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Rosa Luxemburg, Die Akkumulation des Kapitals ... - babbelClub

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›Wertgestalt <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong> …‹:<br />

Geldform; Geldmenge, aus dem<br />

Verkauf der Waren <strong>des</strong> vorangegangenen<br />

Zyklus’, soweit nicht für andere<br />

Zwecke verwendet.<br />

Der 3. Punkt liegt eigtl. jenseits<br />

der ökonomischen Betrachtung.<br />

[Hekuba, Gattin <strong>des</strong> Priamos<br />

bei Homer, Illias; nach Hamlet,<br />

Shakespeare, Zweiter Aufzug,<br />

zweite Szene: das ist mir Hekuba,<br />

das bedeutet mir nichts.]<br />

s<br />

›um sein Kapital nebst Mehrwert<br />

herauszuziehen‹: in Geld[form] zu<br />

verwandeln.<br />

nur als <strong>des</strong>sen aliquote Wertteile. Und dies genügt für die Reproduktion <strong>des</strong><br />

Einzelkapitals vollkommen. Denn die Reproduktion <strong>des</strong> Einzelkapitals beginnt<br />

mit der Wertgestalt <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, ihr Ausgangspunkt ist eine gewisse<br />

Geldsumme, die aus der Realisierung <strong>des</strong> hergestellten Produkts herausspringt.<br />

<strong>Die</strong> Formel c + v + m ist dann die gegebene Grundlage für die Einteilung jener<br />

Geldsumme in einen Teil zum Ankauf von sachlichen Produktionsmitteln,<br />

einen anderen zum Ankauf der Arbeitskraft und einen dritten zur persönlichen<br />

Konsumtion <strong>des</strong> Kapitalisten, falls, wie wir hier zunächst annehmen, einfache<br />

Reproduktion stattfi ndet, oder nur zum Teil zur persönlichen Konsumtion, zum<br />

Teil zur Vergrößerung <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, falls erweiterte Reproduktion stattfi nden<br />

soll. Daß er zur tatsächlichen Reproduktion mit dem so eingeteilten Geldkapital<br />

wieder den Warenmarkt beschreiten muß, um die sachlichen Voraussetzungen<br />

der Produktion: Rohstoff e, Werkzeuge usw. sowie Arbeitskräfte zu erwerben,<br />

versteht sich von selbst. Daß der Einzelkapitalist dann auf dem Markt die<br />

Produktionsmittel und Arbeitskräfte, die er für sein Ge schäft braucht,<br />

auch tatsächlich vorfi ndet, erscheint dem Einzelkapitalisten wie seinem wissenschaftlichen<br />

Ideologen, dem Vulgärökonomen, ebenso selbstverständlich.<br />

Anders bei der gesellschaftlichen Gesamtproduktion. Vom Standpunkte<br />

der Gesamtgesellschaft kann der Warenaustausch nur eine Translokation, einen<br />

allseitigen Platzwechsel der einzelnen Teile <strong>des</strong> Gesamtprodukts bewerkstelligen,<br />

er kann aber seine sachliche Zusammensetzung nicht ändern. Nach wie vor<br />

diesem Platzwechsel kann die Reproduktion <strong>des</strong> Gesamtkapitals nur dann stattfi<br />

nden, wenn sich in dem aus der letzten Produktionsperiode hervorgegangenen<br />

Gesamtprodukt 1. genügende Produktionsmittel, 2. ausreichende Lebensmittel<br />

zur Erhaltung der früheren Anzahl Arbeitskräfte, 3., last not least, die erforderlichen<br />

Lebensmittel zur ›stan<strong>des</strong>gemäßen‹ Erhaltung der Kapitalistenklasse<br />

nebst Zubehör vorfi nden. Hier werden wir auf ein neues Gebiet geleitet: aus<br />

reinen Wertverhältnissen zu sachlichen Gesichtspunkten. Es kommt jetzt auf<br />

die Gebrauchsgestalt <strong>des</strong> gesellschaftlichen Gesamtprodukts an. Was dem<br />

Einzelkapitalisten völlig Hekuba, wird für den Gesamtkapitalisten ernste Sorge.<br />

Während für den Einzelkapitalisten gehupft wie gesprungen ist, ob die von ihm<br />

produzierte Ware Maschine, Zucker, künstlicher Dünger oder ein freisinniges<br />

Intelligenzblatt ist, vorausgesetzt nur, daß er sie an den Mann bringt, um sein<br />

Kapital nebst Mehrwert herauszuziehen, bedeutet es für den Gesamtkapitalisten<br />

unendlich viel, daß sein Gesamtprodukt eine ganz bestimmte Gebrauchsgestalt<br />

hat, und zwar, daß in diesem Gesamtprodukt dreierlei Dinge vorzufi nden sind:<br />

Produktionsmittel zur Erneuerung <strong>des</strong> Arbeitsprozesses, einfache Lebensmittel<br />

zur Erhaltung der Arbeiterklasse und bessere Lebensmittel mit dem nötigen<br />

Luxus zur Erhaltung <strong>des</strong> Gesamtkapitalisten selbst. Ja, der Wunsch in dieser<br />

Hinsicht ist nicht allgemein und vag, sondern ganz exakt quantitativ bestimmt.<br />

Fragen wir, wie groß die Mengen der vom Gesamtkapitalisten benötigten Dinge<br />

aller drei Kategorien sind, so bekommen wir einen genauen Voranschlag – vorausgesetzt<br />

immer die einfache Reproduktion, die wir als Ausgangspunkt nehmen<br />

– in der Wertzusammensetzung <strong>des</strong> Gesamtprodukts <strong>des</strong> letzten Jahres.<br />

<strong>Die</strong> Formel c + v + m, die wir bis jetzt so gut für das Gesamtkapital wie für das<br />

Einzelkapital als eine bloße quantitative Einteilung <strong>des</strong> Gesamtwertes, d. h. der<br />

im Jahresprodukt der Gesellschaft steckenden Arbeitsmenge aufgefaßt haben,<br />

erscheint jetzt zugleich als die gegebene Grundlage der sachlichen Einteilung <strong>des</strong><br />

Produkts. Es ist klar, daß, um die Reproduktion in demselben Umfang in<br />

36 Das Problem der Reproduktion

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