Rosa Luxemburg, Die Akkumulation des Kapitals ... - babbelClub
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[Nota: Wechsel, ›Fernhandel‹ in<br />
Rohstoffen (Baumwolle p. e.); teils<br />
ähnliche Problemlage infolge langer<br />
Transportzeiten, Ware (I) nicht<br />
verkauft, bezahlt.]<br />
vgl. |S.38| und |S.59|<br />
51 Das Kapital, Bd. II, S.473<br />
[Karl Marx: Das Kapital, Zweiter<br />
Band. In: Karl Marx/Friedrich<br />
Engels: Werke, Bd.24, S.492—493]<br />
ist der Zusammenhang dieser Dinge miteinander nicht einzusehen. Kaufen die<br />
B, B', B'' usw. Produktionsmittel von ihren Kollegen A, A', A'' zum Zwecke der<br />
Erneuerung ihres tatsächlich verbrauchten konstanten <strong>Kapitals</strong>, dann befi nden<br />
wir uns in den Grenzen der einfachen Reproduktion, und die Sache hat mit<br />
unserer Schwierigkeit gar nichts zu tun. Wird aber unterstellt, daß der Ankauf<br />
der Produktionsmittel durch B, B', B'' usw. der Erweiterung ihres konstanten<br />
<strong>Kapitals</strong> für Zwecke der <strong>Akkumulation</strong> dient, so knüpfen sich daran sofort mehrere<br />
Fragen. Vor allem: Woher haben denn B, B', B'' das Geld, um zuschüssiges<br />
Mehrprodukt den A, A', A'' usw. abzukaufen? Sie können doch ihrerseits auch<br />
nur durch Verkauf <strong>des</strong> eigenen Mehrprodukts zu Geld gekommen sein. Bevor<br />
sie neue Produktionsmittel zur Erweiterung ihrer Unternehmungen anschaff en,<br />
d. h. als Käufer <strong>des</strong> zu akkumulierenden Mehrprodukts auftreten, müssen sie<br />
ihr eigenes Mehrprodukt erst losgeworden, d. h. als Verkäufer aufgetreten sein.<br />
An wen haben nun die B, B', B'' usw. ihr Mehrprodukt verkauft? Man sieht, die<br />
Schwierigkeit ist nur von den A, A', A'' auf die B, B', B'' abgewälzt, nicht aber beseitigt<br />
worden.<br />
Einen Moment lang scheint es während der Analyse, als sei die Schwierig<br />
keit doch gelöst. Nach einer kleinen Abschweifung nimmt Marx den Faden<br />
der Untersuchung folgendermaßen auf:<br />
›Im hier betrachteten Fall besteht dies Mehrprodukt von vornherein aus<br />
Produktionsmitteln von Produktionsmitteln. Erst in der Hand von B, B', B'' etc.<br />
(I) fungiert dies Mehrprodukt als zuschüssiges konstantes Kapital; aber es ist<br />
dies virtualiter schon, bevor es verkauft wird, schon in der Hand der Schatzbildner<br />
A, A', A'' (I). Wenn wir bloß den Wertumfang der Reproduktion seitens<br />
I betrachten, so befi nden wir uns noch innerhalb der Grenzen der einfachen<br />
Reproduktion, denn kein zusätzliches Kapital ist in Bewegung gesetzt<br />
wor den, um dies virtualiter zuschüssige konstante Kapital (das Mehrprodukt)<br />
zu schaff en, auch keine größre Mehrarbeit als die auf Grundlage der einfachen<br />
Reproduktion verausgabte. Der Unterschied liegt hier nur in der Form<br />
der angewandten Mehrarbeit, der konkreten Natur ihrer besondren nützlichen<br />
Weise. Sie ist verausgabt worden in Produktionsmitteln für I c statt für II c,<br />
in Produktionsmitteln für Produktionsmittel statt in Produktionsmitteln für<br />
Konsumtionsmittel. Bei der einfachen Reproduktion wurde vorausgesetzt, daß<br />
der ganze Mehrwert I verausgabt wird als Revenue, also in Waren II; er<br />
bestand also nur aus solchen Produktionsmitteln, die das konstante Kapital II c<br />
in seiner Naturalform wieder zu ersetzen haben. Damit also der Übergang von<br />
der einfachen zur erweiterten Reproduktion vor sich gehe, muß die Produktion<br />
in Abteilung I im Stand sein, weniger Elemente <strong>des</strong> konstanten <strong>Kapitals</strong> für II,<br />
aber um ebensoviel mehr für I herzustellen …<br />
Es folgt also, daß – bloß dem Wertumfang nach betrachtet – innerhalb der<br />
einfachen Reproduktion das materielle Substrat der erweiterten Reproduktion<br />
produziert wird. Es ist einfach direkt in Produktion von Produktionsmitteln, in<br />
Schöpfung von virtuellem zuschüssigem Kapital I verausgabte Mehrarbeit der<br />
Arbeiterklasse I. <strong>Die</strong> Bildung von virtuellem zusätzlichem Geldkapital seitens A,<br />
A', A'' (I) – durch sukzessiven Verkauf ihres Mehrprodukts, das ohne alle kapitalistische<br />
Geldausgabe gebildet – ist also hier die bloße Geldform von zuschüssig<br />
produzierten Produktionsmitteln I.‹⁵¹<br />
Hier scheint sich die Schwierigkeit unter unseren Händen in Dunst aufgelöst<br />
zu haben. <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> erfordert gar keine neuen Geldquellen:<br />
80 Das Problem der Reproduktion