arbeitspaketen systematisiertes<br />

und in der Schulpraxis erprobtes und qualitativ ausgewertetes „Modell“ eines<br />

Betriebspraktikums vorzulegen. Dieses „Modell“ soll gewährleisten, dass Betriebspraktika<br />

systematisiert und nach einheitlichen Standards flexibel an die jeweilige Schülergruppe angepasst,<br />

vorbereitet, durchgeführt und selbst evaluiert/ ausgewertet werden können.<br />

5) <strong>Bremen</strong> hat <strong>im</strong> Jahr 2007 das Modellprojekt „Perspektive Ausbildung“ initiiert, mit dem<br />

zunächst 40 Hauptschülerinnen und -schüler, beginnend ab Klasse 9, zu einem Berufsabschluss<br />

geführt werden sollen. Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg des Vorhabens ist<br />

die Bereitschaft von Unternehmen <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong>, sich für Hauptschülerinnen und Hauptschüler<br />

zu engagieren, indem sie die interessierten Schüler begleiten sowie Betriebspraktikums-<br />

und Ausbildungsplätze für Hauptschüler zur Verfügung stellen. Eine Kooperation mit<br />

den künftigen Standorten der Werkschule ist vorgesehen.<br />

6) Im Rahmen des Bündnisses für Arbeit und Ausbildung in <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven wurde<br />

für die 2. Jugendkonferenz am 29.03.2007 eine Übersicht angefertigt, welche Beratungsinstanzen<br />

und Beratungsprojekte <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> arbeiten. Es wurden mehr als 70 Anlaufstellen<br />

und Maßnahmen gelistet. Diese Projekte und Maßnahmen sind zum Teil zentral<br />

angelegt, wie z. B. Maßnahmen der Agentur für Arbeit, der ARGEN, der Handelskammer<br />

(„Ausbildungsbüro“), Job4u, teilweise aber auch lokal organisiert, wie z. B. die Kompetenzagenturen.<br />

Was in anderen Bundesländern gilt, trifft auch für das <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> zu: Es mangelt<br />

nicht an qualifizierten Beratungs- und Unterstützungsangeboten, um zielgruppenspezifisch<br />

Schulabsolventen in das Ausbildungs- und Beschäftigungssystem zu integrieren oder<br />

auch wg. weiterführender Qualifizierungsmaßnahmen und Bildungsgänge zu beraten. Aber<br />

es mangelt an projektübergreifenden Abst<strong>im</strong>mungen, an gelingenden Kooperationen und an<br />

stabilen Netzwerken. Die Bildung eines regionalen Netzwerks in <strong>Bremen</strong> wurde bisher nur in<br />

Teilen in Angriff genommen. Ein Beispiel dafür ist das Internetportal „job4u“ 343 . Hier arbeiten<br />

verschiedene Institutionen wie Betriebe, Kammern und Medien (Radio <strong>Bremen</strong>, Rundfunk<br />

und Fernsehen sowie örtliche Tageszeitungen) zusammen, um Jugendliche bei der Berufswahl<br />

zu unterstützen. Dieses Ausbildungsportal ist zwar jugendgerecht aufbereitet, die Nutzer<br />

sind aber in der Regel nicht in der Zielgruppe der benachteiligten Jugendlichen zu finden.<br />

Hier gilt es anzusetzen, damit sich zukünftig alle Jugendlichen orientieren können.<br />

7) Im sogenannten Übergangssystem der berufsbildenden Schulen gibt es besondere Angebote:<br />

Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund haben z. B. die zusätzliche<br />

Möglichkeit, Unterricht in Türkisch zu erhalten. Dieser Unterricht bezieht <strong>Land</strong>eskunde<br />

mit ein. Es gibt ein Kontingent von 321 Lehrerwochenstunden für zusätzlichen<br />

Deutschunterricht an berufsbildenden Schulen, das jährlich neu abgerufen werden kann.<br />

Nahezu alle berufsbildenden Schulen in <strong>Bremen</strong> nutzen diese Möglichkeit. Für junge schulpflichtige<br />

Mütter, die aufgrund ihrer Schwangerschaft die Schule verlassen haben und wegen<br />

der Versorgung ihres Kindes nicht wieder in Regelklassen integriert werden können, besteht<br />

die Möglichkeit, die erweiterte Berufsbildungsreife zu erreichen, und zwar mit Kinderbetreuung<br />

direkt an der Schule sowie sozialpädagogischer Unterstützung.<br />

343 Vgl. http://www.bremen4u.de<br />

212<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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