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Rosa Luxemburg, Die Akkumulation des Kapitals ... - babbelClub

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Fall 1: 50% <strong>des</strong> Mehrwerts von<br />

Kapital I [500] wird akkumukiert,<br />

organische Zusammensetzung<br />

bleibt gleich 4:1, [400:100].<br />

Das bedingt bei Kapital II eine<br />

<strong>Akkumulation</strong> von 150 [100:50]<br />

<strong>Die</strong> erste allgemeine Frage ist dabei die: Wie vollzieht sich nun bei den uns<br />

jetzt bekannten Voraussetzungen die tatsächliche <strong>Akkumulation</strong> in beiden<br />

Abteilungen, so daß alle Kapitalisten einen Teil ihres Mehrwerts kapitalisieren<br />

und zugleich die notwendigen sachlichen Vorbedingungen der erweiterten<br />

Reproduktion vorfi nden?<br />

Marx erläutert die Frage an der Hand der folgenden schematischen<br />

Darstellung.<br />

Nehmen wir an, daß die Hälfte <strong>des</strong> Mehrwerts von I akkumuliert wird.<br />

<strong>Die</strong> Kapitalisten verwenden also 500 zu ihrer Konsumtion, 500 aber schlagen<br />

sie zum Kapital. <strong>Die</strong>ses zuschüssige Kapital von 500 muß, wie wir nun wissen,<br />

um sich zu betätigen, in konstantes und variables verteilt werden. Nehmen wir<br />

an, daß das Verhältnis beider trotz der Erweiterung der Produktion dasselbe<br />

bleibt wie bei dem Originalkapital, d. h. 4 : 1. Dann werden die Kapitalisten der<br />

Abteilung I ihr zuschüssiges Kapital von 500 so verteilen, daß sie für 400 neue<br />

Pro duktionsmittel und für 100 neue Arbeitskräfte ankaufen. <strong>Die</strong> Beschäftigung<br />

neuer Produktionsmittel für 400 bietet keine Schwierigkeiten, wir wissen, daß<br />

die Abteilung I für 500 überschüssige Produktionsmittel bereits hergestellt hat.<br />

Da von wurden 4⁄5 also verwendet innerhalb der Abteilung I, um die Erweiterung<br />

der Produktion zu bewerkstelligen. Aber die entsprechende Vergrößerung <strong>des</strong><br />

variablen <strong>Kapitals</strong> um 100 in Geld genügt nicht, die neuen, zuschüssigen Arbeitskräfte<br />

müssen auch die entsprechenden Lebensmittel vorfi nden, und diese<br />

können nur der Abteilung II entnommen werden. Jetzt verschiebt sich also die<br />

Zirkulation zwischen den beiden großen Abteilungen. Früher, bei der einfachen<br />

Reproduktion, entnahm die Abteilung I für 1 000 Lebensmittel von II für<br />

die eigenen Arbeiter, jetzt muß sie darüber hinaus um 100 mehr Lebensmittel<br />

für Arbeiter entnehmen. <strong>Die</strong> Abteilung I wird auf diese Weise die erweiterte<br />

Reproduktion folgendermaßen beginnen: 4 400 c + 1 100 v.<br />

Ihrerseits kommt die Abteilung II durch den Verkauf der zuschüssigen<br />

Lebensmittel von 100 in die Lage, um denselben Betrag mehr als bis jetzt <br />

von der Abteilung I Produktionsmittel zu erwerben. In der Tat sind von dem<br />

Gesamtüberschuß <strong>des</strong> Produkts in der Abteilung I gerade 100 noch übriggeblieben.<br />

<strong>Die</strong>se erwirbt nun die Abteilung II, um auch ihrerseits eine Erweiterung der<br />

Produktion vorzunehmen. Aber auch hier kann mit mehr Produktionsmitteln<br />

allein nicht viel ausgerichtet werden, um sie in Bewegung zu setzen, sind zuschüssige<br />

Arbeitskräfte nötig. Nehmen wir auch hier an, daß die bisherige<br />

Zusammensetzung <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong> beibehalten wird, also das Verhältnis <strong>des</strong> konstanten<br />

zum variablen Kapital 2:1 ist, dann bedarf es zur Betätigung der zuschüssigen<br />

Produktionsmittel von 100 neuer Arbeitskräfte für 50. Für diese neuen<br />

Arbeitskräfte bedarf es aber auch im Betrage ihrer Löhne neuer Lebensmittel,<br />

welche die Abteilung II ja selbst liefert. Von dem Gesamtprodukt der Abteilung<br />

II müssen demnach außer den zuschüssigen Lebensmitteln von 100 für die neuen<br />

Arbeiter der Abteilung I noch Lebensmittel für 50 für die eigenen Arbeiter der<br />

Abteilung II mehr als bisher verwendet werden. <strong>Die</strong> zweite Abteilung beginnt<br />

also die erweiterte Reproduktion mit folgenden Verhältnissen: 1 600 c + 800 v.<br />

Jetzt ist das Gesamtprodukt der Abteilung I (6 000) in der Zirkulation<br />

glatt draufgegangen: 5 500 waren nötig zur bloßen Erneuerung der alten verbrauchten<br />

Produktionsmittel in beiden Abteilungen, 400 wurden zur Erweiterung<br />

der Produktion der Abteilung I, 100 zum gleichen Zweck in der<br />

Abteilung II gebraucht. Was das Gesamtprodukt der Abteilung II (3 000)<br />

60 Das Problem der Reproduktion

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