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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Eine plausible Interpretation dieser Zusammenhänge kann nicht auf einem direkten Zusammenhang<br />

zwischen hohen Anteilen von Haushalten mit Kindern und steigender Abhängigkeit<br />

von SGB II-Transfers beruhen. Vermittelt ist dieser Zusammenhang durch die jeweilige materielle<br />

und soziale Lage der Haushalte mit Kindern. Haushalte in gesicherter materieller Lage,<br />

die überproportional häufig in besser situierten Ortsteilen leben, geraten auch mit Kindern<br />

selten in die Gefahr, soziale Transfers beantragen zu müssen. Diese Gefahr steigt bereits<br />

bei Haushalten in bescheidener materieller und sozialer Lage in weniger gut situierten<br />

Ortsteilen. Haushalte, die sich hingegen aufgrund von befristeten Beschäftigungsverhältnissen,<br />

Teilzeit, Niedriglöhnen, gesundheitlichen Einschränkungen, Trennung oder<br />

Arbeitslosigkeit in einer Risiko- oder in einer <strong>Armuts</strong>lage befinden, geraten mit Kindern<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Abhängigkeit von öffentlichen Transfers.<br />

In der <strong>Armuts</strong>forschung und auch in den Bundesberichten gelten vor allem zwei Familienkonstellationen<br />

als besonders armutsgefährdet. Familien geraten vor allem dann in längere<br />

<strong>Armuts</strong>phasen, wenn es sich um Familien mit 3 und mehr Kindern oder um Alleinerziehende<br />

handelt. In beiden Fällen ist zumindest ein Elternteil über Jahre so stark durch Betreuungs-<br />

und Familienaufgaben gebunden, das ein auskömmliches Einkommen aus Erwerbsarbeit<br />

nicht realisiert werden kann. Das bedeutet bei Alleinerziehenden zumindest für<br />

die ersten Jahre kaum eigenständige Erwerbschancen, zumal wenn es keine Betreuungsmöglichkeiten<br />

für Kleinkinder gibt (vgl. auch Teil 3.1).<br />

366<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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