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Rosa Luxemburg, Die Akkumulation des Kapitals ... - babbelClub

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a Der legale‹ Marxismus war eine<br />

politisch-ideologische Strömung<br />

bürgerlicher Intellektueller, die in<br />

den neunziger Jahren gegen die<br />

Ideologie der Volkstümler auftraten<br />

und in legalen Presseorganen einzelne<br />

Erkenntnisse <strong>des</strong> Marxismus<br />

popularisierten, ihn dabei vulgarisierten,<br />

verzerrten und damit versuchten,<br />

ihn den Bedürfnissen der<br />

liberalen Bourgeoisie anzupassen.<br />

schriftstellerischen Pseudonym ›W. W‹ (seinen Initialen), ein wunderlicher<br />

Heiliger, der in der Nationalökonomie völlig konfus und als Th eoretiker überhaupt<br />

nicht ernst zu nehmen war. Der andere dagegen, Nikolai-on (Danielson),<br />

ein Mann von umfassender Bildung und gründlicher Kenner <strong>des</strong> Marxismus,<br />

Herausgeber der russischen Übersetzung <strong>des</strong> ersten Ban<strong>des</strong> <strong>des</strong> ›<strong>Kapitals</strong>‹, persönlicher<br />

Freund von Marx und Engels, mit beiden in einem regen Briefwechsel<br />

(der 1908 in russischer Sprache im Druck erschienen ist). Namentlich Woronzow<br />

hatte jedoch in den 80er Jahren einen großen Einfl uß auf die öff entliche<br />

Meinung der russischen Intelligenz ausgeübt, und gegen ihn mußte der Marxismus<br />

in Rußland in erster Linie den Kampf ausfechten. In der uns interessierenden<br />

Frage der allgemeinen Entwicklungsmöglichkeiten <strong>des</strong> Kapitalismus<br />

erstand den beiden genannten Vertretern der Skepsis in den 90er Jahren eine<br />

ganze Reihe von Widersachern, eine neue Generation russischer Marxisten,<br />

die, ausgerüstet mit der historischen Erfahrung und dem Wissen Westeuropas,<br />

neben Georg Plechanow in die Schranken traten: Professor Kablukow, <br />

Professor Manuilow, Professor Issajew, Professor Skworzow, Wlad. Iljin, Peter<br />

v. Struve, Bulgakow, Professor Tugan-Baranowski u. a. Wir werden uns im weiteren<br />

hauptsächlich auf die drei letzten beschränken, da jeder von ihnen eine<br />

mehr oder minder abgeschlossene Kritik jener Th eorie auf dem uns hier angebenden<br />

Gebiete geliefert hat. <strong>Die</strong>ses zum Teil glänzende Turnier, das in den<br />

90er Jahren die sozialistische Intelligenz in Rußland in Atem hielt und mit<br />

einem unbestrittenen Triumph der Marxschen Schule schloß, hat offi ziell den<br />

Einzug <strong>des</strong> Marxismus als historisch-ökonomischer Th eorie in die Wissenschaft<br />

Rußlands inauguriert. Der ›legale‹ Marxismus a nahm damals vom Katheder, von<br />

den Revuen und vom ökonomischen Büchermarkt Rußlands öff entlich Besitz –<br />

mit allen Schattenseiten dieser Lage. Von jener Plejade der marxistischen<br />

Optimisten ist zehn Jahre später, als die Entwicklungsmöglichkeiten <strong>des</strong> russischen<br />

Kapitalismus ihre optimistische Kehrseite in der revolutionären Erhebung<br />

<strong>des</strong> Proletariats straßenkundig machten – mit einer Ausnahme –, kein einziger<br />

im Lager <strong>des</strong> Proletariats zu fi nden gewesen.<br />

172 Geschichtliche Darstellung <strong>des</strong> Problems

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