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Rosa Luxemburg, Die Akkumulation des Kapitals ... - babbelClub

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Um zu einer Lösung <strong>des</strong> Reproduktions<br />

problems in der Ökonomie<br />

vorzudringen, ist es nötig, diesen<br />

Prozeß historisch und seine<br />

Kategorien als geschichtlich bedingte<br />

Formen allgemeiner Arbeitsverhältnisse<br />

zu fassen.<br />

Wertverhältnis mit den beiden sachlichen Kategorien der Produktion: Produktionsmittel<br />

und Konsumtionsmittel, in ein exaktes Verhältnis gebracht werden<br />

konnte.<br />

An alle diese Standpunkte stieß die klassische Ökonomie nach Quesnay,<br />

namentlich bei Smith und Ricardo, annähernd. Bei Ricardo erhielt die Werttheorie<br />

jene strenge Fassung, die es macht, daß man sie häufi g sogar mit der<br />

Marxschen verwechselt. Vom Standpunkte seiner Werttheorie hat Ricardo<br />

auch die Smithsche Aufl ösung <strong>des</strong> Preises aller Waren in v + m, die soviel<br />

Unheil in der Analyse der Reproduktion angerichtet hat, als falsch eingesehen;<br />

doch kümmerte er sich um diesen Smithschen Schnitzer nicht weiter, wie er sich<br />

für das Problem der Gesamtreproduktion im ganzen nicht erwärmte. Überhaupt<br />

brachte die Ricardosche Analyse in gewisser Hinsicht einen Rückschritt hinter<br />

Smith, wie dieser zum Teil einen Rückschritt hinter die Physiokraten machte.<br />

Wenn Ricardo die Grundkategorien der bürgerlichen Ökonomie: Wert, Lohn,<br />

Mehrwert, Kapital, viel schärfer und einheitlicher herausgearbeitet hat als alle<br />

seine Vorgänger, so hat er sie dafür starrer behandelt. Ad. Smith hatte viel<br />

mehr Sinn für die lebendigen Zusammenhänge, für die große Bewegung <strong>des</strong><br />

Ganzen. Kam es ihm auch gelegentlich nicht darauf an, für ein und dasselbe<br />

Problem zwei oder, wie bei dem Wertproblem, gar drei bis vier verschiedene<br />

Lösungen zu geben und sich in verschiedenen Teilen der Analyse selbst munter<br />

zu widersprechen, so führten doch gerade seine Widersprüche darauf, das<br />

Ganze immer wieder von anderer Seite anzupacken und in der Bewegung zu<br />

fassen. <strong>Die</strong> Schranke, an der beide – Smith wie Ricardo – scheitern mußten,<br />

war ihr bürgerlich begrenzter Horizont. Um die Grundkategorien der kapitalistischen<br />

Produktion: Wert und Mehrwert, in ihrer lebendigen Bewegung,<br />

als gesellschaftlichen Reproduktionsprozeß zu erfassen, mußte man diese<br />

Bewegung historisch, die Kategorien selbst als geschichtlich bedingte Formen<br />

allgemeiner Arbeitsverhältnisse auff assen. Damit ist gegeben, daß das Problem<br />

der Reproduktion <strong>des</strong> Gesamtkapitals nur von einem Sozialisten gelöst werden<br />

konnte. Zwischen dem ›Tableau économique‹ und dem Reproduktionsschema<br />

im zweiten Band <strong>des</strong> ›<strong>Kapitals</strong>‹ liegt nicht bloß zeitlich, sondern auch inhaltlich<br />

das Glück und Ende der bürgerlichen Ökonomie.<br />

54 Das Problem der Reproduktion

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