Rosa Luxemburg, Die Akkumulation des Kapitals ... - babbelClub
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124 l.c., Bd. II, S.155<br />
125 l.c., Bd. II, S.233<br />
Wertteil <strong>des</strong> Arbeitsprodukts in dem Geldlohn der Arbeiter zum Unterhalt derselben<br />
verwandt, und es bleibt endlich ein Wertteil <strong>des</strong>selben in den Händen<br />
der Grund-, Kapital- und Arbeitsproduktbesitzer als deren Einkommen oder<br />
als Rente zurück.‹¹²⁴<br />
Hier haben wir ausdrücklich die Dreiteilung in konstantes Kapital, variables<br />
Kapital und Mehrwert, und ebenso formuliert er nochmals ausdrücklich<br />
in diesem ›Dritten [socialen] Brief als Eigentümlichkeit seiner ›neuen‹<br />
Th eorie. ›Nachdem also diese Th eorie, bei hinreichender Produktivität der Arbeit,<br />
denjenigen Teil <strong>des</strong> Produktwerts, der vom Kapitalersatz zum Einkommen übrigbleibt,<br />
infolge <strong>des</strong> Grund- und Kapitaleigentums unter Arbeiter und Besitzer<br />
als Lohn und Rente hat sich teilen lassen‹ usw.¹²⁵ Rodbertus hat hier anscheinend<br />
einen entschiedenen Schritt in der Wertanalyse <strong>des</strong> Gesamtprodukts<br />
über die klassische Schule hinaus gemacht, ja, er kritisiert etwas weiter direkt<br />
das ›Dogma‹ von Smith, und es bleibt nur, sich zu wundern, daß die gelehrten<br />
Bewunderer Rodbertus’, die Herren Wagner, <strong>Die</strong>tzel, <strong>Die</strong>hl u. Co., verabsäumt<br />
haben, die ›Priorität‹ ihres Lieblings vor Marx in einem so wichtigen Punkte<br />
der ökonomischen Th eorie mir Beschlag zu belegen. – In Wirklichkeit sieht es<br />
mit der Priorität hier genauso windig aus wie in der Werttheorie überhaupt.<br />
Auch dort, wo Rodbertus anscheinend zu einer richtigen Einsicht gelangt, stellt<br />
sich dies im nächsten Augenblick als ein Mißverständnis oder min<strong>des</strong>tens eine<br />
Schiefheit heraus. Wie wenig Rodbertus tatsächlich mit der Dreiteilung <strong>des</strong><br />
Nationalprodukts anzufangen wußte, zu der er sich vorwärtsgetastet hatte, beweist<br />
gerade am besten seine Kritik an dem Smithschen Dogma, die wörtlich<br />
so lautet: ›Sie wissen, daß alle Nationalökonomen schon seit Ad. Smith den<br />
Wert <strong>des</strong> Produkts in Arbeitslohn, Grundrente und Kapitalgewinn zerfallen lassen<br />
und daß also die Idee, das Einkommen der verschiedenen Klassen und namentlich<br />
auch die Rententeile auf eine Teilung <strong>des</strong> Produkts zu gründen, nicht<br />
neu ist. Allein sofort geraten die Nationalökonomen auf Abwege. Alle – selbst<br />
nicht mit Ausnahme der Ricardoschen Schule – begehen zuvörderst den Fehler,<br />
nicht das ganze Produkt, das vollendete Gut, das ganze Nationalprodukt als<br />
Einheit aufzufassen, an der Arbeiter, Grundbesitzer und Kapitalisten partizipieren,<br />
sondern die Teilung <strong>des</strong> Rohprodukts als eine besondere Teilung, an der<br />
drei Teilnehmer, und die Teilung <strong>des</strong> Fabrikationsprodukts wieder als eine besondere<br />
Teilung aufzufassen, an der nur zwei Teilnehmer partizipieren. So sehen<br />
diese Systeme schon das bloße Rohprodukt und das bloße Fabrikationsprodukt<br />
je<strong>des</strong> für sich als ein besonderes Einkommensgut an. – Sie begehen dann zweitens<br />
– hier in<strong>des</strong>sen mit Ausnahme Ricardos und auch Smith’ – den Fehler, daß<br />
sie die natürliche Tatsache, daß die Arbeit ohne Mitwirkung der Materie, also<br />
ohne den Boden, kein Gut produzieren kann, für eine wirtschaftliche und die<br />
gesellschaftliche Tatsache, daß in Teilung der Arbeit das Kapital im heutigen<br />
Sinne dazu gebraucht wird, für eine ursprüngliche halten. So fi ngieren sie ein<br />
wirtschaftliches Grundverhältnis, auf welches sie, bei dem geteilten Besitz <br />
<strong>des</strong> Bodens, <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong> und der Arbeit in der Gesellschaft, auch die Anteile<br />
dieser verschiedenen Besitzer in der Weise zurückführen, daß die Grundrente<br />
aus der Mitwirkung <strong>des</strong> Bodens, den der Grundbesitzer zur Produktion hergebe,<br />
der Kapitalgewinn aus der Mitwirkung <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, das der Kapitalist<br />
dazu verwende, und der Lohn endlich aus der Mitwirkung der Arbeit entspringe.<br />
<strong>Die</strong> Saysche Schule, welche diesen Irrtum am feinsten ausgesponnen<br />
hat, schaff t sich sogar den Begriff eines dem Produktanteil jener verschiedenen<br />
160 Geschichtliche Darstellung <strong>des</strong> Problems