Rosa Luxemburg, Die Akkumulation des Kapitals ... - babbelClub
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Siebentes Kapitel<br />
Analyse <strong>des</strong> Marxschen Schemas der erweiterten Reproduktion<br />
<strong>Die</strong> erste Erweiterung der Produktion sah folgendermaßen aus:<br />
I. 4 400 c + 1 100 v + 1 100 m = 6 600 J Summa 9 800<br />
II. 1 600 c + 800 v + 800 m = 3 200<br />
Hier kommt schon die gegenseitige Abhängigkeit der <strong>Akkumulation</strong><br />
in beiden Abteilungen deutlich zum Ausdruck. Aber diese Abhängigkeit ist<br />
eigentümlicher Natur. <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> geht hier von der Abteilung I aus,<br />
die Abteilung II folgt nur der Bewegung, und zwar wird der Umfang der<br />
<strong>Akkumulation</strong> lediglich von der Abteilung I bestimmt. Marx bringt hier die<br />
<strong>Akkumulation</strong> fertig, indem er in I den halben Mehrwert kapitalisieren läßt, in II<br />
aber gerade nur soviel wie nötig ist, um die Produktion und <strong>Akkumulation</strong> I zu<br />
sichern. Dabei läßt er die Kapitalisten der Abteilung II 600 m verzehren, während<br />
die Kapitalisten der I. Abteilung, die sich einen doppelt so großen Wert und<br />
viel größeren Mehrwert aneignen, nur 500 m verzehren. Im folgenden Jahr läßt er<br />
die Kapitalisten I wieder die Hälfte ihres Mehrwerts kapitalisieren und diesmal<br />
›zwingt‹ er die Kapitalisten II, mehr als im Vorjahre und willkürlich soviel zu kapitalisieren,<br />
wie I braucht, wobei für die Konsumtion der Kapitalisten II diesmal<br />
560 m bleiben – weniger als im Vorjahre, was jedenfalls ein ziemlich seltsames<br />
Ergebnis der <strong>Akkumulation</strong> ist. Marx schildert den Vorgang folgendermaßen:<br />
›Es werde nun sub I derselben Proportion fortakkumuliert: also 550 m<br />
als Revenue verausgabt, 550 m akkumuliert. Zunächst werden dann 1 100 I v ersetzt<br />
durch 1 100 II c, ferner sind noch 550 I m zu realisieren in einem gleichen<br />
Betrag von Waren II: also zusammen 1 650 I (v + m). Aber das zu ersetzende<br />
konstante Kapital von II ist nur = 1 600, die übrigen 50 müssen also (!) ergänzt<br />
werden aus 800 II m. Wenn wir hier zunächst vom Geld absehn, so haben<br />
wir als Resultat dieser Transaktion:<br />
I. 4 400 c + 550 m (welche zu kapitalisieren sind); daneben in Konsumtionsfonds<br />
der Kapitalisten und Arbeiter 1 650 (v + m), realisiert in Waren II c.<br />
II. 1 650 c (nämlich 50 zugefügt nach Obigem aus II m) + 800 v + 750 m<br />
(Konsumtionsfonds der Kapitalisten).<br />
Wenn aber das alte Verhältnis v zu c in II bleibt, so müssen für 50 c weitre<br />
25 v ausgelegt werden; diese sind zu nehmen von den 750 in; wir erhalten also:<br />
II. 1 650 c + 825 v + 725 m.<br />
Sub I ist zu kapitalisieren 550 in; wenn das frühere Verhältnis bleibt, so<br />
bilden davon 440 konstantes Kapital und 110 variables Kapital. <strong>Die</strong>se 110 sind<br />
eventuell (!) zu schöpfen aus 725 II in, d. h. Konsumtionsmittel zum Wert von<br />
110 werden von den Arbeitern I verzehrt statt von Kapitalisten II, diese letztren<br />
also gezwungen (!), diese 110 in, die sie nicht verzehren können, zu kapitalisieren.<br />
<strong>Die</strong>s läßt von den 725 II m übrig 615 II m. Wenn aber so II diese<br />
110 in zusätzliches konstantes Kapital verwandelt, so braucht es ein ferneres<br />
zusätzliches variables Kapital von 55, dies muß wieder von seinem Mehrwert<br />
Das Problem der Reproduktion 63<br />
›den halben Mehrwert‹: entspricht<br />
einem ›Wachstum‹ von 10% – ›in II<br />
aber gerade nur soviel …‹: ebenfalls<br />
10%. [c : v = 4:1, m' = 100%, folglich<br />
m⁄ 2 = 10% von c + v].