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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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2.3.2.2.1 Geringfügig entlohnte Beschäftigung (Mini-Jobs)<br />

Zum 1. April 2003 ist die Einkommensobergrenze bei den Mini-Jobs von 325 auf 400 € erhöht<br />

worden. Auch die wöchentliche Arbeitszeit ist seitdem nicht mehr entscheidend. In diesem<br />

Verdienstbereich fallen für Arbeitnehmer u. Arbeitnehmerinnen keine Steuern oder Sozialabgaben<br />

an. Für Arbeitnehmer bzw. Arbeitnehmerinnen bleibt eine derartige Tätigkeit<br />

auch als Nebenbeschäftigung steuer- und sozialversicherungsfrei. Arbeitgeber bzw. Arbeitgeberinnen<br />

zahlen eine Pauschale von 25 % mit folgender Aufteilung: 12 % für Rentenversicherung,<br />

11 % für Krankenversicherung und 2 % Steuern. Arbeitnehmer bzw. Arbeitnehmerinnen<br />

haben die Möglichkeit, die Arbeitgeberpauschale von 12 % aus eigenen Mitteln aufzustocken<br />

und so weitere Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung zu erwerben.<br />

Seit der Neuregelung der Mini-Jobs <strong>im</strong> Jahr 2003 ist die Zahl geringfügig Beschäftigter kräftig<br />

gestiegen. Sie arbeiten vor allem <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich, z. B. <strong>im</strong> Reinigungsgewerbe<br />

und in der Gastronomie. Mini-Jobs werden besonders stark von Frauen genutzt.<br />

Im <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> ist die Zahl der ausschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigten<br />

am Wohnort in den Jahren 2000 bis 2007 um fast 8.000 Personen bzw. um mehr als<br />

23 % angestiegen. Demgegenüber ist <strong>im</strong> gleichen Zeitraum die Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten am Wohnort um ca. 9.700 oder -4,7 % gesunken. Offensichtlich<br />

begünstigt durch Veränderungen in den gesetzlichen Regelungen zu Beginn des Jahres<br />

2003 hat allein von 2003 auf 2004 die Anzahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten<br />

um über 3.600 oder knapp 10 % zugenommen.<br />

Die Zahl der Männer in ausschließlich geringfügiger Beschäftigung in den Jahren 2000 bis<br />

2007 <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> ist dabei mit ca. 4900 bzw. 44 % deutlich stärker angestiegen als die<br />

der Frauen mit über 3.000 bzw. 13 %. Dies korrespondiert mit einer wiederum stärkeren Abnahme<br />

der Männer bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (-6,4 %) gegenüber<br />

den Frauen von vergleichsweise nur 2,6 %. Dies deutet daraufhin, dass zumindest teilweise<br />

sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen durch geringfügige Beschäftigungsverhältnisse<br />

ersetzt wurden. Wenn auch wegen des stärkeren Anstiegs der Männer in ausschließlich<br />

geringfügiger Beschäftigung der Anteilswert bei den Frauen demzufolge gesunken ist, liegt<br />

der Anteil der Frauen in dieser Beschäftigungsart <strong>im</strong>mer noch bei knapp zwei Drittel aller so<br />

Beschäftigten. Inwieweit es sich dabei um eine das Familieneinkommen ergänzende bzw.<br />

aufstockende Einkommensart handelt, kann auf Basis der vorhandenen Datenlage nicht beantwortet<br />

werden.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 81

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