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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Daraus ergeben sich <strong>im</strong> Einzelnen folgende Handlungsanforderungen:<br />

• Schwerpunkt auf Anpassung und Umbau <strong>im</strong> Bestand<br />

• preiswerter Wohnraum („Hartz-IV-fähig“)<br />

• Stabilisierung von benachteiligten Quartieren<br />

• ökologische Projekte, auch zur Senkung von Betriebskosten<br />

• Vernetzung mit Maßnahmen der beruflichen Qualifizierung Arbeitsloser<br />

• grundsätzliche Einstellung der Förderung der Eigentumsbildung.<br />

2.5.5.3 Generationengerechtes Wohnen<br />

Der in Gutachten und Statistiken beschriebene demographische Wandel (vgl. Teil 2.1 dieses<br />

Berichtes) wird erhebliche Auswirkungen auf alle Bereiche des Gemeinwesens und insbesondere<br />

auf den Wohnungsmarkt haben. Durch langfristig eher sinkende bzw. stagnierende<br />

Bevölkerungszahlen und die Verschiebung der Alterspyramide sind alle wichtigen Felder der<br />

Wohnungspolitik wie Wohnungsnachfrage, Wohnungsbestand und Wohnungseigentum betroffen.<br />

Die Stadtentwicklung steht damit vor der zentralen Herausforderung, wie mit geringer werdenden<br />

Ressourcen und einer ausdifferenzierten Anforderung an den Wohnungsmarkt eine<br />

„generationengerechte“ Stadt entwickelt werden kann. Der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr<br />

und Europa hat ein umfangreiches Handlungskonzept „Wohnen in <strong>Bremen</strong> - eine generationengerechte<br />

Adresse“ 206 formuliert, das sich allen einzelnen Themenschwerpunkten des<br />

Wohnungsbaus und der Wohnungspolitik widmet und Handlungsstrategien entwickelt. Dieses<br />

umfasst den Wohnungsbestand sowie den Wohnungsneubau und neue Wohnformen<br />

wie z. B. gemeinschaftliches Wohnen und eine integrierte Stadtentwicklungspolitik.<br />

2.5.5.4 Besondere Wohnformen<br />

In den letzten Jahren hat sich bei der älteren Generation ein Werte- und Einstellungswandel<br />

bei der Betrachtung der eigenen Wohnsituation und Wohnbedürfnisse ergeben. Dieses resultiert<br />

u. a. auch daraus, dass ältere Menschen solange wie möglich eigenständig leben<br />

möchten. In einer späteren Lebensphase, in der dieses nicht mehr möglich und <strong>im</strong> familiären<br />

Rahmen nicht darstellbar ist, verblieb in der Vergangenheit häufig nur das Pflegehe<strong>im</strong>. Durch<br />

veränderte Pflegesysteme (Stärkung der pflegerischen Versorgung in der eigenen Wohnung)<br />

werden nun zunehmend andere Wohnformen nachgefragt.<br />

Service-Wohnen ist eine Wohnkonzeption, die in verschiedenen Organisationsformen erfolgen<br />

kann und die von älteren Menschen stark nachgefragt wird.<br />

Die Generation 50 plus, die in den kommenden Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden<br />

wird, ist mobiler, möchte sich „rechtzeitig“ neu positionieren und fragt zunehmend gemeinschaftliche<br />

Wohnformen nach, in denen die private und gegenseitige Hilfestellung sowie die<br />

Gemeinsamkeit eine starke Bedeutung haben. In <strong>Bremen</strong> gibt es eine Vielzahl an selbst organisierten<br />

Wohnprojekten, die darauf abzielen, in der städtischen Wohnungspolitik stärker<br />

berücksichtigt zu werden. Ihnen eine größere Bedeutung zukommen zu lassen, wird Teil des<br />

zukünftigen Handelns der Städte sein. Durch die selbstorganisierten Formen des gemeinschaftlichen<br />

Wohnens und die gegenseitige Unterstützung und Hilfe <strong>im</strong> Krankheits- oder<br />

206 SBUV 2006-1.<br />

134<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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