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Rosa Luxemburg, Die Akkumulation des Kapitals ... - babbelClub

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eiden Seiten in Betracht, so wird am Problem nichts geändert. – 2. Wie dies<br />

Jahr auf Seite II mit einem Warenvorrat für nächstes abschließt, so hat es begonnen<br />

mit einem Warenvorrat auf derselben Seite, überliefert vom vorigen Jahr.<br />

Bei Analyse der jährlichen Reproduktion – auf ihren abstraktesten Ausdruck<br />

reduziert – müssen wir ihn also beidemal streichen. Indem wir diesem Jahr<br />

seine ganze Produktion lassen, also auch das, was es als Warenvorrat an nächstes<br />

Jahr abgibt, nehmen wir ihm aber auch andrerseits den Warenvorrat, den es<br />

vom vorigen Jahr bekommen, und haben damit in der Tat das Gesamtprodukt<br />

eines Durchschnittsjahrs als Gegenstand der Analyse vor uns. – 3. Der einfache<br />

Umstand, daß die Schwierigkeit, die umgangen werden soll, uns nicht aufstieß<br />

bei Betrachtung der einfachen Reproduktion, beweist, daß es sich um ein spezifi -<br />

sches Phänomen handelt, das nur der verschiednen Gruppierung (mit Bezug auf<br />

Reproduktion) der Elemente I geschuldet ist, einer veränderten Gruppierung,<br />

ohne welche überhaupt keine Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter stattfi<br />

nden könnte.‹⁵⁷<br />

<strong>Die</strong> letztere Bemerkung richtet sich aber gegen die bisherigen Versuche von<br />

Marx selbst, die spezifi sche Schwierigkeit der <strong>Akkumulation</strong> durch Momente<br />

aufl ösen zu wollen, die schon der einfachen Reproduktion gehören, näm lich jene<br />

mit dem allmählichen Umschlag <strong>des</strong> fi xen <strong>Kapitals</strong> verbundene Schatz bildung<br />

in den Händen der Kapitalisten, die uns früher, innerhalb der Abtei lung I, die<br />

<strong>Akkumulation</strong> erklären sollte.<br />

Marx geht weiter zur schematischen Darstellung der erweiterten Reproduktion<br />

über, stößt aber im nächsten Augenblick, bei der Analyse seines Schemas,<br />

wieder auf dieselbe Schwierigkeit unter einer etwas anderen Form. Er unterstellt,<br />

daß die Kapitalisten der Abteilung I 500 m akkumulieren, die der Abteilung II<br />

aber ihrerseits A 140 m in konstantes Kapital verwandeln müssen, um jenen die<br />

<strong>Akkumulation</strong> zu ermöglichen, und fragt:<br />

›II muß 140 I m also mit barem Geld kaufen, ohne daß dies Geld zu<br />

ihm zurückfl össe durch nachfolgenden Verkauf seiner Ware an I. Und zwar ist<br />

dies ein beständig, bei jeder jährlichen Neuproduktion, soweit sie Reproduktion<br />

auf erweiterter Stufenleiter, sich wiederholender Prozeß. Wo springt dafür die<br />

Geld quelle in II?‹⁵⁸<br />

Marx versucht im weiteren Verlauf diese Quelle von verschiedenen Seiten<br />

ausfi ndig zu machen. Zunächst betrachtet er näher die Ausgabe der Kapitalisten<br />

II für variables Kapital. <strong>Die</strong>ses ist freilich in Geldform vorhanden. Es kann<br />

aber auch unmöglich seinem Zweck, dem Ankauf der Arbeitskraft, entzogen<br />

werden, um etwa zum Ankauf jener zuschüssigen Produktionsmittel zu dienen.<br />

›<strong>Die</strong>se beständig sich wiederholende Entfernung (<strong>des</strong> variablen <strong>Kapitals</strong> –<br />

R. L.) vom und Rückkehr zum Ausgangspunkt – der Tusche <strong>des</strong> Kapitalisten –<br />

vermehrt das in diesem Kreislauf sich herumtreibende Geld in keiner Weise.<br />

<strong>Die</strong>s ist also keine Quelle von Geldakkumulation.‹ Marx zieht sodann selbst<br />

alle denkbaren Ausfl üchte in Erwägung, um sie als solche abzulehnen. ›Aber<br />

halt! ist hier nicht ein Profi tchen zu machen?‹ ruft er, und untersucht, ob die<br />

Kapitalisten nicht durch Herabdrückung der Löhne ihrer Arbeiter unter die<br />

normale Durchschnittshöhe zur Ersparnis <strong>des</strong> variablen <strong>Kapitals</strong> und so zu<br />

einer neuen Geldquelle für Zwecke der <strong>Akkumulation</strong> gelangen können. <strong>Die</strong>sen<br />

Einfall schiebt er natürlich mit einer Handbewegung auf die Seite: ›Es darf aber<br />

nicht vergessen werden, daß der wirklich gezahlte normale Arbeitslohn (der ceteris<br />

paribus die Größe <strong>des</strong> variablen <strong>Kapitals</strong> bestimmt) keineswegs aus Güte<br />

Das Problem der Reproduktion 85<br />

57 Das Kapital, Bd. II, S.482<br />

[Karl Marx: Das Kapital, Zweiter<br />

Band. In: Karl Marx/Friedrich<br />

Engels: Werke, Bd.24, S.500/501]<br />

A Schema a (Summa 8 252):<br />

I. 4 000 c + 1 000 v +1 000 m<br />

II. 1 500 c + 376 v + 376 m;<br />

demnach zerfallen 1⁄ 2 II m = 188 m<br />

→ 150 c + 38 m – und nicht in<br />

→ 140 c + 48 m; wie nach Anm. 58<br />

übernommen.<br />

58 Das Kapital, Bd. II, S.484<br />

[Karl Marx: Das Kapital, Zweiter<br />

Band. In: Karl Marx/Friedrich<br />

Engels: Werke, Bd.24, S.503]<br />

[Nota: Anm. |S.80| und |S.82|]

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