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Rosa Luxemburg, Die Akkumulation des Kapitals ... - babbelClub

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Lt. Marx bilden die<br />

30 g – welche als Zahl konvenienterweise<br />

viel zu groß – teilweise<br />

›Schatz‹, vgl. Ergän zung<br />

zu Anm.30, S.49. <strong>Die</strong> von den<br />

Goldarbeitern und Kapitalisten verbrauchten<br />

Lebens mittel (Konsumgüter)<br />

stehen so in I und II nicht<br />

mehr zur Verfügung, I und II müssen<br />

also ebenfalls verkaufen, ohne<br />

zu kaufen, also aufschatzen.<br />

Dennoch fehlen in III 20 c (g) Pm.<br />

I {3 980+20} c + {995+5} v<br />

+ {995+5} m = {5 970 + 30 g} Pm,<br />

wobei in {3 980 + 20} Pm 20 nicht<br />

als Pm in Naturalform ersetzbar;<br />

oder I {4 000 + 20} c + {1 000 +5} v<br />

+ {1 000 + 5} m = {6 000 + 30 g} Pm,<br />

wobei 30 g – soweit nicht Rohmaterial<br />

für II c – aufzuschatzen.<br />

Damit dies möglich, sind 20 g als<br />

Rohmaterial für II einzusetzen.<br />

›erstens von I g für 2 Gold ›als<br />

Warenmaterial‹ kaufen‹: möglich,<br />

da Gold sowohl Rohstoff<br />

für Zahnplomben, Kontaktstifte,<br />

Schmuck als auch unmittelbar Geld<br />

ist. <strong>Die</strong> ›Geldproduktion‹ wäre also<br />

nicht 30 sondern 28.<br />

Zählen wir also dieses Produkt 30 g als integrierenden Teil <strong>des</strong> Produkts der<br />

ersten Abteilung 6 000 p, dann bekommen wir ein gesellschaftliches Defi zit an<br />

Produktionsmitteln zum gleichen Wertbetrag, das die Reproduktion im gleichen<br />

Umfang entweder in der Abteilung I oder in der Abteilung II unmöglich machen<br />

wird. Nach der bisherigen Annahme – die die Grundlage <strong>des</strong> ganzen Marxschen<br />

Schemas bildet – ist das Produkt jeder der beiden Abteilungen in seiner sachlichen<br />

Gebrauchsgestalt der Ausgangspunkt der Reproduktion im ganzen, die<br />

Proportionen <strong>des</strong> Schemas basieren auf dieser Annahme, ohne die sie sich in<br />

Chaos aufl ösen. So beruhte der erste grundlegende Wertzusammenhang auf<br />

der Gleichung:<br />

I 6 000 p = I 4 000 c + II 2 000 c<br />

Für das Produkt III 30 g kann dies nicht stimmen, denn das Gold kann<br />

nicht (etwa in der Proportion I 20 c + II 10 c) von den beiden Abteilungen als<br />

Produktionsmittel verwendet werden. Der zweite vom ersten abgeleitete grundlegende<br />

Zusammenhang beruhte auf der Gleichung<br />

I 1 000 v + I 1 000 m = II 2 000 c<br />

Für die Goldproduktion würde das bedeuten, daß sie soviel Konsummittel<br />

der zweiten Abteilung entzieht, wie sie ihr Produktionsmittel lie fert. Das<br />

stimmt jedoch genausowenig. <strong>Die</strong> Goldproduktion entzieht zwar dem gesellschaftlichen<br />

Gesamtprodukt sowohl konkrete Produktionsmittel, die sie als konstantes<br />

Kapital verwendet, wie auch konkrete Konsummittel für ihre Arbeiter<br />

und Kapitalisten zum Betrage ihres variablen <strong>Kapitals</strong> und Mehrwerts. Allein ihr<br />

eigenes Produkt kann sowenig in irgendeiner Produktion als Produktionsmittel<br />

fungieren, wie es als Lebensmittel in die menschliche Konsumtion eingehen<br />

kann. <strong>Die</strong> Einreihung der Geldproduktion in die Abteilung I würde also alle<br />

sachlichen und Wertproportionen <strong>des</strong> Marxschen Schemas verletzen und ihm<br />

seine Geltung nehmen.<br />

Der Versuch Marxens, die Goldproduktion als Teil der Abteilung I (Produk<br />

tionsmittel) unterzubringen, führt ihn auch zu bedenklichen Resultaten.<br />

Der erste Zirkulationsakt zwischen dieser neuen Unterabteilung, die Marx I g<br />

nennt, und der Abteilung II (Konsummittel) besteht, wie üblich, darin, daß die<br />

Arbeiter der Abteilung I g mit dem von den Kapitalisten an Löhnen erhaltenen<br />

Geldbetrag (5 v) Konsummittel von der Abteilung II kaufen. Das hierbei gebrauchte<br />

Geld ist noch nicht Produkt der neuen Produktion, sondern Geldvorrat<br />

der Kapitalisten I g aus dem im Lande vordem befi ndlichen Geldquantum,<br />

was ja ganz in der Ordnung ist. Nun läßt aber Marx die Kapitalisten II mit<br />

dem erhaltenen 5 an Geld erstens von I g für 2 Gold ›als Warenmaterial‹ kaufen,<br />

springt also aus der Geldproduktion in die gewerbliche Goldproduktion<br />

über, die so wenig mit dem Problem der Geldproduktion zu tun hat wie die<br />

Produktion von Stiefelwichse. Da aber von den eingenommenen I g 5 v immer<br />

noch 3 übrigbleiben, mit denen die Kapitalisten II nichts anzufangen wissen, da<br />

sie sie nicht als konstantes Kapital gebrauchen können, so läßt sie Marx diesen<br />

Geldbetrag – aufschatzen! Um aber dadurch kein Defi zit im konstanten Kapital<br />

von II entstehen zu lassen, daß ja ganz gegen Produktionsmittel (I v + m) auszutauschen<br />

ist, fi ndet Marx folgenden Ausweg: ›So muß dies Geld ganz aus II c<br />

50 Das Problem der Reproduktion

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