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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Auch <strong>im</strong> Hinblick auf die Säuglingssterblichkeit gibt es Unterschiede. Sie ist in den benachteiligten<br />

Ortsteilen mit 6,4 Gestorbenen je 1.000 Säuglinge doppelt so hoch wie in den wohlhabenden<br />

Stadtteilen.<br />

Zusammenhänge zwischen sozialem Status und Krankheit wurden u.a. für Herzkrankheiten,<br />

Schlaganfall, Krebs- und Lebererkrankungen als erhöhte Risiken bei niedrigem sozialen Status<br />

festgestellt. 210<br />

Diese Erkrankungen zählen zu den sog. vermeidbaren Todesursachen. Diese sind<br />

• sowohl pr<strong>im</strong>ärpräventiv (Lebensweise, z. B. Lungenkrebs, Leberzirrhose)<br />

• als auch sekundärpräventiv (Früherkennung, z. B. Brustkrebs) sowie<br />

• tertiärpräventiv vermeidbar (Qualität der medizinischen Versorgung, z. B. koronare Herzkrankheiten,<br />

Bluthochdruck und Erkrankungen der Gefäße). 211<br />

Bei einigen Aspekten der Lebensweise und der Früherkennung lassen sich Zusammenhänge<br />

mit der sozialen Schicht nachweisen. Beispielsweise rauchen Angehörige niedriger sozialer<br />

Schicht häufiger und nehmen auch weniger Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch.<br />

2.6.1.2 Subjektiver Gesundheitszustand<br />

Die Selbsteinschätzung der eigenen Gesundheit – das meint die Antwort auf die Frage „Wie<br />

würden Sie Ihren Gesundheitszustand <strong>im</strong> Allgemeinen beschreiben?“ - gilt als Schlüsselindikator<br />

für den Gesundheitszustand einer Bevölkerung. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen<br />

zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der persönlichen Selbsteinschätzung<br />

der eigenen Gesundheit und den tatsächlich vorhandenen, ärztlich diagnostizierten<br />

Erkrankungen.<br />

Im Rahmen der Befragung „Gesundheit!“ wurde die Bevölkerung des <strong>Land</strong>es <strong>Bremen</strong> nach<br />

ihrem subjektiven Gesundheitszustand befragt. Als Indikator für die soziale Verortung wurden<br />

hier keine Regionen, sondern der höchste Schulabschluss verwendet.<br />

Sowohl bei Männern als auch bei Frauen zeigt sich: Personen mit niedrigem Schul- bzw.<br />

Berufsabschluss geben seltener einen ausgezeichneten / sehr guten und häufiger einen weniger<br />

guten / schlechten Gesundheitszustand an als Menschen mit höherem Bildungsabschluss.<br />

Die gefundenen Unterschiede nehmen fast durchweg mit zunehmendem Alter zu<br />

und sind bei beiden Geschlechtern etwa gleich stark ausgeprägt (mit einer Ausnahme bei<br />

den hochqualifizierten Frauen).<br />

Bei der Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands nach Erwerbsstatus wird deutlich,<br />

dass sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen Erwerbstätige ihre Gesundheit besser<br />

einschätzen als Arbeitslose.<br />

210 Vgl. Tabert 1999-1.<br />

211 Vgl. AOLG 2003-1.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 143

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