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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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drei Jahren waren deutlich weniger beteiligt, erst mit dem Eintritt ihrer Kinder in Kindergarten<br />

bzw. Schule wuchs ihre Beteiligung - vermutlich mit ehrenamtlichen Aktivitäten in diesen<br />

Bereichen einhergehend - auf ein hohes Niveau 255 . Bei Männern war dieser Zusammenhang<br />

nicht festzustellen. Im Survey des Jahres 2004 war dieser Geschlechterunterschied weniger<br />

ausgeprägt. Allerdings weisen Mütter mit Kindern unter zwei Jahren noch <strong>im</strong>mer eine deutlich<br />

schwächere Beteiligung auf als Väter von Kindern dieses Alters.<br />

• Männer übernehmen häufiger als Frauen formale Funktionen. Bereits <strong>im</strong> Freiwilligensurvey<br />

1999 zeigte sich, dass sowohl bei Wahlämtern als auch bei Leitungsfunktionen Männer<br />

einen deutlichen Vorsprung vor Frauen innehaben. Diese Geschlechterdifferenz hatte sich<br />

2004 noch verstärkt. Dieser Unterschied kann sowohl auf einer Bevorzugung von Männern<br />

bei der Vergabe von Leitungsfunktionen beruhen als auch auf einem geringeren Interesse<br />

von Frauen, solche Funktionen zu übernehmen. Warum diese Geschlechterdiskrepanz zugenommen<br />

hat, ist ungeklärt.<br />

• Es sind gerade diejenigen, die in der Gesellschaft hoch integriert sind und über einen großen<br />

Bekanntenkreis verfügen, die auch sehr aktiv mitmachen <strong>im</strong> bürgerschaftlichen Engagement.<br />

Während jene, die gesellschaftlich eher isoliert sind - wie etwa Arbeitslose, aber zu<br />

einem gewissen Teil auch Seniorinnen und Senioren - sich in geringerem Umfang bürgerschaftlich<br />

engagieren.<br />

• <strong>Bürgerschaft</strong>liches Engagement ist bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus der<br />

Mittelschicht stärker ausgeprägt, während Jugendliche aus sog. Problemfamilien und ohne<br />

schulischen Abschluss sich nahezu überhaupt nicht engagieren. Ohne Zweifel trägt dies <strong>im</strong><br />

Ergebnis zu einer weiteren Benachteiligung dieser Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

bei. Denn gesellschaftliche und soziale Integration über Engagement und freiwillige Aktivität<br />

werden als Ausweis <strong>im</strong> Lebenslauf sowie als Lernfeld für sog. Soft Skills <strong>im</strong>mer wichtiger.<br />

255 Zierau 2001, S. 53.<br />

172<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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