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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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2.5 Wohnen<br />

Wohnsituation, Wohnumfeld, öffentlicher Raum<br />

Über gute Wohnbedingungen zu verfügen – das kann bedeuten: ausreichend Raum für die<br />

täglichen Bedürfnisse des Lebens zu haben (wie Schutz, Essen, Schlafen, nach Kontakt<br />

ebenso wie nach Rückzug), für ältere Menschen die bequeme Erreichbarkeit von Versorgungsdienstleistern<br />

(Ärzte, Apotheken, Einkaufsmöglichkeiten) und für Kinder genügend<br />

Platz zum Spielen in einer ihnen freundlich gesonnenen, grünen und verkehrsarmen Umwelt.<br />

Es beinhaltet, über eine zentrale Ressource als Ausgangsbasis für ein angemessenes, sozial<br />

integriertes Leben zu verfügen.<br />

Für sozial benachteiligte Gruppen ist der eigene Stadtteil zudem meist der wichtigste Lebensraum.<br />

Ihm kommt daher bezüglich seiner Infrastruktur und der Möglichkeiten zum sozialen<br />

Austausch eine besondere Bedeutung zu. 182<br />

Einkommensstarke Gruppen müssen sich mit weniger Restriktionen ihres Bewegungsraumes<br />

auseinander setzen; sie sind in der Wahl ihrer Lebensorte flexibler, auch weil sie mobiler<br />

(z. B. motorisiert) sind.<br />

Bei der Verfügbarkeit von Wohnraum <strong>im</strong> Sinne von „Platz“ zu haben zeigt sich die soziale<br />

Schere der Stadt, wie die Bremer und Bremerhavener Daten bestätigen, in besonderer Weise.<br />

2.5.1 Qualitative und quantitative Wohnungsversorgung in <strong>Bremen</strong><br />

Der Bremer Wohnungsmarkt hat sich in quantitativer Hinsicht in den letzten Jahren bei einem<br />

gewissen Nachfrageüberhang weitgehend stabilisiert. Die qualitative Entwicklung der<br />

Wohnungsnachfrage wird <strong>im</strong> Wesentlichen von Verschiebungen in der Altersstruktur, der<br />

Haushaltsgrößen und der Diversifizierung der Lebensstile best<strong>im</strong>mt (anhaltende Haushaltsverkleinerung,<br />

deutliche Alterung der Haushalte etc.). 183<br />

2.5.1.1 Haushaltsentwicklung<br />

Die Zahl der Haushalte in den Stadtgemeinden <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven hat sich in den<br />

Jahren 2000 bis 2007 unterschiedlich entwickelt. Während in <strong>Bremen</strong> ein Anstieg um rd. 1 %<br />

zu verzeichnen war, sank die Zahl der Haushalte in Bremerhaven um rd. 9 %.<br />

Zwischen 2000 und 2007 ist für das <strong>Land</strong> ein Rückgang um 3.000 Haushalte festzustellen; in<br />

der Stadt <strong>Bremen</strong> ist die Zahl der Haushalte um 3.000 gestiegen, in Bremerhaven jedoch um<br />

6.000 gesunken. 184<br />

Auffallend ist in <strong>Bremen</strong>, dass sowohl die kleinen Haushalte mit einer Person als auch die<br />

großen mit vier Haushaltsmitgliedern und mehr jeweils um 4.000 zugenommen haben (2,6 %<br />

bzw. 13,1 %). In Bremerhaven verringerte sich die Zahl aller Haushaltsgrößen. Die kleinen<br />

182 Vgl. hierzu: Häußermann 1998-1.<br />

183 Zur demografischen Entwicklung vgl. Teil 2.1, zur Entwicklung der Haushalte älterer Menschen und den Auswirkungen<br />

der demographischen Entwicklung auf den Wohnungsmarkt für diese Gruppe vgl. Teil 3.4; zu Obdachlosigkeit<br />

vgl. Teil 3.6.<br />

184 Eine <strong>im</strong> Folgenden getrennte Betrachtung der beiden Stadtgemeinden macht mehr Sinn als die Betrachtung<br />

des <strong>Land</strong>es, da beide Wohnungsmärkte weitgehend getrennt sind und ein Austausch kaum stattfindet.<br />

122<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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