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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Kurzfassung<br />

Junge Menschen<br />

Ende des Jahres 2007 lebten ca. 34.000 Personen zwischen 15 und 20 Jahren <strong>im</strong> Bundesland<br />

<strong>Bremen</strong>. Der Anteil junger Menschen an der Gesamtbevölkerung n<strong>im</strong>mt stetig ab.<br />

Der Migrationsanteil an der jungen Bevölkerungsgruppe beträgt derzeit ca. 40 % und<br />

n<strong>im</strong>mt weiter zu. Die Lebenslage junger Menschen ist geprägt durch die Situation in der Familie,<br />

die Schulbildung, den Übergang von der Schule in den Beruf bzw. eine weiterführende<br />

Ausbildung und gesellschaftliche Aktivitäten. Die finanzielle Situation der Familien hat eine<br />

hohe Bedeutung für die gesellschaftliche Teilhabe der Heranwachsenden. Die unter 18-<br />

Jährigen sind <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> häufig von Armut betroffen. Junge Menschen zwischen 15<br />

und 18 Jahren erhalten zu 23,9 % Leistungen nach dem SGB II.<br />

Im <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> verließen 2007 ca. 7.200 Schülerinnen bzw. Schüler die Schule. Während<br />

ein Teil eine weiterführende Schule/Hochschule besuchte, strebten die meisten zusammen<br />

mit über 3.000 sog. Altbewerbern bzw. Altbewerberinnen und über 5.000 Einpendlerinnen<br />

bzw. Einpendlern eine Berufsausbildung an. In Folge zu weniger Ausbildungsplätze ist die<br />

Zahl der Altbewerber bzw. Altbewerberinnen in den vergangenen Jahren angewachsen. Ca.<br />

80 % der Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss, ca. 50 % der Jugendlichen mit Hauptschulabschluss<br />

und noch weit über 25 % der Jugendlichen mit Realschulabschluss durchlaufen<br />

zunächst Maßnahmen <strong>im</strong> sog. Übergangssystem, um später einen Ausbildungsplatz zu<br />

erhalten. Trotz großer Anstrengungen und Inkaufnahme von Warteschleifen bekommen zu<br />

viele Jugendliche dennoch keinen Ausbildungsplatz. Dies betrifft insbesondere auch Jugendliche<br />

mit Migrationshintergrund. Das hat fatale Folgen für ihre Motivation. Jugendliche benötigen<br />

eine verbindliche Ausbildungsperspektive. Die vorhandenen Beratungsangebote sollen<br />

weiterentwickelt werden, um eine Unterstützung aller Jugendlichen zu erreichen.<br />

Ein Ziel der Jugendförderung besteht darin, benachteiligte Zielgruppen gezielt zu fördern.<br />

Auf diese Weise sollen <strong>Armuts</strong>lebenslagen überwunden und die gesellschaftliche Integration<br />

unterstützt werden. Die Jugendförderung setzt an der Lebenslage junger Menschen an und<br />

betreibt aufsuchende Jugendarbeit sowie eine Vernetzung der Jugendarbeit innerhalb der<br />

Ortsteile. So soll auch der Kr<strong>im</strong>inalität unter jungen Menschen vorgebeugt werden. Be<strong>im</strong><br />

überwiegenden Teil polizeilich erfasster Jugendlicher und heran wachsender Tatverdächtiger<br />

kann weder eine Kr<strong>im</strong>inalisierungstendenz noch eine Gewaltorientierung festgestellt werden.<br />

Ca. 5 % der Tatverdächtigen können als Vielfachtäter bezeichnet werden (mit mindestens<br />

zehn registrierten Taten, darunter solche <strong>im</strong> zumindest mittleren Schwerebereich). Ihnen<br />

können ca. 34 % entsprechender Straftaten zugeordnet werden. Diese Vielfachtäter sind in<br />

der Regel männlich. Geeignete Maßnahmen müssen hier die frühzeitige Unterbrechung kr<strong>im</strong>ineller<br />

Karrieren und die zeitnahe Strafverfolgung mit dem Ziel der Nach- und Resozialisierung<br />

gewährleisten.<br />

Während die Wahlbeteiligung junger Menschen unterdurchschnittlich ausfällt (44,3 % der<br />

16-18-Jährigen gegenüber dem Durchschnitt von 58,6 % bei den <strong>Bürgerschaft</strong>swahlen<br />

2007), steht ihr ehrenamtliches Engagement dem der übrigen Altersgruppen nicht nach.<br />

Um die gesellschaftliche Aktivität junger Migranten u. Migrantinnen weiter zu steigern, sollten<br />

Projekte in „ärmeren“ Ortsteilen spezifische Beteiligungsmöglichkeiten für junge Migrantinnen<br />

und Migranten vorsehen.<br />

14<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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