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Rosa Luxemburg, Die Akkumulation des Kapitals ... - babbelClub

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Besitzer entsprechenden Produktivdienstes <strong>des</strong> Bodens, <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong> und der<br />

Arbeit, um aus solchem Produktivdienst wieder den Produktanteil zu erklären.<br />

– Hieran schließt sich endlich drittens sogar die Ungereimtheit, daß, während<br />

doch Arbeitslohn und Rententeile aus dem Werte <strong>des</strong> Produkts abgeleitet<br />

werden, doch wieder der Wert <strong>des</strong> Produkts aus Arbeitslohn und Rententeilen<br />

abgeleitet und so wechselseitig das eine auf das andere basiert wird. Bei manchen<br />

tritt diese Ungereimtheit so zutage, daß in zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden<br />

Kapiteln ‚Der Einfl uß der Renten auf die Produktionspreise’ und ‚Der<br />

Einfl uß der Produktionspreise auf die Renten’ zu setzen gesucht wird.‹¹²⁶<br />

Bei diesen ausgezeichneten kritischen Bemerkungen, deren letzte namentlich<br />

fein ist und in gewissem Sinne die betreff ende Kritik im zweiten Bande <strong>des</strong><br />

Marxschen ›<strong>Kapitals</strong>‹ vorwegnimmt, akzeptiert Rodbertus ruhig den Hauptschnit<br />

zer der klassischen Schule und ihrer vulgären Nachtreter: die völlige Vernachlässigung<br />

<strong>des</strong> Wertteils <strong>des</strong> Gesamtprodukts, der zum Ersatz <strong>des</strong> konstanten<br />

<strong>Kapitals</strong> der Gesellschaft notwendig ist. <strong>Die</strong>se Konfusion war es denn auch,<br />

die ihm erleichterte, sich in seinen wunderlichen Kampf gegen die ›fallende<br />

Lohnquote‹ zu verbeißen.<br />

Der Wert <strong>des</strong> gesellschaftlichen Gesamtprodukts zerfällt unter kapitalistischen<br />

Produktionsformen in drei Teile, von denen der eine dem Wert <strong>des</strong><br />

konstanten <strong>Kapitals</strong>, der andere der Lohnsumme, d. h. dem variablen Kapital und<br />

der dritte dem Gesamtmehrwert der Kapitalistenklasse entspricht. Nun wird innerhalb<br />

dieser Wertzusammensetzung der dem variablen Kapital entsprechende<br />

Wertteil relativ immer geringer, und das aus zwei Gründen. Erstens verschiebt<br />

sich innerhalb c + v + m das Verhältnis von c zu (v + m), d. h. <strong>des</strong> konstanten<br />

Kapi tals zum Neuwert, in der Richtung, daß c relativ immer größer, (v + m) immer<br />

kleiner wird. <strong>Die</strong>s ist ein einfacher Ausdruck der steigenden Produktivität<br />

der menschlichen Arbeit, der absolute Geltung hat für alle ökonomisch fortschrei<br />

tenden Gesellschaften, unabhängig von ihren historischen Formen, und<br />

der nur bedeutet, daß die lebendige Arbeit imstande wird, immer mehr<br />

Produktionsmittel in immer kürzerer Zeit zu Gebrauchsgegenständen zu verarbeiten.<br />

Da (v + m) im Verhältnis zum Gesamtwert <strong>des</strong> Produkts sinkt, so sinkt<br />

damit auch v als Wertteil <strong>des</strong> Gesamtprodukts. Sich dagegen sträuben, diesem<br />

Sinken Einhalt tun wollen heißt mit anderen Worten, sich dem Fortschritt der<br />

Produktivität der Arbeit in seinen allgemeinen Wirkungen widersetzen. Sodann<br />

tritt auch innerhalb (v + m) eine Verschiebung ein in der Richtung, daß v relativ<br />

immer kleiner, m relativ immer größer wird, d. h., daß von dem geschaffenen<br />

Neuwert ein immer kleinerer Teil auf Löhne entfällt, ein immer größerer<br />

als Mehrwert angeeignet wird. <strong>Die</strong>s ist der spezifi sch kapitalistische Ausdruck<br />

der fortschreitenden Produktivität der Arbeit, der aber innerhalb der kapitalistischen<br />

Bedingungen der Produktion ebenso absolute Geltung hat wie jenes<br />

erste Gesetz. Durch staatliche Mittel nun verbieten wollen, daß v immer ge ringer<br />

im Verhältnis zu m wird, heißt verbieten wollen, daß sich die fortschreitende<br />

Produktivität der Arbeit, die die Herstellungskosten aller Waren verringert, auch<br />

auf die grundlegende Ware Arbeitskraft beziehe, heißt diese eine Ware von den<br />

ökonomischen Wirkungen der technischen Fortschritte ausnehmen wollen.<br />

Aber noch mehr: <strong>Die</strong> ›fallende Lohnquote‹ ist nur ein anderer Ausdruck für<br />

steigende Mehrwertrate, die das stärkste und wirksamste Mittel darstellt, den<br />

Fall der Profi trate aufzuhalten, und <strong>des</strong>halb das treibende Motiv der kapitalistischen<br />

Produktion überhaupt wie namentlich <strong>des</strong> technischen Fortschritts<br />

Geschichtliche Darstellung <strong>des</strong> Problems 161<br />

126 l.c., Bd. II, S.226

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